Andrighetto und Kühnhackl treffen für ihr Nationalteam

International Ice ist die wöchentliche Serie von NHL.com/de, in der über Spieler mit NHL-Bezug aus den wichtigen europäischen Ligen berichtet wird. Dabei richtet sich der Fokus auf Akteure aus Deutschland, der Schweiz und Österreich.

In der vergangenen Woche ruhte der Spielbetrieb in der National League und der PENNY DEL wegen einer Länderspielpause. Die Schweiz war mit den fünf früheren NHL-Profis Sven Andrighetto, Denis Malgin, Dean Kukan, Damien Riat und Tim Berni beim Karjala Cup 2024 in Helsinki am Start, während der DEB zum Deutschland Cup nach Landshut einlud. Mit Tom Kühnhackl und Lean Bergmann zählten zwei frühere NHL-Spieler zum Aufgebot der deutschen Nationalmannschaft.

Schweiz beendet Schweden-Fluch

Nach über acht Jahren und 16 Niederlagen in Folge ist der Schweiz wieder ein Sieg gegen Schweden gelungen. Im zweiten Spiel beim Karjala Cup am Samstag behielt die Nati gegen die Tre Kronor mit 4:3 n.P. die Oberhand. Vier ehemalige NHL-Akteure in Reihen der Eidgenossen trugen ihren Teil zum Erfolg bei. Sven Andrighetto von den ZSC Lions schnürte in der regulären Spielzeit einen Doppelpack. Seine Zürcher Teamkollegen Denis Malgin und Dean Kukan lieferten zu seinen Treffern die Vorlagen und Damien Riat vom Lausanne HC war einer von zwei Schweizer Torschützen im Penaltyschießen.

Andrighetto sorgte im ersten Drittel für die 1:0-Führung. Riat hatte sich die Scheibe hinter dem Tor erkämpft. Im Anschluss passte Malgin auf dem freistehenden Andrighetto, der keine Mühe hatte, den Puck im schwedischen Tor unterzubringen. Bei einem Powerplay im letzten Drittel gelang dem ZSC-Stürmer sein zweiter Treffer in der Begegnung. Nach einem Zuspiel von Kukan zeichnete er mit einem Schlagschuss von der blauen Linie für das zwischenzeitliche 3:2 verantwortlich.

Im Penaltyschießen bewies Riat stählerne Nerven und überwand als erster Schweizer Schütze den schwedischen Schlussmann bei seinem Sololauf. Damit verschaffte er seinem Team den vorentscheidenden Vorteil.

In den beiden anderen Spielen des Turniers musste sich die Schweiz dagegen geschlagen geben. Beim Auftaktmatch am Donnerstag gegen Finnland sah es zwar lange nach einem Sieg der Nati aus, doch am Ende setzten sich die Gastgeber mit 3:2 n.V. durch. Wer weiß, wie das Duell ausgegangen wäre, wenn Andrighetto zu Beginn des letzten Drittels eine Großchance zum 3:0 genutzt hätte. Er scheiterte jedoch am finnischen Goalie. Im Anschluss schafften die Hausherren noch den 2:2-Ausgleich, und in der Verlängerung setzten sie den Lucky Punch.
Keine Chance hatte die Schweiz beim abschließenden 2:5 gegen Tschechen am Sonntag. Das Match war eine Neuauflage des WM-Endspiels von 2024. Nationalcoach Patrick Fischer und seine Mannschaft verpassten somit die erste Gelegenheit zur Revanche für die in Prag erlittene Niederlage. Ohne das ZSC-Trio Andrighetto, Malgin und Kukan, das – wie zuvor zwischen Klub und Verband vereinbart – eine Pause bekam, hatte es die Nati schwer, dem starken Kontrahenten Paroli zu bieten.

In der Endabrechnung landete die Schweiz beim Karjala Cup 2024 mit drei Punkten auf dem dritten Rang. Den Turniersieg holte sich Finnland (acht Punkte). Zweiter wurde Tschechien (sechs Punkte). Den letzten Platz belegte Schweden (ein Punkt).

Sven Andrighetto #85 of Switzerland pursues the play during the preliminary round match between Austria and Switzerland at Prague Arena on May 12, 2024 in Prague, Czech Republic. (Photo by Andrea Branca/Eurasia Sport Images/Getty Images)

Versöhnlicher Abschluss für Deutschland

Mit einem klaren 6:0 gegen Österreich am Sonntag sorgte die DEB-Auswahl für einen versöhnlichen Abschluss beim Deutschland Cup. Zum besten Spieler der Partie wurde Tom Kühnhackl gewählt. Der Angreifer der Adler Mannheim hatte ein Tor und einen Assist zum Triumph gegen den Nachbarrivalen beigetragen und war auch darüber hinaus ein Aktivposten im deutschen Team.

Um den Titel aus dem Vorjahr zu verteidigen, reichte dieser Sieg allerdings nicht aus. Zum Auftakt am Donnerstag gab es ein unglückliches 5:6 n.P. gegen Dänemark. Deutschland konnte sich trotz mehrfacher Führung in der regulären Spielzeit nicht absetzen und war im Shootout nicht treffsicher genug, um sich den Zusatzpunkt zu sichern. In dieser Partie gelang Kühnhackl ebenfalls ein Assist.

Nichts zu bestellen hatten die Schützlinge von Bundestrainer Herold Kreis am Samstag bei der 2:6-Niederlage gegen die Slowakei. In der Endabrechnung des Heimturniers landete Deutschland mit vier Zählern auf Platz zwei. Den Titel holten die Slowaken (acht Punkte). Österreich (drei Punkte) ging als Dritter durchs Ziel, vor den punktgleichen Dänen.

DEB-Sportdirektor Christian Künast zeigte sich mit dem Abschneiden des Nationalteams im Großen und Ganzen zufrieden. „Natürlich hätten wir den Cup gerne verteidigt. Umso mehr freuen wir uns, dass uns zum Abschluss ein überzeugender Erfolg gegen Österreich gelungen ist. Wir werden die kommenden Tage nutzen, um in die Analyse zu gehen. Die Erkenntnisse werden wir bei den nächsten Maßnahmen umsetzen“, sagte er.

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