NSH Forsberg

Der Höhenflug der Nashville Predators geht weiter. Die Mannschaft mit dem Schweizer Kapitän Roman Josi setzte sich am Samstagabend (Ortszeit) in der heimischen Bridgestone Arena knapp mit 1:0 gegen die Detroit Red Wings mit dem deutschen Verteidiger Moritz Seider durch. Für die Predators war es das 17. Spiel in Folge, in dem sie einen Punkt geholt haben (15-0-2). Es ist die längste Serie in dieser Saison in der NHL. Auch Josi hatte seinen Anteil am Erfolg.

Die Erlösung für die Gastgeber kam spät, aber sie kam. Filip Forsberg durfte sich in der 55. Minute als Schütze des Tors des Tages bejubeln lassen. Es war eine Szene, in der die Predators zuvor schon ein paar Mal die Chance auf einen Treffer hatten. Doch Detroits Keeper Alex Lyon gab auch hier noch mal alles. Gegen den platzierten Handgelenksschuss des Schweden in den Torwinkel hatte aber auch er keine Chance. Lyon hatte am Ende 31 Saves auf dem Konto und schrammte um Haaresbreite an seinem dritten Shutout der Saison und dem vierten in seiner NHL-Karriere vorbei. Forsberg hat damit in fünf aufeinanderfolgenden Spielen getroffen (sechs Tore). Josi hatte den Treffer aufgelegt. Damit baute er seine Serie von Partien mit einem Scorerpunkt auf jetzt sechs aus (3-7-10). 

„Es war wirklich frustrierend und enttäuschend, dass es unglücklicherweise an dieser einen Szene gelegen hat“, sagte Detroits Trainer Derek Lalonde. Dreimal in dieser Sequenz hätten seine Schützlinge die Möglichkeit gehabt, die Situation zu bereinigen. „Wir haben es quasi selbst verschuldet. Natürlich nehmen wir viel Positives mit aus diesem Spiel. Aber es war eine große Chance, einen Punkt mitzunehmen.“

„Die Jungs waren großartig. Wir waren mit Leidenschaft und viel Emotion dabei und haben viele Schüsse geblockt“, meinte Lyon. Bei Letzterem hob er vor allem die Leistung von Seider hervor, der immer zur Stelle sei, wenn es darum gehe, sich in die Schussbahn zu werfen.

„Wir haben sehr gut kommuniziert in der Verteidigungszone. Das ist sehr wichtig für uns. Es macht das Spiel einfacher und sauberer“, sagte der Keeper der Gäste. Seider fiel diesmal allerdings nicht nur durch seine starke Leistung in der Verteidigung auf. Der ehemalige Verteidiger der Adler Mannheim hatte im zweiten Drittel auch seinen ersten Fight in der NHL zu bestreiten und ging gegen Forsberg als Punktsieger auf die Strafbank.

„Mo spielt mit so viel Energie. Und wenn man das macht, gibt es Momente wie diesen. Ich denke, er hat sich sehr gut aus der Affäre gezogen. Ein gutes Zeichen“, meinte Lalonde.

Zum dritten Mal zu Null in dieser Saison spielte dagegen Juuse Saros. Der Finne in Diensten der Predators war etwas weniger beschäftigt als sein Gegenüber. Er kam unterm Strich auf 22 Paraden. Gleichzeitig war es für ihn der 23. Shutout in seiner NHL-Karriere. Die Predators haben nun schon im zweiten Spiel in Serie kein Gegentor gefangen. Am Donnerstag beim 3:0 gegen die Florida Panthers hatte Kevin Lankinen (33 Saves) seinen Kasten sauber gehalten. Es ist das zehnte Mal in der Franchisegeschichte, dass den Predators das gelang. Zuletzt war das am 5. und 7. März 2020. Seit 154:14 Minuten mussten die Keeper der Predators nicht mehr hinter sich greifen. Das ist die fünftlängste Spanne in der Geschichte des Teams. 

„Es macht Spaß, ein Teil davon zu sein. Es fängt jeden Tag damit an, mit dem gleichen Fokus an die Aufgaben heranzugehen und sich nicht eine Auszeit zu nehmen. Das ist großartig. Ich habe das Gefühl, dass wir hier etwas ganz Spezielles aufbauen“, befand Saros.

Ein weiterer Mosaikstein für den Erfolg war die gute Leistung der Gastgeber in Unterzahl. Sie überstanden alle drei Situationen. In den vergangenen drei Partien haben sie sogar alle sechs Situationen gemeistert. 

Für den Schützen des Siegtors ist der Grundstein für diesen Erfolg bereits früh gelegt worden: „Wir nehmen es gerade, wie es kommt. Die ersten beiden Drittel waren nicht gerade unsere besten. Aber wir wissen, was wir zu leisten im Stande sind. Wir wissen, dass wir dafür hart in der Vorbereitung gearbeitet haben“, sagte Forsberg. Das Team sei in guter körperlicher Verfassung. „Wir sind alle bereit, im Schlussdrittel noch mal alles zu geben. Das war mit Abstand unser bestes Drittel, und wir haben gewonnen.“

DET@NSH: Forsberg kommt an den freien Puck und trifft

„Wir haben über eine sehr lange Zeit alles gegeben. Unser Akku war daher ein bisschen leer, physisch und emotional. Wir müssen darauf achten, dass wir gut regenerieren“, mahnte Predators-Trainer Andrew Brunette. Man könne nicht erwarten, dass die Mannschaft jeden Abend ihr bestes Spiel zeige. „Das, was mich heute am meisten stolz macht, ist, dass wir im dritten Drittel einen Weg gefunden haben, zu gewinnen.“ In regulärer Spielzeit haben die Predators zuletzt am 15. Februar verloren – 2:9 gegen die Dallas Stars.

Für die Predators war es der fünfte Sieg in Folge. Nashville hat damit den Abstand auf die Vegas Golden Knights, die im Moment auf dem zweiten Wild Card Platz stehen, auf fünf Punkte ausgebaut. Am Dienstag kann hier schon eine Vorentscheidung fallen. Dann empfangen die Predators die Golden Knights in der Bridgestone Arena. Bei einem weiteren Sieg haben die Predators sogar noch die Chance, auf einen der vorderen drei Plätze in der Central Division zu schielen, was für die Playoffs eine bessere Ausgangssituation bedeuten würde.

Für die Red Wings bleibt es dagegen weiter eng im Kampf um die Qualifikation für die entscheidende Phase des Jahres. Noch stehen sie auf dem zweiten Wild Card Platz in der Eastern Conference, einen Punkt vor den Washington Capitals. Allerdings haben die Capitals zwei Spiele weniger ausgetragen. 

„Wir haben eine solide Partie abgeliefert gegen ein Team, dass gerade einen starken Lauf hat“, meinte Seider. „Wir haben es ihnen schwer gemacht, hatten selbst gute Chancen. Alex hat super gespielt. Es war echt knapp.“ In der Szene vor seinem ersten Kampf in der NHL habe er zuerst Schwierigkeiten mit der Scheibe gehabt. „Ich habe einen Crosscheck abbekommen, und dann haben wir unseren Emotionen freien Lauf gelassen. Ich denke, das war für jeden ganz gut anzusehen.“ In dieser Phase seien nun mal sehr viele Emotionen im Spiel. „Wir müssen einfach den Standard für uns hochhalten, und dann haben wir in den letzten Spielen der Saison eine gute Chance.“ 

Auch für Detroit geht es am Dienstag weiter. Und die Red Wings bekommen es – wie die Predators – mit ihrem aktuell schärfsten Konkurrenten zu tun: Sie müssen bei den Washington Capitals ran.

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