Bewegung im Draft-Ranking der DACH-Spieler

NHL.com/de wirft in der Rubrik Draft Watch jeden zweiten Dienstag einen Blick auf die Kandidaten für den NHL Draft 2025. In dieser Ausgabe: Die Mid-Term Rankings.

Am vergangenen Dienstag kam der Moment, auf den viele hoffnungsvolle Nachwuchsspieler seit Monaten gewartet hatten. Der Central Scouting Service (CSS) veröffentlichte die Mid-Term Rankings. Die Rangliste zur Hälfte der Saison ist einer der wichtigsten Anhaltspunkte für die Erfolgsaussichten junger Talente beim NHL Draft 2025.

Enges Rennen an der Spitze

Unter den nordamerikanischen Skatern gibt es nach wie vor einen spannenden Kampf um den Spitzenplatz. Verteidiger Matthew Schaefer belegt den ersten Rang. Mit 22 Punkten (sieben Tore, 15 Assists) in 17 Partien spielt er eine beeindruckende Saison für die Erie Otters in der Ontario Hockey League (OHL). Allerdings brach er sich bei der IIHF Juniorenweltmeisterschaft 2025 in Kanada vor wenigen Wochen das Schlüsselbein und wird noch einige Zeit ausfallen.

Hinter Schaefer folgen die Stürmer James Hagens, Michael Misa, Porter Martone und Roger McQueen. Hagens legte mit den USA eine überragende U20-WM hin und gewann Gold. Misa und Martone gehören zu den besten Scorern der OHL. Besonders Misa steht mit seinen 75 Punkten (37 Tore, 38 Assists) in 38 Spielen im Rampenlicht. McQueen kam diese Saison wegen einer Verletzung erst auf acht Einsätze in der Western Hockey League, erzielte dabei aber elf Punkte (acht Tore, drei Assists).

Bei den internationalen Skatern stehen fünf Stürmer ganz oben. Die Schweden Victor Eklund und Anton Frondell führen die Gruppe an, gefolgt von Ivan Ryabkin, Milton Gastrin und Vojtech Cihar.

Sechs Schweizer im Ranking

Aus der Schweiz schafften es sechs Skater und zwei Torhüter auf die Liste. Die Nummer eins unter den Eidgenossen ist ein Spieler, der in der ersten Liste des CSS zu Saisonbeginn noch fehlte.

Jamiro Reber war trotz starker Leistungen in der vorherigen Saison für die U20 von HV71 in Schweden nicht in den Fokus der Scouts geraten. Das änderte der junge Stürmer in der laufenden Spielzeit aber schnell. Nach nur einem Auftritt für den Nachwuchs von HV 71 wurde er in die SHL berufen, die höchste Spielklasse Schwedens und eine der besten Ligen nach der NHL. Dort machte er bisher mit 14 Punkten (sieben Tore, sieben Assists) auf sich aufmerksam. Unter den internationalen Skatern wird er auf Rang 56 gelistet, was auf einen Draft in der vierten Runde hinweisen würde.

Hinter Reber folgt das Trio Robert Antenen, Jan Dorthe und Daniil Ustinkov rund um den 80. Platz. Die Stürmer Antenen und Dorthe belegen die Positionen 79 und 81, Ustinkov den 84. Rang. Alle drei waren bereits Kandidaten für den Draft 2024, wurden aber nicht gewählt. Dieses Jahr könnte es in einer der späteren Runden endlich so weit sein.

Komplettiert wird das Schweizer Kontingent durch die Angreifer Jacopo De Luca (Nr. 116) und Jeremiah Mundy (Nr. 122) am Ende der Rangliste. Beide sind neu auf der Liste und standen noch nicht in der Auswahl zu Saisonbeginn.

Außerdem stehen die Torhüter Elijah Neuenschwandner und Matia Birchler weiter unter Beobachtung der Scouts. Neuenschwandner liegt unter den internationalen Torhütern auf dem siebten Platz, Birchler auf dem 15. von 16 Plätzen.

Deutsche Spieler nutzen Juniorenweltmeisterschaft

Aus Deutschland sind weniger Spieler auf dem Radar der Scouts als aus der Schweiz. Die drei vorhandenen Kandidaten haben es aber in sich. Carlos Händel, David Lewandowski und Julius Sumpf sind alle in der Canadian Hockey League aktiv und werden daher zu den nordamerikanischen Skatern gezählt. Obwohl Deutschland bei der U20-WM nur knapp den Abstieg vermied, konnten die drei ihre Chance nutzen und sich für den Draft empfehlen.

Verteidiger Händel war in der Players-to-Watch-Liste im Oktober mit der Note C der am besten bewertete deutsche Akteur. Dieses Urteil bekamen Spieler, die der CSS als Kandidaten für die vierte bis fünfte Draft-Runde sah. Händel verbesserte seine Position leicht und landete nun auf Platz 66 der nordamerikanischen Skater. Damit ist die dritte bis vierte Draft-Runde ein realistisches Ziel. Wenn er seine jüngsten Leistungen fortsetzt, könnte es aber noch weiter nach oben gehen. Die WM gab Händel offenbar neues Selbstvertrauen, denn seitdem verbuchte er in sieben Spielen für die Halifax Mooseheads in der QMJHL sieben Assists.

Die großen Gewinner sind aus deutscher Sicht aber Lewandowski und Sumpf. Lewandowski galt für den CSS noch im Oktober mit der Note W als Außenseiter mit Chancen auf die letzten beiden Runden im Draft. Bei der U20-WM war er einer der auffälligsten Spieler im deutschen Team und katapultierte sich im Mid-Term Ranking auf Platz 52. Er verbesserte seine Ausbeute in der Liga nach dem Turnier ebenfalls. Bei den Saskatoon Blades sammelte er in den vergangenen Wochen fünf Punkte (ein Tor, vier Assists) in sieben Spielen. Insgesamt kommt er auf 20 Punkte (acht Tore, zwölf Assists) in 27 Spielen.

Sumpf war im Oktober nicht einmal in der Auswahl der Scouts vertreten, doch sein erstklassiger Auftritt für die deutsche U20-Mannschaft und seine Leistungen in der QMJHL änderten das nun. Er war mit sieben Punkten (zwei Tore, fünf Assists) der Topscorer des deutschen Teams. Er spielt aber auch eine starke Saison für die Moncton Wildcats. Mit 40 Punkten (17 Tore, 23 Assists) in 37 Partien ist er ihr viertbester Scorer. Dank dieser Leistungen wurde er auf Platz 108 ins Mid-Term Ranking aufgenommen.