St. Louis Blues
Beim Blues könnte zeitnah ein Umbruch ins Haus stehen. Mit Philip Broberg und Dylan Holloway (beide kamen über Qualifying Offers von den Edmonton Oilers) wurde für eine kleine Blutauffrischung gesorgt. Insgesamt aber wirkt der Kader nicht ausbalanciert genug, um oben anzugreifen zu können. St. Louis dürfte vor der Trade Deadline also eher als Verkäufer auftreten, um das Team weiter zu verjüngen.
Minnesota Wild
Minnesota flog in der Offseason ein wenig unter dem Radar und fiel weder durch spektakuläre Neuzugänge noch durch schmerzvolle Abgänge auf. Immens wichtig war die Vertragsverlängerung von Abwehr-Senkrechtstarter Brock Faber. Star der Mannschaft ist Scharfschütze Kirill Kaprizov. Mit Hochspannung wird erwartet, wie sich der Österreicher Marco Rossi weiter entwickeln wird. Im Tor geht Filip Gustavsson als Starter in die Saison, Backup Marc-André Fleury bestreitet sein letztes Jahr in der NHL. Ob dies mit einer Playoff-Qualifikation enden wird, ist fraglich.
Calgary Flames
Die Flames stehen vor einer denkbar schweren Saison: Mit Jacob Markstrom (New Jersey Devils) verlor Calgary seinen Nummer-1-Torwart und fiel ansonsten nicht mit prominenten Neuverpflichtungen auf, am ehesten ist hier noch Anthony Mantha (Vegas Golden Knights) zu nennen. Im Tor hat sich der junge Dustin Wolf (23) viel vorgenommen, dürfte aber eine stressige Saison erleben. Warum? Weder in der Spitze noch in der Tiefe verfügen die Flames über eine Mannschaft, die ernsthaft ins Playoff-Rennen eingreifen kann. Vielmehr droht vor der Trade-Deadline der Ausverkauf und ein Rebuild ab dem nächsten Sommer.
Seattle Kraken
Die Kraken gehen in ihre vierte NHL-Saison und möchten sich zum zweiten Mal für die Stanley Cup Playoffs qualifizieren. Diesen Wunsch untermauerte das Management durch die Verpflichtung der beiden Stanley Cup Champions Brandon Montour (Florida Panthers) und Chandler Stephenson (Vegas Golden Knights), die die Qualität in der Spitze anheben sollen. Für die Tiefe entwickelte Seattle zahlreiche Talente im AHL-Farmteam Coachella Valley Firebirds. Von dort kommt auch das neue Trainergespannt um Headcoach Dan Bylsma und der ersten NHL-Co-Trainerin überhaupt, Jessica Campbell. Im Tor tritt der Deutsche Philipp Grubauer in Konkurrenzkampf mit Joey Daccord. Mit den Kraken ist wieder zu rechnen, zumindest für den Kampf um die Wildcard-Plätze.
Utah Hockey Club
Wie sehr beflügelt den Utah Hockey Club die erste Saison ihrer NHL-Geschichte? Der Kader spielte im Vorjahr noch unter dem Namen Arizona Coyotes und war damals noch kein ernstzunehmender Playoff-Kandidat. Königstransfer im Sommer war Verteidiger Mikhail Sergachev der mit der Empfehlung von zwei Stanley-Cup-Titeln aus Tampa kam. Mit Bottom-Six-Stürmer Kevin Stenlund kam ein weiterer, frisch gebackener Stanley Cup Champion aus Florida. Im Vordergrund aber steht die Weiterentwicklung bereits vorhandener Talente wie Logan Cooley (20), Dylan Guenther (21) oder Josh Doan (22). Auch der deutsche Nationalverteidiger Maksymilian Szuber (22) kämpft um einen Platz im NHL-Kader. All das wird aber noch Zeit brauchen. Utah wird sich verbessern, doch die Playoffs kommen wohl noch zu früh.
Anaheim Ducks
Die Ducks sind mit ihrem jungen Kern zusammengeblieben und hoffen nach sechs Jahren ohne Playoffs, wieder ein Stückchen näher an die begehrten Plätze heranzurücken. Diese Hoffnung nähren Talente wie die Stürmer Trevor Zegras (23), Leo Carlsson (19), Cutter Gauthier (20) und Mason McTavish (21) oder die Verteidiger Olen Zellweger (21) und Pavel Mintyukov (20). Ob die Abwehr um den neuen Kapitän Radko Gudas aber stark genug ist, um die offensivstarken Top-Teams in der Western Conference zu stoppen, ist fraglich. Anaheim macht einen Schritt in die richtige Richtung, ist für eine Playoff-Qualifikation aber noch weit entfernt.
Chicago Blackhawks
In Chicago schaut natürlich jeder auf Superstar Connor Bedard (19). Dieser könnte mit den beiden klangvollen Neuzugängen Teuvo Teravainen (Carolina Hurricanes) und Tyler Bertuzzi (Toronto Maple Leafs) zwei neue Reihenkollegen bekommen. Auch der Deutsche Lukas Reichel und der Schweizer Philipp Kurashev hoffen auf einen Platz in den Top-6-Sturmreihen. Der Trend zeigt bei den Blackhawks nach oben, doch sind die Verteidigung, trotz der Akquise von Stanley-Cup-Champion Alec Martinez (Vegas Golden Knights) und das Goaltending nicht gut genug, um nach vier Jahren ohne Playoffs dorthin zurückzukehren zu können.
San Jose Sharks
Jugend forscht ist das Motto in San Jose in der kommenden Saison: First-Overall-Pick Macklin Celebrini (18) und Fourth-Overall-Pick Will Smith (19) könnten die Center-Position in den ersten beiden Reihen ausfüllen. Hinzu kommen weitere Top-Talente wie die Stürmer William Eklund (21) und Thomas Bordeleau (22) oder der neue Torwart Yaroslav Askarov (22, Nashville Predators). Als Vorbild soll der deutsche Musterprofi Nico Sturm dienen, der Augsburger könnte in einer Reihe mit Rückkehrer Barclay Goodrow (New York Rangers) und Ty Dellandrea (Dallas Stars) auflaufen. Der Gesundheitszustand von Kapitän Logan Couture bleibt weiter ungewiss. Die Achillesferse der Sharks ist die Verteidigung. Ob die Neuzugänge Jake Walman (Detroit Red Wings) und Cody Ceci (Edmonton Oilers) die Defensive wirklich aufwerten können, bleibt abzuwarten. San Jose hat die Talsohne wohl durchschritten, wird die Playoffs aber im sechsten Jahr in Folge verpassen und stattdessen den Rebuild weiter vorantreiben.