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Einen weiteren Rückschlag kassierten Leon Draisaitl und seine Edmonton Oilers am Samstag beim enttäuschenden 2:3 nach Shootout gegen die Buffalo Sabres. Zwei Tage nach dem bitteren 2:4 bei den Columbus Blue Jackets ging der Favorit aus Alberta damit zum zweiten Mal hintereinander als Verlierer vom Eis. Dabei begann der Tag für Edmonton im KeyBank Center optimal. Im Eröffnungsdrittel gingen die Oilers früh mit 2:0 in Führung. Am Ende aber riss an diesem Nachmittag nicht nur die persönliche Punkteserie von Kapitän Connor McDavid. Die Oilers gaben sich selbst und den Millionen von Fans aus aller Welt in Sachen Konstanz wieder einmal Rätsel auf.

Draisaitl mit der Leistung grundsätzlich zufrieden

„Wir haben ein solides Spiel gemacht“, befand Draisaitl, der in Buffalo sein 700. NHL-Spiel bestritt, nach der Schlusssirene. „Vielleicht haben wir ein paar Chancen zu viel vergeben. Wir konnten einfach nicht den dritten Treffer erzielen, um uns abzusichern", beklagte der gebürtige Kölner. Enttäuscht war auch McDavid, dessen beindruckender Lauf in Buffalo nach 13 Spielen, in denen er stets zu punkten vermochte, ein enttäuschendes Ende fand. Der Kapitän der Oilers hatte während dieser Serie 29 Punkte (zwei Tore, 27 Assists) gesammelt.

EDM@BUF: McLeod nutzt Draisaitls Zuspiel

Sabres belohnen sich für Durchhaltevermögen

Auf der anderen Seite herrschte Zufriedenheit. Alex Tuch erzielte das entscheidende Tor im Shootout. Tage Thompson und Jacob Bryson trafen in den regulären 60 Minuten für die Sabres (30-30-5), die durch diesen Comeback-Sieg eine drei Spiele andauernde Durststrecke (0-2-1) beenden konnten. Torhüter Ukko-Pekka Luukkonen gelangen 30 Saves.

„Er hat gefühlt in den letzten 30 Spielen groß aufgespielt. Eigentlich sogar die ganze Saison über, wenn man es genau nimmt", freute sich Bryson über den starken Auftritt von Luukkonen. „Er war unglaublich und er war heute so etwas wie unser Fels in der Brandung. Er hat viele tolle Paraden gezeigt, und als Mannschaft können wir uns immer auf ihn verlassen. Er kann gut mit dem Puck umgehen. Er kann im Grunde alles.“

Oilers mit nächstem Rückschlag

Auf der Seite der Gäste reichten die Treffer von Warren Foegele und Ryan McLeod am Ende nicht für den Sieg. Goalie Stuart Skinner zeigte 25 Paraden für die Oilers (38-21-3), konnte die Niederlage damit aber nicht verhindern. Nach einer fünf Spiele andauernden Siegesserie kassierte Edmonton nun die zweite Niederlage in Folge. „Ich denke, dass wir im dritten Drittel viele Möglichkeiten hatten, unsere Führung auszubauen. Wenn wir in dieser Phase einen Zwei-Tore-Vorsprung herausspielen, ist es wahrscheinlich ein etwas anderes Spiel, in dem wir uns ein Stück weit zurücklehnen können", resümierte Edmontons Trainer Kris Knoblauch. „Ich fand, dass wir im dritten Drittel bis zum Gegentreffer wirklich gut verteidigt haben. Ich glaube nicht, dass sie sehr viele Schüsse oder Zeit in der Offensivzone hatten. Wir haben wirklich gut gespielt."

Dabei sah es zunächst so aus, als wären die Gäste mit dem Glück im Bunde. Zwei Sekunden vor dem Ende der Verlängerung schien Owen Power bereits die Entscheidung für Buffalo herbeigeführt zu haben. Doch das Tor zum vermeintlichen 3:2 wurde annulliert, nachdem die Videoanalyse ergeben hatte, dass Tuch im Abseits stand.

EDM@BUF: Thompson auf einem Knie

Sabres-Coach lobt Einstellung seiner Schützlinge

„Das war eine Achterbahn der Gefühle - anders kann man es nicht erklären", befand auch Sabres-Trainer Don Granato. „Unsere Jungs haben sich nach dem frühen Rückstand erfolgreich zurück ins Spiel gekämpft. In den letzten paar Tagen ist im Kader viel passiert. Wir hatten zu Beginn des Spiels gegen eine sehr gute Eishockeymannschaft einige Probleme. Wir haben eine Weile gebraucht, um ins Spiel zu kommen, und es hätte jeden Moment anders ausgehen können. […] In diesem Prozess musste man sich wirklich zusammenreißen, kämpfen, sogar gegen die Psychologie der letzten Tage ankämpfen, und all das machte es noch ein bisschen emotionaler."

Draisaitl knackt die 50-Assist-Marke

McLeod erzielte nach 29 Sekunden im ersten Drittel die 1:0-Führung für Edmonton. Draisaitl schickte in dieser Szene einen Rückhandpass aus dem Slot zu McLeod an der Torlinie. Mit seiner Vorlage beim Führungstreffer erreichte Draisaitl zum sechsten Mal in seiner NHL-Karriere 50 Assists. Die einzigen anderen Oilers-Spieler, die mindestens 50 Torvorlagen in einer Saison hatten, sind Wayne Gretzky (9), Jari Kurri (9), McDavid (8), Mark Messier (7) und Paul Coffey (6).

Foegele erhöhte in der 15. Minute durch einen Lupfer über Torhüter Luukkonen hinweg das 2:0 für die Gäste. Thompson gelang nur 76 Sekunden später der Anschlusstreffer für Buffalo (16.), als er den Puck im Slot abfing und Oilers-Goalie Skinner überwand.

Buffalo kommt im Schlussabschnitt zurück ins Spiel

Nach einem torlosen Mitteldrittel dauerte es bis in den finalen Spielabschnitt hinein, ehe die Fans wieder einen Treffer bejubeln konnten. Bryson erzielte in der 52. Minute den 2:2-Ausgleich, als er einen herrenlosen Puck an der blauen Linie aufnahm und gekonnt vollendete. „Ich sah den Puck dort liegen, habe voll abgezogen und dabei mein Bestes gegeben. Zum Glück hat es geklappt", kommentierte er die Situation. Es folgte die torlose Verlängerung, so dass der Shootout für die Entscheidung sorgen musste. Hier hatten die Sabres, nach Toren von Thompson und Tuch das bessere Ende für sich, nachdem für Edmonton lediglich Draisaitl erfolgreich einnetzen konnte.

„Wir hatten ein starkes erstes Drittel, haben viele Chancen kreiert", zog Foegele aus Sicht der Oilers Bilanz. „Ich denke, 'Stu' hat auch ein richtig gutes Spiel gemacht. Er hat viele gute Paraden gezeigt. Es ist frustrierend, wenn man früh in Führung liegt und dann am Ende nicht gewinnt, aber das Gute ist, dass wir schon morgen wieder ein Spiel haben. Wir müssen uns jetzt rasch neu zu formieren und uns dann direkt auf die nächste Aufgabe konzentrieren."

Edmonton schon am Sonntag wieder gefordert

Die Fans hier in Europa können zur besten Sendezeit live dabei sein, wenn Draisaitl und seine Mitstreiter es beim NHL Sunday präsentiert von Fastenal am Sonntag (1 p.m. ET; Sky Sport, MYSPORTS, NHL.tv, 18 Uhr MEZ) im nächsten Auswärtsspiel gegen Sidney Crosby und seine Pittsburgh Penguins wieder besser machen wollen.

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