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NHL.com/de präsentiert in der Rubrik Rookie Watch aktuelle Themen rund um die diesjährigen Rookies. In dieser Ausgabe: Torjäger Marco Rossi.

Die Erfolgsgeschichte von Marco Rossi von den Minnesota Wild geht weiter. Der Rookie aus Österreich lässt in einer starken Saison nicht nach, ist weiterhin unter den besten Neulingen der NHL und beeindruckt Trainer und Mitspieler. Das bringt ihm mehr Eiszeit und Einsätze in wichtigeren Situationen ein und damit mehr Möglichkeiten, sein Können zu demonstrieren.

„Ich habe schon viel gegen Mats Zuccarello und Kirill Kaprizov gecoacht und weiß um ihre Stärken und dass sie explosive Spieler sind“, sagte Minnesotas neuer Trainer John Hynes, nachdem er Rossi zwischenzeitlich in eine Reihe mit den beiden Starstürmern gestellt hatte. „Aber ich hatte noch nicht so viel von Rossi gesehen und ich war wirklich beeindruckt von ihm. Er ist ein junger Kerl. Aber er kann die Geschwindigkeit halten und passt sehr gut in diese Reihe. Er fällt nicht ab.“

CGY@MIN: Rossi zieht ab und trifft

In allen Reihen überzeugend

Rossi begann die Saison in der dritten Reihe der Wild als Center zwischen Marcus Foligno und Frederick Gaudreau. In den ersten Spielen der Saison war die eigentlich dritte Reihe oft die auffälligste und beste Formation der Mannschaft. Dass Rossis Talent neben diesen beiden Mitspielern, die harte Arbeiter, aber keine echten Scorer sind, nicht voll zum Tragen kommt, wurde schnell deutlich.

Mittlerweile kam der Center in Kombinationen mit verschiedenen Spielern zum Einsatz, etwa in der Top-Reihe mit Zuccarello und Kaprizov sowie mit Matt Boldy und Kaprizov. Zuletzt stellte Hynes ihn zwischen Zuccarello und Marcus Johansson, musste in diesem Trio aber Zuccarello durch Ryan Hartman ersetzen. Natürlich ist es einfacher Punkte zu sammeln, wenn man mit den bestmöglichen Teamkollegen auf dem Eis ist, doch Rossi überzeugte bisher in jeder Situation.

„Immer wenn eine Reihe neu zusammengestellt wird, legt man mehr Wert auf die Details und redet mehr miteinander“, schilderte Rossi nach seiner Versetzung zwischen Zuccarello und Johansson. „Ich denke, vom ersten Shift an hatten wir zusammen eine gute Chemie entwickelt und uns einige Chancen erarbeitet. Das hat uns viel Selbstvertrauen gegeben. Das führte dazu, dass wir ein gutes Spiel hatten.“

Vom Spielmacher zum Torjäger

Besonders auffällig an Rossi ist seine Vielseitigkeit. Er ist ein intelligenter Spieler mit guter Übersicht, ein starker Skater und zuverlässig in der Abwehr. Das zeigte er in den vergangenen beiden Jahren in der American Hockey League bei den Iowa Wild. Ein Unterschied zwischen seiner Spielweise in der AHL und in der NHL wird jedoch bei einem Blick auf seine Beiträge in der Offensive deutlich.

In Iowa glänzte Rossi als Spielmacher, der auch selbst abschließen kann. In 116 AHL-Spielen gelangen ihm 34 Tore und 70 Assists, also fast genau doppelt so viele Vorlagen wie Treffer. In der NHL erweist er sich diese Saison dagegen vor allem als gnadenloser Vollstrecker. In 29 Partien gelangen ihm zehn Tore und sieben Assists. Damit ist er der zweitbeste Torschütze der Wild hinter Joel Eriksson Ek. Ligaweit kann ihm als Torjäger nur ein anderer Rookie das Wasser reichen.

CHI@EDM: Bedard glänzt beim dem ersten Tor des Spiels

Bedard auf den Fersen

Connor Bedard ist der einzige Liganeuling, der in der Statistik vor Rossi liegt. Das Ausnahmetalent der Chicago Blackhawks verbuchte bereits 26 Punkte (12 Tore, 14 Assists). Rossi liegt mit 17 Punkten auf Rang zwei. Am 14. Dezember wurde Rossi mit seinem Tor gegen die Calgary Flames der einzige Rookie neben Bedard, der bereits die Marke von zehn Toren erreichte. Mit dem Treffer glich er das Spiel zum 2:2 aus, erzwang die Verlängerung und Minnesota holte den Sieg im Penaltyschießen.

Insgesamt hat Bedard klar die Nase vorn, doch im einzigen direkten Duell stahl Rossi ihm die Show. Am 3. Dezember spielten die beiden Spitzenrookies erstmals gegeneinander und Rossi war mit seinem ersten Doppelpack maßgeblich daran beteiligt, dass Minnesota das Spiel mit 4:1 gewann. Bereits in der dritten Minute fälschte er einen Distanzschuss von Rookie-Verteidiger Brock Faber zum 1:0 ab. Zehn Minuten später erhöhte er nach schöner Vorarbeit von Faber und Gaudreau mit seinem ersten Powerplaytor auf 2:0.

„Unser Selbstvertrauen ist im ganzen Team gerade sehr hoch“, sagte er nach dem Spiel. „Wir haben drei Spiele in Folge gewonnen und versuchen einfach jeden Tag besser zu werden.“

MIN@SEA: Rossi trifft gegen Joey Daccord

Rossi dreht immer weiter auf

Der Versuch, sich ständig zu verbessern, scheint bei Rossi zu funktionieren. Im Oktober kam er auf einen Durchschnitt von 0,44 Punkten pro Spiel. Diesen Wert steigerte er im November auf 0,67. Im Dezember liegt er mit 0,63 nur leicht unter der Ausbeute aus dem Vormonat. Besonders deutlich ist die Verbesserung, wenn man seine Effizienz im Abschluss betrachtet. Im Oktober erzielte er 0,33 Tore pro Spiel, im November 0,25. Diesen Wert verdoppelte er im laufenden Monat auf 0,5.

Rossi wird bereits am Dienstag die Chance haben, seine Statistik weiter aufzubessern, wenn die Wild bei den Boston Bruins zu Gast sind (1 p.m. ET; NHL.tv; Mi. 1 Uhr MEZ). Leicht wird das nicht, immerhin sind die Bruins gemeinsam mit den New York Rangers das punktbeste Team der Eastern Conference.

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