1029 DE milan notebook split

NHL-Spieler werden im Februar an den Olympischen Winterspielen Milano Cortina 2026 teilnehmen. Damit stehen seit 2014 erstmals wieder die besten Spieler der Welt auf der Olympischen Bühne. Bis zum Turnier wirft NHL.com/de jeden Mittwoch einen Blick auf die Ereignisse rund um die NHL, die sich auf die Olympischen Winterspiele Milano Cortina 2026 auswirken könnten.

Team USA auf Goldkurs?

Wenn im Februar 2026 in Italien die Olympischen Eishockeyturniere beginnen, wird das US-Herrenteam eines der spannendsten Kapitel seiner Geschichte aufschlagen. Nach zwölf Jahren ohne NHL-Spieler bei Olympia dürfen die besten Profis der Welt endlich wieder im Nationaltrikot antreten - und kaum eine Nation dürfte stärker besetzt sein als die Vereinigten Staaten. In puncto Tiefe, Tempo und individueller Klasse ist der US-Kader so ausgeglichen wie nie zuvor - ein Ensemble, das selbst Kanada und Schweden das Fürchten lehren dürfte.

Beim Orientierungscamp in diesem Sommer wurden 44 NHL-Spieler eingeladen, aus denen sich der endgültige Olympia-Kader formieren soll. Der Kern steht schon jetzt fest: Spieler wie Auston Matthews, Jack Eichel, die Tkachuk-Brüder Brady und Matthew, Quinn Hughes und Charlie McAvoy sind bereits nominiert worden - Stars, die in der besten Liga der Welt längst zu Gesichtern einer goldenen US-Generation geworden sind.

NSH@TOR: Matthews spielt vor dem Tor einen feinen Doppelpass mit Knies und trifft zum 5:2

Matthews, Eichel, Tkachuk: Eine Offensive voller Stars

Angeführt wird die Offensive von Matthews, einem der gefährlichsten Torjäger des modernen Eishockeys. Gemeinsam mit Jake Guentzel und Jack Hughes bildet er eine mögliche Traumreihe, die Spielwitz, Präzision und Geschwindigkeit auf Weltklasse-Niveau vereint. Matthews’ eiskalter Abschluss, Guentzels Instinkt für Räume und Hughes’ Spielintelligenz machen sie zu einer Formation, die jedes Spiel dominieren kann. Dahinter wartet mit Jack Eichel zwischen Brady und Matthew Tkachuk eine denkbare zweite Reihe, die kaum weniger spektakulär ist. Physis, Leidenschaft und Spielwitz verschmelzen hier zu einem kraftvollen, kompromisslosen Stil, der das amerikanische Eishockey der Gegenwart verkörpert.

Noch beeindruckender ist die Tiefe des Kaders. Eine dritte Linie mit Jason Robertson, Tage Thompson und Kyle Connor wäre bei den meisten Nationen die erste. Alle drei sind in der NHL bewährte Torgaranten, die jederzeit ein Spiel mit einer Einzelaktion entscheiden können. Selbst in der vierten Reihe dürfte mit Dylan Larkin, Bryan Rust und Jungstar Matthew Knies keine reine Defensivformation stehen - vielmehr eine Einheit, die Tempo, Härte und Verantwortungsbewusstsein mitbringt. Dass Spieler wie Cole Caufield, Logan Cooley oder Alex DeBrincat womöglich gar nicht nominiert werden, zeigt, wie hoch die Leistungsdichte inzwischen ist.

Hughes, McAvoy und Co.: Die neue US-Abwehrmacht

Auch die Defensive ist so stark besetzt wie selten zuvor. Quinn Hughes und Charlie McAvoy bilden ein Elite-Tandem, das spielerische Klasse und körperliche Präsenz perfekt kombiniert. Dahinter folgen Adam Fox und Jaccob Slavin, ein Duo, das sowohl im Powerplay als auch im Penalty Killing zu den besten der Welt zählt. Komplettiert wird die Abwehr wohl durch Zach Werenski und Brock Faber, die Erfahrung und Dynamik miteinander verbinden und das Verteidigungsensemble abrunden.

Und dann ist da noch das vielleicht größte Pfund: das Torhütertrio. Mit Connor Hellebuyck, Jake Oettinger und Jeremy Swayman verfügen die USA über drei Goalies auf Weltklasse-Niveau. Hellebuyck, frisch gekürter Gewinner de Vezina Trophy, dürfte den Platz zwischen den Pfosten einnehmen, doch auch Oettinger und Swayman wären für jede andere Nation Luxuslösungen. Kein Land kann derzeit eine solche Tiefe im Tor aufweisen.

DAL@COL: Robertson und Rantanen treffen im Shootout

Vom Herausforderer zum Goldfavoriten

In den vergangenen Jahrzehnten standen die USA oft im Schatten Kanadas oder Finnlands. Doch 2026 könnte der Moment gekommen sein, an dem aus dem ewigen Verfolger ein Favorit wird. Der Kader ist jung, explosiv, taktisch gereift und mental gefestigt. Die Amerikaner bringen alles mit, was eine Goldmannschaft braucht, von der Offensivpower über die Defensivbalance bis hin zu überragenden Torhütern.

Wenn also bei den Olympischen Winterspielen Milano Cortina 2026 die ersten Bullys gespielt werden, reisen die Vereinigten Staaten nicht mehr als Außenseiter an, sondern als ernstzunehmender Goldkandidat. Vielleicht sogar als der Favorit auf den olympischen Thron.

Weitere aktuelle Notizen mit möglichen Auswirkungen auf das Turnier im Februar:

Beflügelt der Reichel-Trade in der NHL die DEB-Auswahl?

Lukas Reichel hat ein neues Kapitel in seiner NHL-Karriere aufgeschlagen: Der 23-jährige deutsche Stürmer wechselte in der Vorwoche von den Chicago Blackhawks zu den Vancouver Canucks. Für Reichel, der in Chicago zuletzt mit geringer Einsatzzeit und schwankender Form zu kämpfen hatte, bietet der Trade die Chance auf einen Neuanfang in einem ambitionierten Team mit Playoff-Aussichten.

Auch für die DEB-Auswahl kommt der Wechsel zur rechten Zeit. Reichel gilt als wichtiger Bestandteil des DEB-Kaders für die Olympischen Winterspiele 2026 in Italien. Mit mehr Selbstvertrauen, Spielpraxis und einer klareren Rolle in Vancouver könnte er dort eine zentrale Offensivrolle einnehmen. Der Trade könnte somit nicht nur seiner NHL-Karriere neuen Schwung verleihen, sondern auch die deutschen Chancen bei Olympia entscheidend verbessern.

Reichel's fünf schönsten Tore für die Blackhawks

Laine-Verletzung ist Hiobsbotschaft für Finnlands Eishockeyfans

Patrick Laine von den Montreal Canadiens hat sich am Wochenende eine schwere Unterkörperverletzung zugezogen und fällt voraussichtlich mehrere Monate aus. Dem 27-jährigen Stürmer droht nun ein langer Reha-Prozess und damit auch ein Rückschlag im Hinblick auf die Spiele in Italien.

Laine gilt als einer der gefährlichsten Torjäger Finnlands und wäre für die „Leijonat“ ein geeigneter zentraler Baustein im Angriff. Sein Ausfall könnte das ohnehin begrenzte Offensivpotenzial der Finnen empfindlich schwächen. Bundestrainer Jukka Jalonen hofft dennoch, dass Laine rechtzeitig fit wird, um bei Olympia wieder an seine Bestform anzuknüpfen. Sollte dies nicht gelingen, müsste Finnland seine goldene Generation ohne einen ihrer talentiertesten Stürmer ins Turnier schicken.

Verwandte Inhalte