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Sidney Crosby zementierte am Donnerstag mit dem 1.000. Assist seiner Karriere ein weiteres Mal seinen Platz unter den besten Spielern aller Zeiten. Das gelang ihm in der PPG Paints Arena während eines 6:5-Heimsiegs nach Verlängerung gegen die Detroit Red Wings. Crosby trug mit einem Tor und zwei Assists zum Erfolg der Penguins bei, die gegen einen direkten Konkurrenten im Kampf um die letzten Plätze in den Stanley Cup Playoffs (Start am 20. April) auf den zweiten Wildcard-Platz der Eastern Conference kletterten.

„Man muss einfach Wege finden, zu gewinnen", erklärte Crosby. „Daraus müssen wir immer noch lernen. Wir waren schon in ähnlichen Situationen und haben es manchmal besser, manchmal schlechter gemacht. Es kann nicht immer perfekt laufen. In letzter Zeit haben wir in einigen Spielen besser gespielt, trotzdem haben wir heute einen Weg zum Sieg gefunden.“

Raymonds Hattrick reicht nicht

Bei Crosbys außergewöhnlichen Errungenschaften an diesem Abend werden andere Leistungen, die ansonsten im Rampenlicht stehen würden, beinahe zur Nebensache. Die Paradevorstellung von Detroits Lucas Raymond war trotz allem zweifellos beeindruckend. Der junge Stürmer hielt die Red Wings drei Mal mit dem Ausgleich im Spiel und durfte mit seinen Saisontoren 27 bis 29 den zweiten Hattrick seiner Karriere feiern.

Das 1:1 gelang ihm in der vierten Minute, nachdem Crosby mit seinem 999. Assist in der NHL das 1:0 durch Drew O'Connor vorbereitet hatte (3.). Kris Letang brachte die Penguins in der 16. Minute erneut in Führung, doch Raymond glich erneut aus (20.).

Im zweiten Drittel setzten sich die Penguins durch Tore von Crosby (28.) und Bryan Rust (33.) ab, Moritz Seider legte aber das Anschlusstor von Jeff Petry auf (40.).

Im Schlussabschnitt baute Jeff Carter Pittsburghs Führung auf 5:3 aus (44.). Kapitän Dylan Larkin brachte die Red Wings auf Vorlage von Raymond auf ein Tor heran (53.) und der Schwede komplettierte seinen Hattrick und erzwang die Verlängerung (55.).

DET@PIT: Raymond erzielt mit drei Toren einen Hattrick

„Wir hätten hier gerne die zwei Punkte mitgenommen“, blieb der dreifache Torschütze sachlich. „Einen haben wir gekriegt. Das nehmen wir mit, aber wir hätten natürlich gerne beide Punkte gehabt.“

Crosby mit 1.000. Assist in elitärer Gesellschaft

Der Star des Abends wurde in der Verlängerung aber Crosby, als er das Siegtor in der Verlängerung vorbereitete. Er bediente mit einem Rückhandpass aus der Ecke Erik Karlsson an der blauen Linie und der Verteidiger schloss mit einem Schlagschuss aus dem hohen Slot zum 6:5 ab.

„Wenn es eins gibt, was ihn über seine ganze Karriere auszeichnet, dann dass er in den entscheidenden Momenten abliefert“, schwärmte Karlsson. „Das war heute nicht anders.“

Durch die Vorlage zum spielentscheidenden Tor knackte Crosby erst als 14. Spieler der NHL-Geschichte die Marke von 1.000 Assists. Nur sechs der anderen 13 Spieler brauchten dafür weniger als Crosbys 1.269 Spiele: Wayne Gretzky (645), Mario Lemieux (856), Paul Coffey (1.105), Adam Oates (1.174), Ron Francis (1.235) und Marcel Dionne (1.259).

DET@PIT: Karlsson erzielt in OT das Siegtor, Crosby holt 1.000. Assist

„Das muss man sich mal überlegen, in was für eine elitäre Gesellschaft ihn das bringt“, konnte Pittsburghs Trainer Mike Sullivan seine Aufregung nicht verbergen. „Die Meilensteine, die er erreicht, sprechen für sich selbst. Das bringt ihn auf ein Niveau mit den größten Spielern aller Zeiten... Ich bewundere an ihm am meisten, dass er trotzdem so bescheiden ist und so eine Integrität zeigt. Er repräsentiert alles, was im Eishockey richtig läuft. Wir haben Glück, ihn in Pittsburgh zu haben.“

Bereits nächste Saison könnte Crosby vom 14. Platz der besten Vorbereiter noch deutlich höher klettern. Joe Sakic, Lemieux, Dionne und Gordie Howe sind alle in Reichweite. Howe liegt 49 Punkte vor Crosby auf dem zehnten Platz. Crosby verbuchte nur ein Mal in seiner Karriere keine 49 Assists in einer Saison, in der er mehr als 55 Spiele bestritt.

Unter den zehn besten Scorern aller Zeiten

Crosby erreichte in diesem Spiel aber nicht nur seinen 1.000. Assist. Mit seinem Tor im zweiten Drittel zog er in der ewigen Scorerliste mit Phil Esposito gleich und mit seiner Vorlage auf Karlsson überholte er ihn, so dass er nun alleine auf dem zehnten Platz der punktbesten Spieler aller Zeiten steht. In 1.269 Spielen sammelte Crosby 1.591 Punkte.

DET@PIT: Crosby lenkt einen Pass ins Tor

„Er ist ein besonderer Spieler“, gab es auch Anerkennung von Detroits Trainer Derek Lalonde. „Besser geht es nicht. Diese Superstars auf einem anderen Level haben einen besonderen Antrieb. Pittsburgh hat in zehn Spielen in Folge Punkte geholt und dabei war er der beste Spieler auf dem Eis.“

Nicht schlecht für einen Spieler, der mit 36 Jahren bereits in einem Alter ist, in dem die besten Zeiten eines NHL-Spielers für gewöhnlich längst vorbei sind. Crosby ist aber nach wie vor auf absolutem Spitzenniveau. In der laufenden Spielzeit kommt er auf 89 Punkte (41 Tore, 48 Assists) in 79 Partien. Dank seines anhaltend hohen Niveaus wurde er zum ersten Spieler seit Jaromir Jagr, der in die Top Ten der besten Scorer kletterte. Jagr gelang das am 19. Februar 2008. Zumindest der neunte Platz ist für Crosby bereits kommende Saison mehr als möglich. Sakic liegt mit 1.641 Punkten (625 Tore, 1.016 Assists) nur 50 Zähler vor ihm.

„Das ist cool“, freute sich Crosby. „Das hätte ich nicht gewusst. Ich achte da nicht so genau drauf. In der Gesellschaft dieser Spieler zu sein bedeutet mir aber viel. Ich habe ihnen als Kind zugeschaut. Ich bin ein großer Fan des Sports und seiner Geschichte, deshalb ist es mir eine Ehre, Teil davon zu sein.“

Mitten im Playoff-Kampf

Der Sieg war für die Penguins aber nicht nur ein Grund, ihren Kapitän für einen weiteren Meilenstein zu feiern. Vor allem ging es um womöglich entscheidende Punkte im Playoff-Kampf.

In der Eastern Conference ist das Rennen um die zweite Wildcard besonders eng. Durch die zwei Punkte vom Donnerstag schoben sich die Penguins mit 86 Punkten in 79 Spielen (37-30-12) auf den zweiten Wildcard-Platz. Die Washington Capitals (37-31-11) und die Red Wings (38-32-9) liegen nach ebenfalls 79 Partien einen Punkt hinter ihnen. Die Philadelphia Flyers (37-32-11) haben ebenfalls 85 Punkte, bestritten aber bereits ein Spiel mehr.

Die letzten drei Spiele sind also noch von entscheidender Bedeutung. Pittsburgh hat am Samstag einen harten Brocken vor sich, wenn die Boston Bruins zu Gast sind (8 p.m. ET; NHL.tv; So. 2 Uhr MESZ). Danach folgt noch ein Heimspiel gegen die Nashville Predators und ein Auswärtsspiel bei den New York Islanders. Die Islanders liegen mit 89 Punkten nur drei Zähler vor den Penguins auf dem dritten Platz der Metropolitan Division.

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