Meilensteine, Viererpack und Komplimente: Die Draisaitl-Highlights

Der Traum vom Stanley Cup muss weiter warten. Leon Draisaitl und die Edmonton Oilers scheiterten in der 2. Runde der Stanley Cup Playoffs der Western Conference am späteren Stanley Cup Sieger Vegas Golden Knights. Gleichwohl stellte der deutsche Superstar einmal mehr unter Beweis, zu den besten Eishockeyspielern der Welt zu gehören.

Mit 128 Scorerpunkten (52 Tore, 76 Assists) erreichte Draisaitl einen neuen Karrierebestwert. In den zwölf Playoff-Spielen legte der 27-Jährige mit 13 Toren und fünf Assists nach. NHL.com/de blickt auf die besonderen Momente von Draisaitl zurück.

Playoff-Start: Gegen die Kings der "mit Abstand beste Spieler auf dem Eis"

Draisaitl knüpfte in den Playoffs nahtlos an die starke Form aus der regulären Saison an. In den ersten beiden Spielen gegen die Los Angeles Kings erwies er sich als sehr effektiv. Mit seinen zwei Treffern in Spiel 1 konnte er zwar nicht verhindern, dass Edmonton nach Overtime 3:4 verlor, dafür aber legte der Kölner in Spiel 2 mit einem Tor und zwei Assists nach. Edmonton gewann daraufhin mit 4:2. Trainer Jay Woodcroft lobte danach überschwänglich: "Leon war in beiden Spielen bisher der beste Spieler auf dem Eis. Und das mit großem Abstand. Er findet unterschiedliche Wege zum Erfolg. Und das ist ein gewichtiger Grund, warum wir heute gewonnen haben."

Draisaitl erzielt Playoff-Viererpack - und verliert trotzdem

Man stelle sich einmal vor, in einem Playoff-Spiel vier Tore zu erzielen und am Ende dennoch als Verlierer vom Eis zu gehen. Genau dies passierte Draisaitl im ersten Playoff-Spiel der 2. Runde gegen die Golden Knights. Da kein anderer Spieler von Edmonton traf, verloren die Oilers die Partie mit 4:6. Ob er sich dennoch über seine Treffer freuen konnte? "Nein, nein", antwortete Draisaitl nach dem historischen Spiel. Er verbuchte nämlich seinen zweiten Playoff-Hattrick. Der Deutsche ist damit einer von nur sieben Spielern der Franchise-Geschichte mit mehr als einem Playoff-Dreierpack. Er folgt auf Legenden wie Wayne Gretkzy (sieben Hattricks), Jari Kurri (sieben) und Mark Messier (drei) sowie auf Esa Tikkanen (drei), Teamkollege Evander Kane (zwei) und Glenn Anderson (zwei).

Mit einem Hattrick die Playoff-Teilnahme der Oilers gesichert

Draisaitl sorgte Anfang April persönlich dafür, dass Edmonton das Playoff-Ticket sicher hat. Beim 6:0 gegen die Anaheim Ducks gelang ihm ein Hattrick. Zudem erreichte er in diesem Spiel auch die Marke von 50 Saisontoren. "Ich war im dritten Drittel wahrscheinlich etwas zu egoistisch und habe von überall geschossen", sagte Draisaitl später zu seinem 50. Saisontreffer. "Ich hätte nicht gedacht, dass es in Unterzahl klappt, aber ich nehme es." Der Stürmer freute sich, dass ihm sein 50. Saisontreffer vor dem eigenen Publikum im Rodgers Place gelang. Sturmkollege Connor McDavid bezeichnete die Leistung von Draisaitl als "wirklich, wirklich beeindruckend".

Der 300. NHL-Treffer im 630. Spiel

Der 5:4-Sieg der Oilers Ende März gegen die Arizona Coyotes war für Draisaitl von besonderer Bedeutung. Ihm gelang der Treffer zum zwischenzeitlichen 4:2 und somit sein 300. NHL-Tor im 630. Spiel. Nur vier aktive Profis erreichten diese Marke mit weniger Einsätzen. Sidney Crosby (Pittsburgh Penguins, 622 Spiele), Steven Stamkos (Tampa Bay Lightning, 550), Alex Ovechkin (Washington Capitals, 473) und McDavid (Edmonton, 563)

Fünf Scorer-Punkte gegen die Nashville Predators

Draisaitl lieferte am 1. November gegen die Nashville Predators eine Glanzleistung ab. Beim 7:4-Triumph war er an fünf Treffern beteiligt. Einmal traf er selber, vier weitere Tore bereitete er vor. Draisaitl erlebte dadurch erstmals seit dem 10. März 2021 (3-2-5 beim 7:1-Sieg gegen die Ottawa Senators) wieder ein Fünf-Punkte-Spiel. In seiner gesamten Karriere kommt der Kölner auf fünf Fünf-Punkte-Spiele. Unter allen aktiven NHL-Spielern belegt er damit passenderweise Rang fünf. Noch häufiger gelang dieses Kunststück lediglich Evgeni Malkin (acht). Connor McDavid (acht), Sidney Crosby (sechs) und Brad Marchand (fünf).

Draisaitl und McDavid gelingt gemeinsamer Meilenstein

Draisaitl und McDavid zählen zweifelsohne zu den besten Spielern der Welt. Umso besonderer ist es, wenn die beiden Mannschaftskameraden gemeinsam einen Meilenstein erreichen. Und zwar nicht nur im selben Spiel, sondern auch noch im gleichen Moment. Genau dies geschah am 21. Februar beim 4:2-Sieg von Edmonton gegen die Philadelphia Flyers. Das Powerplay-Tor von Draisaitl zum zwischenzeitlichen 2:2 in der 47. Minute war verantwortlich dafür. Draisaitls Punkt (sein zweiter in dem damaligen Spiel) hievte ihn auf die Marke von 700 Karriere-Punkten in der Liga, während McDavid durch seinen zweiten Assist in dieser Partie den Meilenstein von 800 Zählern in seiner Karriere erreichte. Ryan Nugent-Hopkins huldigte danach seine beiden Mitspieler: "Ich fühle mich sehr glücklich und sehr geehrt, dass ich mit diesen beiden Jungs seit so einer langen Zeit zusammenspielen darf."

Misere mit einem Meilenstein beendet

Durststrecken sind bei Draisaitl ungewöhnlich. Eine solche ereignete sich aber zwischen dem 15. Dezember und dem 3. Januar, als er in sieben Spielen hintereinander kein Tor erzielte. Umso stärker kam Draisaitl am 5. Januar beim 4:2-Triumph gegen die New York Islanders wieder zurück. Einmal traf er selber, um seine kleine Misere zu beenden, dann bereitete er auch noch einen Treffer vor und erreichte dadurch einen Meilenstein. Er verbuchte seinen 400. Assist im 596. Spiel.