Bedard glänzt bei Blackhawks-Comeback

Im Duell zwischen zwei der jungen Stars der NHL, Connor Bedard und Leo Carlsson, setzte sich Bedard auf beeindruckende Weise durch. Am Sonntag holte er mit den Chicago Blackhawks einen 0:3-Rückstand gegen die Anaheim Ducks auf und führte sein Team im United Center zu einem 5:3-Heimsieg. Die Blackhawks beendeten damit eine Serie von fünf sieglosen Spielen (0-4-1).

„Das war ein inakzeptabler Start“, betonte Bedard. „Ich glaube, da war jeder im Team entschlossen, einen Gang hochzuschalten. Nach fünf Spielen ohne Sieg haben wir das gebraucht. Wir haben nach dem ersten Drittel alle die Initiative ergriffen und eine Schippe drauf gelegt.“

Rekordstart für Ducks

Zunächst sah es gut für die Ducks aus, denn so schnell waren sie noch nie zuvor in ein Spiel gestartet. Cutter Gauthier erzielte das 1:0 nach nur 15 Sekunden. Carlsson sammelte dabei seinen 21. Assist der Saison. Mit 34 Punkten ist er der sechstbeste Scorer der NHL.

Nur 32 Sekunden später baute Olen Zellweger die Führung aus. Damit stellten die Ducks einen neuen Franchise-Rekord für das schnellste 2:0 zu Beginn eines Spiels auf. Die vorherige Bestmarke aus dem Jahr 2017 lag bei 1:37 Minute.

„Wir predigen schon die ganze Saison, dass wir von Anfang an Gas geben müssen“, zeigte sich Gauthier mit dem Blitzstart zufrieden. „Wir haben diese Saison zu oft mit ein oder zwei Toren Rückstand angefangen. Mit den zwei Toren am Anfang war ich sehr glücklich. Darauf müssen wir aufbauen, aber wir müssen volle 60 Minuten spielen.“

Meilenstein und Schock für Anaheim

Chris Kreider sorgte in der elften Minute für noch mehr Jubel bei den Gästen. Er erhöhte auf 3:0 und es war ein ganz besonderes Tor für ihn. Der 34-jährige Außenstürmer erzielte nicht nur seinen zwölften Treffer der Saison, sondern auch den 600. Punkt seiner NHL-Karriere.

Doch das sollte es mit den positiven Erlebnissen der Ducks an diesem Abend gewesen sein. Es folgte nicht nur der Zusammenbruch im Spiel, sondern auch weiterer Grund zur Besorgnis. In der 50. Minute musste Torwart Petr Mrazek das Spiel aufgrund einer Verletzung vorzeitig verlassen. Den Ducks fehlt im Tor bereits der ebenfalls verletzte Lukas Dostal.

Bedard führt Aufholjagd an

Das Comeback der Blackhawks begann aber bereits lange vor Mrazeks Verletzung. Gegen Ende des ersten Drittels saß Ryan Strome für die Ducks wegen Crosschecks auf der Strafbank. Nach einem Pass von Bedard schickte Frank Nazar einen Schuss Richtung Tor und Tyler Bertuzzi fälschte zum 1:3 ab.

„Wir haben angefangen, Strafen zu nehmen“, bemängelte Zellweger. „Wir haben nicht mehr hart genug und einfach genug gespielt. Puckverluste sind zum Problem geworden. Wir wissen, dass wir mehr arbeiten und besser spielen müssen. Wir haben ihnen zu viele Chancen gegeben.“

In der 27. Minute war Bedard wieder beteiligt, als er den Anschlusstreffer von Ryan Greene vorbereitete. Genau wie Carlsson verzeichnete Bedard damit seinen 21. Assist der Saison.

„Er spielt zur Zeit unglaublich“, lobte Bedard den Rookie-Torschützen Greene, der im zweiten Spiel in Folge traf und sein viertes Tor und seinen achten Punkt in 25 Saisonspielen erzielte. „Ich rede viel mit ihm und er steht immer frei. Er ist immer in einer Position, wo wir ihn anspielen können und er eine Chance hat. Er hat einen starken Schuss.“

Colton Dachs Ausgleich im Powerplay (33.) war das einzige Tor der Blackhawks, an dem Bedard nicht beteiligt war. Der Star der Blackhawks erzielte die erste Führung für Chicago 46 Sekunden nachdem Mrazek durch Ville Husso ersetzt worden war (50.). In der 59. legte er einen Empty-Netter zum Endstand nach. Mit zwei Toren und zwei Assists erhöhte er sein Punktekonto auf 37 Zähler (16 Tore, 21 Assists). Bedard ist der zweitbeste Scorer der Liga hinter Nathan MacKinnon, der für die Colorado Avalanche bereits 44 Punkte (20 Tore, 24 Assists) verbuchte.

Ende des freien Falls

Chicago hatte den Sieg bitter nötig. Nach einem guten Start in die Saison gab es aus den vergangenen fünf Spielen zuletzt nur einen Punkt. Trotz der Negativserie stehen die Blackhawks mit 27 Punkten aus 25 Spielen (11-9-5) aber noch auf dem zweiten Wildcard-Platz der Western Conference. Der Sieg, besonders durch ein solches Comeback, könnte ein Wendepunkt sein. Immerhin ist Chicago erst das fünfte Team in der Geschichte der Liga, das ein Spiel nach einem 0:2-Rückstand in der ersten Spielminute noch drehte.

„Ich weiß nicht, ob das besonders wichtig ist“, kommentierte Bedard die nötige Aufholjagd. „Daran wollen wir uns nicht gewöhnen, das soll nicht unser Standard werden. „Wir waren im ersten Drittel nicht gut genug, aber wir wissen, dass wir nicht aufgeben. Wir glauben jederzeit an ein Comeback und daran, dass wir jedes Spiel gewinnen können. Es war gut, das zu sehen, diese Antwort von der ganzen Mannschaft.“

Für Bedard und die Blackhawks beginnt am Dienstag bei den Vegas Golden Knights eine Serie von vier Auswärtsspielen, während der noch zwei Partien gegen die Los Angeles Kings und das Rückspiel gegen die Ducks warten.