John Gibson stand erstmals seit dem Trade am 28. Juni zu den Detroit Red Wings wieder im Honda Center im Tor. Der langjährige Rückhalt der Anaheim Ducks verließ die Bühne seiner ersten zwölf NHL-Saisons ohne Happy End. Die Ducks gewannen 5:2 gegen Detroit und verschoben den Fokus weg vom Ergebnis hin zur Erzählung dieses Abends.

„Ich lebe in diesem Moment“, sagte Gibson vor der Partie. „Irgendwann kann man zurückblicken, aber ich will Spiele gewinnen und den Red Wings helfen, die Playoffs zu erreichen. Ich bin dankbar für alles in Anaheim, doch es war Zeit für eine Veränderung.“

DET@ANA: Ducks ehren ihren Ex-Torhüter Gibson bei seiner Rückkehr nach Anaheim

Wachablösung in Anaheim

Die Rollen im Tor der Ducks sind neu verteilt. Lukas Dostal hat sich als Starter etabliert und prägte die Entscheidung, Gibson eine neue Aufgabe zu ermöglichen. Der Wechsel nach Detroit schmälerte Gibsons Stellenwert in Anaheim nicht.

Er führt die Klubhistorie in Torhüter-Einsätzen (506) an und rangiert bei Siegen (204) und Shutouts (24) unter den Top drei. Mit der William M. Jennings Trophy 2015/16 stand ein Karriere-Höhepunkt. Der Abend gegen Detroit zeigte in Anaheim aber auch, dass das Vergangenheit ist und Gibson mit neuen Aufgaben im neuen Dress zu kämpfen hat.

Rückblick nach Anaheim

Gibsons Ducks-Zeit lässt sich in zwei Phasen unterteilen. In den ersten sechs Jahren verbuchte er eine 119-77-28-Bilanz, einen Gegentorschnitt von 2,42, eine Fangquote von 92,1 Prozent und 18 Shutouts.

In den finalen sechs Jahren standen eine 85-140-35-Bilanz, 3,30 Gegentore pro Spiel, 90,1 Prozent und sechs Shutouts in den Statistiken. Diese Kurve spiegelt weniger die persönliche Entwicklung von Gibson wider, sondern auch die Veränderung im Kader und Umfeld der Ducks. Die Zahlen ordnen ein, was den Abend emotional auflud.

Fokus auf Anaheim

Das Spiel selbst bot einen konzentrierten Blick auf die aktuelle Situation. Troy Terry traf in Unterzahl und eröffnete den Abend mit seinem ersten Shorthanded-Tor gegen den alten Teamkollegen. Drew Helleson und Leo Carlsson bereiteten den Treffer vor und sorgten so dafür, dass erstmals in der Club-Historie in zwei aufeinanderfolgenden Partien die drei gleichen Akteure an einem Unterzahltor beteiligt waren. Ligaweit gelang das zuletzt Paul Byron, Torrey Mitchell und Jeff Petry 2015.

DET@ANA: Terry verlängert seine Punkteserie mit einem Unterzahl-Tor auf sechs Spiele

Carlsson prägte den Abend mit einem Tor und drei Vorlagen. Er erreichte 87 NHL-Punkte und zog im U-21-Vergleich mit Elias Pettersson gleich. Carlsson steht zudem bereits bei vier Drei-Punkte-Spielen. Cutter Gauthier steuerte zwei Assists bei. Troy Terry verlängerte seine Serie auf sechs Spiele mit Punkten und steht bei 296 Zählern. Die Ducks haben auch nach Gibson Gesichter, die sie prägen und aktuell auf den dritten Rang in der Pacific Division spülen.

Stimmen aus Anaheim

Terry rahmte die Ducks-Entwicklung eindeutig ein. „Der Fokus lag auf besseren Starts und wir haben geliefert. Sobald der Gegner antwortet oder wir auf Widrigkeiten treffen, reagieren wir direkt. Ich bin stolz auf die Mannschaft. Die Fans waren großartig. Sie haben den ganzen Abend geholfen.“ Auf seine Premiere mit einem Shorthanded-Tor gegen Gibson reagierte er gelassen. „Mit all dem hätte ich nicht gerechnet, aber ich habe Spaß.“

Moritz Seider setzte die Gegenperspektive. „Enttäuschend. Wir brauchen einen besseren Plan, besonders in so einem bedeutenden Spiel für Gibson“, befand der Verteidiger die Leistung seines Teams. „Wir haben ihn im Stich lassen.“

Aufgaben für Detroit

Für Detroit blieb eine nüchterne Erkenntnis. Die Red Wings müssen den Start stabilisieren und Frustration vermeiden, wenn der Gegner früh trifft. „Wir wurden zu Beginn überrannt. Wir fanden keine Antworten“, erklärte Seider. „Wir wurden dann im Spielverlauf besser, aber die Startphasen sind ein Thema, dass wir in den Griff bekommen müssen.“

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