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Der Kampf um den Titelgewinn in der Pacific Division scheint entschieden. Am Samstag behauptete sich Spitzenreiter Vancouver Canucks mit 3:1 beim Tabellenzweiten Edmonton Oilers und baute dadurch den Vorsprung auf fünf Punkte aus. Nach vier Erfolgen in den vier Aufeinandertreffen mit dem Kontrahenten aus Alberta in dieser Spielzeit machten die Westkanadier zugleich den Saison-Sweep perfekt. Edmonton blieb im Rogers Place nach zwölf Spielen erstmals wieder ohne Zähler (10-0-2). Kapitän Connor McDavid fehlte zum dritten Mal nacheinander.

„Wir wussten, dass wir ein Vier-Punkte-Spiel vor der Brust hatten“, sagte Vancouvers Schlussmann Casey DeSmith zur hochkonzentrierten Leistung bei den Oilers. Der Gewinn des Divisionstitels sei zwar nicht das ultimative Ziel, doch zumindest eine wichtige Wegmarke, auf die man hinarbeite. „Sollte es so kommen, wonach es derzeit aussieht, wären wir natürlich sehr stolz darauf“, fügte der Goalie hinzu. Mit 32 Paraden und einer Fangquote von 97,0 Prozent hatte er großen Anteil am jüngsten Auswärtssieg gegen Edmonton.

Die Canucks entwickelten in der Begegnung den größeren Kampfgeist. Sie fuhren deutlich mehr Checks (48:39) und blockten wesentlich mehr Schüsse (21:8) als ihr Gegner. Die Oilers hatten zwar einen Vorteil bei den Torschüssen (33:27). Den wiederum machte Vancouver mit seiner größeren Effektivität beim Abschluss wett.

Nach etwas mehr als der Hälfte der Partie lagen die Gäste durch Tore von Sam Lafferty (20.) und dem Zürcher Pius Suter (31.) mit 2:0 vorne. Nach dem Anschlusstreffer von Evander Kane in der Schlussphase des zweiten Drittels (38.) keimte Hoffnung bei den Hausherren auf. Doch das Empty-Net-Goal von Dakota Joshua (59.) besiegelte die Niederlage der Oilers.

VAN@EDM: Suter baut Führung gegen Oilers aus

Bei Edmonton machte sich das Fehlen ihres Topscorers McDavid (130 Punkte) bemerkbar, der wegen einer Unterkörperverletzung zum dritten Mal nacheinander passen musste. „Man merkt natürlich, wenn er nicht dabei ist“, räumte Canucks-Verteidiger Tyler Myers ein. „Wenn er auf dem Eis steht, erfordert es enorme Aufmerksamkeit, um frühzeitig zu erkennen, wenn er Geschwindigkeit aufnimmt und einen überlaufen will.“ Doch auch ohne ihn hätten die Oilers jede Menge Qualität im Kader. „Sie sind eine gute Mannschaft und haben es uns nicht leicht gemacht“, so Myers.

Kein Glück im Abschluss hatte diesmal Leon Draisaitl. Damit hat er weiterhin 104 Scorerpunkte auf dem Konto. Mit dieser Ausbeute rangiert der Kölner ligaweit an siebter Stelle. McDavid hat den dritten Platz im NHL-Ranking der Scorer inne. Ober er in der regulären Saison überhaupt noch einmal zum Einsatz kommt, steht in den Sternen. Möglicherweise schonen ihn die Oilers für die am 20. April beginnenden Stanley Cup Playoffs.

Bis dahin ist Edmonton drei weitere Male im Ligabetrieb gefordert. Am Montag (9:30 p.m. ET; NHL.tv; Di. 3:30 Uhr MESZ) treffen sie zu Hause auf die San Jose Sharks. Im Anschluss folgen zwei Auswärtsspiele, am Mittwoch gegen die Arizona Coyotes und am Donnerstag gegen die Colorado Avalanche.

In der Postseason könnte es für die Oilers in Kürze zu einem Wiedersehen mit den Canucks kommen. Und dann sollen die Resultate anders ausfallen als im bisherigen Saisonverlauf, wie Trainer Kris Knoblauch betonte: „Wir müssen uns sehr genau überlegen, wie wir sie bezwingen können, aber wir werden es schaffen.“ Den vier Niederlagen gegen Vancouver in dieser Saison wolle er mit Blick auf die Playoffs keine große Bedeutung beimessen, zumal drei davon zeitlich vor seiner Amtsübernahme am 13. November gelegen hätten. 

Edmontons Stürmer Warren Foegele ärgerte sich über die verpasste Chance, in Sachen Divisionstitel noch einmal Druck auf den kanadischen Rivalen auszuüben. „Wir wussten um die Bedeutung dieser Partie. Wir haben zwar nicht schlecht gespielt, aber leider die zwei Punkte nicht geholt“, sagte er. Nun liege der Schwerpunkt einzig und allein darauf, sich mit guten Darbietungen auf die Playoffs einzustimmen.

Die Canucks haben die Möglichkeit, am Dienstag (10 p.m. ET; NHL.tv; Mi. 4 Uhr MESZ) gegen die Calgary Flames den Divisionstitel endgültig unter Dach und Fach zu bringen. Mit einem Heimsieg fände alle Herumrechnerei ein Ende. Das letzte Saisonspiel bestreitet Vancouver am Donnerstag bei den Winnipeg Jets.

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