Die jungen Haie in Kalifornien zeigen langsam ihre Zähne. Nach einer Serie von sechs Niederlagen zum Saisonstart fuhren die San Jose Sharks am Samstag zu Hause im SAP Center mit einem 3:2 nach Verlängerung gegen die Colorado Avalanche ihren vierten Sieg in sechs Partien ein. Zum Helden des Abends krönte sich der Schweizer Philipp Kurashev mit dem Siegtor nach 61:48 Minuten.

„Wir werden besser“, versicherte Trainer Ryan Warsofsky. „Wir lernen ständig unsere Lektionen dazu, wie ich in letzter Zeit immer wieder sage.“

Celebrini setzt Serie fort

Neben Kurashev konnten sich die Sharks einmal mehr auf ihren jungen Starspieler Macklin Celebrini verlassen. Gegen Ende des ersten Drittels brachte Außenstürmer Tyler Toffoli den Puck an der Bande in das gegnerische Drittel. Er legte in die Mitte auf Celebrini zurück und der jagte den Puck vom hohen Slot aus in den Winkel. Es war der wichtige Ausgleich in der 19. Minute, nachdem die Sharks bereits 30 Sekunden nach dem Eröffnungsbully in Rückstand geraten waren.

„Das war eine super Aktion von Toffoli“, freute sich Celebrini. „Da hatte er Augen im Hinterkopf und hat mich im Slot bedient. Ich musste mir nur noch die Ecke aussuchen.“

Celebrini verlängerte seine Punkteserie damit auf sieben Spiele, ein persönlicher Rekord. Das ist bei seinen Leistungen in dieser Saison aber alles andere als verwunderlich. Der 19-jährige hatte in der vorherigen Spielzeit mit 63 Punkten (25 Tore, 38 Assists) in 70 Spielen eine überragende Rookie-Saison. Diese Werte scheinen in dieser Saison leicht erreichbar. In den ersten zwölf Partien gelangen ihm bereits 18 Punkte (sieben Tore, elf Assists), was Celebrini zum viertbesten Scorer der NHL macht.

Pause wirkt Wunder

Der Beginn der Saison 2025/26 verlief für Kurashev alles andere als ideal. Zum Auftakt durfte er zwar ein Tor feiern, danach war er aber fünf Spiele lang vom Pech verfolgt und verzeichnete nichts Zählbares mehr. Warsofsky war so enttäuscht von seinen Leistungen, dass er ihn am 21. und 23. Oktober sogar für zwei Spiele aus dem Kader strich.

Seit Kurashev wieder in der Aufstellung steht, ist er aber kaum wiederzuerkennen. Im ersten seiner seitdem fünf Spiele blieb er zwar ohne Punkt, doch danach startete er richtig durch. Gegen die Minnesota Wild lieferte er einen Assist, in den nächsten beiden Begegnungen verbuchte er jeweils ein Tor und einen Assist.

„Unsere Scouts haben gute Arbeit geleistet, als sie ihn ausgesucht haben“, sagte Warsofsky. „Wir glauben, dass er mehr kann, als er in Chicago am Ende gezeigt hat. Er fühlt sich langsam wohler und das sieht man in der Statistik. Er ist ein sehr effektiver Spieler und hat unsere ersten zwei Reihen wirklich stabilisiert.“

COl@SJS: Kurashev netzt hoch gegen Mackenzie Blackwood ein

Am Samstag setzte Kurashev einen weiteren starken Auftritt drauf. In der 25. Minute tauchte er alleine vor Colorados Torwart Mackenzie Blackwood auf und brachte den Puck zum 2:1 im Kreuzeck unter.

„Unsere ersten zwei Reihen waren richtig gut“, lobte Warsofsky. „Mac hat wieder richtig Gas gegeben. Es funktioniert im Powerplay und bei fünf gegen fünf. Kurashev und seine Reihe waren auch wieder richtig stark.“

In der Verlängerung schlich sich Kurashev erneut hinter die gegnerische Abwehr und schoss die Sharks vom linken Bullypunkt aus zum Sieg. San Jose gewann gegen die Avalanche nach elf Niederlagen in Folge zum ersten Mal seit 5. Mai 2021.

Kurashevs Reihe übernimmt Verantwortung

Seit seiner Rückkehr in den Kader ist Kurashevs Reihe mit William Eklund und Alexander Wennberg für die Sharks unbezahlbar. In den vergangenen fünf Spielen führt Kurashev San Joses Scorerliste gemeinsam mit Celebrini mit sieben Punkten (vier Tore, drei Assists) an. Eklund folgt mit sechs Zählern (vier Tore, zwei Assists). Wennberg liegt mit fünf Punkten (zwei Tore, drei Assists) auf Rang vier.

„Das ist bestimmt das beste Eishockey, das ich in meiner Karriere gespielt habe“, freute sich Kurashev. „Wir funktionieren als Reihe gerade richtig gut. Es macht richtig Spaß in den letzten Spielen, darauf können wir aufbauen.“

COL@SJS: Kurashev sichert den Sieg in der Overtime

Das Trio ist für Trainer Warsofsky aber nicht nur dank seiner Torgefahr unglaublich wichtig geworden. Ihnen werden auch die größten Herausforderungen in der Defensive anvertraut. So mussten sie am Samstag gegen die erste Reihe der Avalanche mit Superstar Nathan MacKinnon auflaufen.

„Wenn man so eine Reihe stoppen will, hört man oft, dass man in der Abwehr gut stehen muss“, erklärte Warsofsky. „Ich will aber, dass sie in der Offensive spielen. Das ist der beste Weg die beste Reihe des Gegners zu stoppen. Lass ihre Spitzenspieler in der Abwehr spielen. Das mögen sie nicht, aber dazu zwingen wir sie.“

Askarov macht Hoffnung

Ein weiterer Lichtblick war in diesem Spiel Torwart Yaroslav Askarov. Der Rookie gilt als eines der größten Torwarttalente der Welt. Seine Statistik lässt bisher aber zu wünschen übrig. In seinen ersten sechs Spielen der Saison kam er auf eine Bilanz von 1-4-1, 84,4 Prozent Fangquote und 4,69 Gegentore pro Spiel.

Gegen Colorado lieferte Askarov sein mit Abstand bestes Spiel der Saison. Er hielt 36 von 38 Schüssen (97,4 Prozent) und ermöglichte den Sharks damit überhaupt erst den Sieg. Sollte er aus dieser Vorstellung Selbstvertrauen schöpfen und darauf aufbauen können, wäre das ein großer Schritt für das Team.

Eine lange Pause gibt es nach dieser Vorstellung nicht für die Sharks. Kurashev und Celebrini werden bereits am Sonntag die Gelegenheit haben, ihre Punkteserien auszubauen, wenn sie die Detroit Red Wings empfangen.

Verwandte Inhalte