Auch während der anstehenden regulären Saison 2023/24 wird NHL.com/de wieder eine sportgeschichtliche Serie anbieten. An jedem letzten Sonntag im Monat werden wir einen Blick auf die Karriere und den Einfluss von Eishockey-Legende Wayne Gretzky werfen, der seine großartige Laufbahn im Jahre 1999 beendet hat. Bis heute gilt er als der beste Eishockeyspieler aller Zeiten. Schier unzählige Geschichten und Details gibt es über diese Legende zu erzählen und zu analysieren.
Franchise-Auflösung als Glücksfall
Gretzky, bis heute mit 894 Treffern der erfolgreichste Torjäger der Ligageschichte, wurde 1961 in Brantford, Ontario, geboren und lernte das Schlittschuhlaufen als Kind auf der Eisbahn, die sein Vater Walter für ihn im Hinterhof der Familie gebaut hatte. Im Alter von sechs Jahren trat der bereits damals talentierte Gretzky in eine Liga ein, die mit vier Jahre älteren Spielern besetzt war. Er beeindruckte auch als Teenager und wurde in seiner einzigen vollen Saison in der OHA Zweiter der Torschützenliste und 1978 Erster bei der Junioren-Weltmeisterschaft.
Bereits in der OHA-Saison 1977/78 begann Gretzky, seine heute legendäre Nummer 99 zu tragen, nachdem seine übliche, von Gordie Howe inspirierte 9 von einem anderen Spieler übernommen worden war. Anstatt drei Spielzeiten in der OHA abzuwarten, bevor er für die NHL spielberechtigt war, unterschrieb der siebzehnjährige Gretzky im Herbst 1978 bei den Indianapolis Racers in der WHA. Seine Zeit dort war jedoch nur von kurzer Dauer, da das Franchise nach nur 25 Spielen in der Saison aufgelöst und Gretzkys Vertrag an die Edmonton Oilers weitergereicht wurde.
Dieser Schritt sollte sich für alle Beteiligten als Glücksfall erweisen. Unter Trainer Glen Sather brachen Gretzky und seine Teamkollegen (darunter die NHL-Legenden Mark Messier, Glenn Anderson, Jari Kurri, Paul Coffey und Grant Fuhr) praktisch jeden erdenklichen Torrekord, gewannen vier Stanley Cups und dominierten die NHL. Sather lobte Gretzky rückblickend: „In der NHL gab es alle möglichen Leute, die Zweifel hatten. Sie zweifelten an seiner Fähigkeit, aufgrund seiner Größe zu überleben. Ich glaube, die meisten Leute haben seine Intelligenz unterschätzt.“
Trade-Beben: Gretzky zu den Kings
Diese Ära in Edmonton ging im Sommer 1988 spektakulär zu Ende, als der Besitzer der Oilers, Peter Pocklington, Gretzky zusammen mit seinen Teamkollegen Mike Krushelnyski und Marty McSorely in einem Trade völlig überraschend zu den Los Angeles Kings transferierte. Obwohl sich viele Fans mit dem Abgang des Superstars in Edmonton schwertaten, gewannen die Oilers ohne Gretzky im Jahr 1990 ein weiteres Mal den Stanley Cup.