In einer Serie blickt NHL.com/de auf die Saison 2023/24 der Spieler aus Deutschland, der Schweiz und Österreich sowie weiterer Stars der Liga zurück.
In dieser Ausgabe: Leon Draisaitl (Edmonton Oilers)
Die Enttäuschung war groß, als Leon Draisaitl mit den Edmonton Oilers Spiel 7 im Stanley Cup Finale gegen die Florida Panthers verlor. Der Lebenstraum des gebürtigen Kölners bleibt somit weiter unerfüllt. Und doch blickt er mit Stolz auf die Saison zurück.
„Am Anfang der Saison und in den Playoffs gegen Vancouver hatten uns schon viele abgeschrieben. Auch gegen Dallas sah es zwischendurch nicht gut aus. Aber wir haben uns durchgebissen und sind erfolgreich zurückgekommen“, sagte er nach der Finalniederlage. „Wir haben eine großartige und charakterstarke Gruppe beieinander. Wir können stolz darauf sein, was wir das gesamte Jahr über gezeigt haben. Wir haben immer gekämpft und alles gegeben, um zu gewinnen.“
Schwacher Saisonstart und Selbstkritik
Tatsächlich sah es zu Saisonbeginn so aus, als könnte den Oilers eher eine enttäuschende Saison bevorstehen. Gleich das erste Saisonspiel endete mit dem 1:8 gegen die Vancouver Canucks in einem Desaster. Dass Draisaitl das einzige Tor der Oilers zum zwischenzeitlichen 1:4 erzielte, war kein Trost. „Wir haben eine Lektion in Sachen Arbeitsmoral und Kampfgeist erhalten. Wir waren heute Abend nicht gut genug, jeder Einzelne von uns“, kritisierte Trainer Jay Woodcroft danach.
Der schwache Saisonstart hinterließ offenbar Spuren. Nur drei der ersten 13 Saisonspiele wurden gewonnen. Die Konsequenz war die Freistellung von Woodcroft. Als dessen Nachfolger übernahm Kris Knoblauch das Kommando. „Es macht nie Spaß, wenn das mit zwei Trainern (inklusive Co-Trainer Dave Manson – d. Red.) passiert, die zuvor nichts anderes als Erfolg hatten. Es ist bedauerlich“, sagte Draisaitl seinerzeit und nahm die Schuld auf sich und die Mannschaft: „Wir sind diejenigen, die auf dem Eis stehen. Wir wurden auf jeden einzelnen Gegner gut vorbereitet. Es liegt an uns, besser zu spielen.“
Zweitbester Torjäger und Vorlagengeber
Tatsächlich gelang nach dem Trainerwechsel die Wende, zu der insbesondere Draisaitl einen großen Teil beitrug. Mit 41 Toren war er der zweitbeste Torjäger seiner Mannschaft hinter Zach Hyman (54 Tore), mit 65 Assists der zweitbeste Vorlagengeber hinter Connor McDavid (100 Assists). Mit insgesamt 106 Scorer-Punkten landete der Center ligaweit auf Platz 7 der Scorerliste.
In vier Spielen der regulären Saison gelangen Draisaitl vier Scorerpunkte. Ein weiteres Vier-Punkte-Spiel folgte in der zweiten Runde der Playoffs, als er beim 4:3 n.V. in Spiel 2 gegen die Canucks mit einem Tor und drei Assists an allen Treffern beteiligt war. „Er ist einer der besten Spieler der Welt und unser Mann an vielen Abenden. Heute war so einer“, lobte danach sein Teamkollege McDavid.
Starke Leistungen lieferte Draisaitl auch in der ersten Playoff-Runde gegen die Los Angeles Kings ab. In gleich zwei Partien traf er doppelt. Zwei Tore und ein Assist gelangen ihm in Spiel 3 beim 6:1-Triumph, zwei weitere Tore folgten beim 4:3-Sieg in Spiel 5. Dies war gleichbedeutend mit dem Einzug in die nächste Runde. Über die gesamten Playoffs verbuchte Draisaitl 10 Tore und 21 Assists. Die 31 Scorer-Punkte wurden lediglich von seinen Mitspielern McDavid (8 Tore, 34 Assists, 42 Punkte) und Evan Bouchard (6 Tore, 26 Assists, 32 Punkte) übertroffen.