„Ich glaube nicht, dass es ihn heute noch kümmert, dass er diese Auszeichnung gewonnen hat“, sagte Oilers-Stürmer Draisaitl damals verbittert. Inzwischen, mit ein paar Tagen Abstand, dürfte sich das geändert haben, auch wenn Draisaitl den Stanley Cup in seinen Äußerungen der Wertschätzung für die Leistungen seines Mannschaftskapitäns damals stark betonte. „Das zeigt, was für ein großartiger Eishockeyspieler er ist. Es gibt keinen Spieler auf der Welt, der den Stanley Cup mehr gewinnen will als er, und er macht jeden Tag alles richtig, nur um ihn eines Tages zu gewinnen“, fügte er damals hinzu und deutete damit auch den großen Ehrgeiz und Fleiß an, der McDavid seit Jahren auszeichnet.
„Für mich ist er der größte Spieler, der je gespielt hat“, sagte Draisaitl. „Es gibt so viele Dinge, die die Leute nicht sehen, die er macht. Er hat unsere Franchise praktisch im Alleingang umgekrempelt. Ich liebe es, mit ihm auf dem Eis zu stehen und er ist ein ganz, ganz besonderer Mensch“, lobte der gebürtige Kölner seinen Teamkollegen.
Historischer Saisonabschluss für McDavid
Auch wenn das letzte Spiel der Saison mit einer bitteren Enttäuschung endete, schmälerte das Endergebnis nicht McDavids herausragende und rekordverdächtige Leistung in der gesamten Postseason. Der 27-jährige Superstar erzielte zwischen Ende April und Juni acht Tore und 34 Assists und führte die Playoffs 2024 mit 42 Punkten an.
McDavid ist erst der sechste Spieler in der Geschichte der NHL, der am Ende einer Saison die Conn Smythe Trophy, aber nicht den Stanley Cup gewann. Er reiht sich ein in eine Gruppe von Ausnahmespielern wie Roger Crozier (Detroit Red Wings, 1966), Glenn Hall (St. Louis Blues, 1968), Reggie Leach (Philadelphia Flyers, 1976), Ron Hextall (Philadelphia Flyers, 1987) und Jean-Sebastien Giguere (Anaheim Mighty Ducks, 2003).
Der Kapitän der Oilers brach im vergangenen Juni auch Wayne Gretzkys Playoff-Assist-Rekord (31) und blieb mit 42 Punkten nur fünf Zähler unter der Rekordmarke von ‚The Great One‘ (47) in einer einzigen Postseason. Der Center war auch der erste Spieler der Organisation seit den glorreichen Tagen der Oilers in den 1980er Jahren, der vier verschiedene Vier-Punkte-Spiele in einen Stanley Cup Playoffs absolvierte.