NSH FORSBERG

Für die Stanley Cup Playoffs 2024 haben sich die Nashville Predators bereits am Dienstag vorzeitig qualifiziert. Mit einer Bilanz von 46-29-5 und den daraus resultierenden 97 Punkten liegt das Team rund um den Schweizer Roman Josi auf dem ersten Wildcard-Spot in der Western Conference. Geht es um einen möglichen Gewinn des Stanley Cups in den ab 20. April beginnenden Playoffs, wird der Name des Teams vergleichsweise selten genannt. Dass auch die Mannschaft aus Nashville durchaus Ambitionen in diese Richtung haben darf, unterstrichen die Predators am Freitag beim souveränen 5:1 im United Center gegen die Chicago Blackhawks. Dort wurde nicht nur klar, in welch guter Form sich das Team befindet, mit einem Hattrick unterstrich Top-Stürmer Filip Forsberg auch, dass die Predators einen echten Star-Stürmer in ihren Reihen haben. Mit jetzt 46 Saisontreffern stellte dieser gegen Chicago einen neuen Franchise-Bestwert auf.
 
„Diese Spiele sind schwer zu spielen", befand Predators-Trainer Andrew Brunette nach der Schlusssirene. „Man könnte den Fuß ein wenig vom Gas nehmen. Ich denke, wir sind unserer Identität treu geblieben und haben unseren Spielstil gespielt. Es gab vielleicht Momente, in denen wir zu Beginn nicht so gut drauf waren. Im dritten Drittel haben wir die Tür für sie dann aber ziemlich gut zugemacht."
 
Forsberg schreibt Predators-Geschichte
 
Durch seinen insgesamt zehnten Dreierpack in der NHL führte Forsberg sein Team fast im Alleingang zum souveränen Sieg in Chicago. Mit jetzt 46 Saisontoren überholte er zugleich Matt Duchene (43 Treffer in der Saison 2021/22) und schob sich an die Spitze der erfolgreichsten Torjäger der Organisation, was die Anzahl der Treffer innerhalb einer Spielzeit betrifft.
 
„Ich weiß nicht, ob die Bedeutung so groß ist, aber es ist natürlich großartig", sagte Forsberg über den Torrekord. „Das Franchise hat eine Menge großartiger Spieler gehabt, und mit einem von ihnen genannt zu werden, ist natürlich etwas, das cool ist. Hoffentlich bin ich noch nicht fertig."
 
Neben Forsberg überzeugten in erster Linie Luke Evangelista, der zwei Assists beisteuerte, und Torhüter Kevin Lankinen, der 25 Rettungstaten für die Predators ablieferte.

Kurashev-Treffer für Blackhawks nicht genug

Für die Blackhawks (23-51-5), die drei Niederlagen in Folge kassiert und vier ihrer letzten fünf Spiele verloren haben, erzielte Josis Schweizer Landsmann Philipp Kurashev den einzigen Treffer des Tages. Es war sein 18. Saisontor. Goalie Arvid Soderblom zeigte 35 Paraden.

„Offensichtlich hatten wir heute keinen guten Start ins Spiel", befand Chicagos Trainer Luke Richardson. „Sie sind wieder ein großes, starkes Team. Wir haben einfach zu viele Fehler in der Defensive gemacht. Es war einfach so, dass sie den Puck mehr wollten und sie waren deutlich entschlossener.“

NSH@CHI: Bedard bedient Kurashev in Überzahl

Spielerlauf von Beginn an eindeutig

Der Spielverlauf nahm in Chicago am Freitag einen eindeutigen Verlauf. Forsbergs Powerplay-Tor brachte die Predators bereits in der sechsten Minute des ersten Drittels mit 1:0 in Führung. Er zog vom rechten Bullypunkt in die Nähe des rechten Bullykreises und schickte einen Schuss am Schläger von Soderblom vorbei in die Maschen. Kiefer Sherwood erhöhte noch vor Drittelende auf 2:0 für die Gäste, indem er einen Abpraller nach einem Schuss von Luke Schenn von der rechten Seite einschob (20.).

Entscheidung fällt schon im Mitteldrittel

Forsbergs Alleingang nach 5:22 Minuten des zweiten Drittels brachte die Predators vorentscheidend mit 3:0 in Führung. Er chippte den Puck in die Offensivzone, zog in den Slot und traf dann, nachdem Chicagos Kevin Korchinski und Kurashev den Puck nicht klären konnten.

Jason Zucker erhöhte die Führung im Powerplay in der 30. Minute auf 4:0. Er ging auf der linken Seite an Blackhawks-Verteidiger Connor Murphy vorbei, lief zum Netz und lupfte mit der Rückhand an Soderblom vorbei. Lankinen erhielt einen Assist gutgeschrieben. Kurashev verkürzte in der 37. Minute auf 1:4, als die Blackhawks ein 5:3-Powerplay hatten. Er nahm einen Pass von Connor Bedard im rechten Bullykreis auf und traf mit einem One-Timer vom Punkt.

Forsberg vollendete seinen Hattrick im Powerplay nach 1:37 Minuten des dritten Drittels zum Endstand. Er traf in der Szene von der linken Seite des Netzes, nachdem Ryan O'Reilly ihn mit einem Pass sehenswert bedient hatte.

Predators trotz prominenter Ausfälle souverän

Der Erfolg von Nashville war umso beeindruckender, wenn man dazu bedenkt, dass die Predators an diesem Abend ohne Stammtorhüter Juuse Saros, Verteidiger Ryan McDonagh und Stürmer Gustav Nyquist, die nach Angaben von Trainer Andrew Brunette aus Gründen der Kaderplanung aus dem Aufgebot gestrichen wurden, gespielt haben.

Auch dadurch wurde klar: Wer sich in der NHL solche Ausfälle erlauben, und trotzdem auf fremdem Eis so beeindruckend auftreten kann wie die Predators, der sollte bei einer Aufzählung der Kandidaten auf den Gewinn des Stanley Cup nicht übersehen werden.

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