„Viel harte Arbeit und viele Menschen haben auf diesem Weg geholfen“, sagte Draisaitl. „Diese Erfolge sind immer auf den einzelnen Spieler ausgerichtet, aber es gibt so viele Menschen, die dabei eine große Rolle spielen. Ich bin mir sehr bewusst, dass ich in den letzten Jahren viele Leute in meinem Leben hatte, die mir alles abgenommen haben und mich einfach das tun ließen, was ich tun wollte. Ich bin einfach super dankbar und natürlich auch ein bisschen stolz.“
Der gebürtige Kölner ist der 103. Spieler in der Liga-Geschichte, den dieses Kunststück gelang und in 824 Spielen (416-587-1003) auch noch der viertschnellste aktive sowie der fünftschnellste außerhalb von Nordamerika geborene Spieler, der 1000 Punkte erreichen konnte. Noch schneller waren nur Peter Stastny (682 Spiele), Jari Kurri (716 Spiele), Jaromir Jagr (763 Spiele) und Nikita Kucherov (809 Spiele).
„Ja, das ist ziemlich erstaunlich. Da stehen einige unglaubliche Namen auf dieser Liste. Einige sind absolute Legenden in unserem Sport und auf diesem Planeten. Jetzt selbst auf dieser Liste zu stehen, ja, das ist auf jeden Fall etwas Besonderes“, so Draisaitl, der sich damit einen Traum erfüllte, von dem er als Kind nicht einmal zu träumen gewagt hätte: „Nein, davon konnte ich wirklich nur träumen. Wenn du aus Deutschland kommst, dann ist es ein weiter Weg bis dahin. Ich bin natürlich extrem stolz darauf, aber nochmal: Es ist nicht zu unterschätzen, wie viel harte Arbeit dazu beigetragen hat.“
McDavid: „Er ist ein ganz besonderer Spieler“
Zum 136. Mal arbeiteten Draisaitl und McDavid bei einem Treffer erfolgreich zusammen. Und überholten damit das Duo Paul Coffey und Wayne Gretzky (135-mal) für die viertmeisten Zusammenarbeiten in der NHL-Geschichte. Auf mehr kommen nur Daniel und Henrik Sedin (317-mal), Gretzky und Jari Kurri (204-mal) sowie Alex Delvecchio und Gordie Howe (168-mal). Klar, dass McDavid einer der ersten Gratulanten bei Draisaitls historischem Erfolg war.
„Das ist etwas ganz spezielles, ein besonderer Erfolg“, sagte Edmontons Kapitän. „Allen voran ist er einfach ein ganz besonderer Spieler. Ich kann nicht genug gute Dinge über ihn sagen. Ich meine, er zeigt das in jeder einzelnen Saison, sowohl vorne als auch hinten. Er arbeitet sich den Hintern auf. Ich kann das jeden Tag hautnah erleben. Es ist nicht überraschend, dass er diesen Meilenstein so schnell erreicht und er hat noch so viele großartige Jahre vor sich. Das ist eine tolle Sache.“
Oilers-Trainer Kris Knoblauch konnte sich den Gratulationen nur anschließen: „So wie er das heute geschafft hat, mit gleich vier Punkten, da freut sich einfach jeder vor ihn. Ich bin noch nicht so lange dabei, aber seine Erfolge in der regulären Saison und in den Playoffs, er ist so ein großer Spieler, der in den wichtigen Momenten trifft. Er bekommt viel Aufmerksamkeit für seine Tore und seine Spielmacher-Fähigkeiten, aber er wird für mich zu wenig für sein Defensivspiel gelobt. Er ist ein richtig beindruckender Spieler.“
Vier-Punkte-Spiel für Draisaitl
Draisaitl (0-4-4, drei Torschüsse, 81,8 Prozent gewonnene Faceoffs, 18:02 Minuten Eiszeit) drehte an diesem Abend einmal mehr so richtig auf. Nur 14 Sekunden nach seinem 1000. NHL-Punkt markierte er schon Nummer 1001, als er den Puck im Powerplay in der neutralen Zone für McDavid überließ, der mit viel Tempo ins Offensivdrittel schoss, dabei seine Gegenspieler stehen ließ wie Statisten und per Rückhand-Schuss das 2:0 besorgte (12.).