Ruff-Lindy

Vom 1. August an nimmt NHL.com/de in der Serie 32 in 32 täglich ein Team der Liga mit Blick auf die Saison 2024/25 unter die Lupe. Die zweiteilige Bestandsaufnahme besteht aus einer Analyse und einem Beitrag mit drei zentralen Fragen, mit denen sich die Mannschaften auseinandersetzen müssen.

In dieser Ausgabe: Drei Fragen bei den Buffalo Sabres

Findet die Offensive zu ihrer Form zurück?

Der Angriff der Sabres war vergangene Saison eine gewaltige Enttäuschung. Mit 244 Toren lag die Offensive der Sabres auf Platz 23. Dabei hatte das Team nur eine Saison zuvor bewiesen, dass es auch anders geht. Im Vorjahr gehörten die Sabres zu den torgefährlichsten Mannschaften der NHL und lagen am Ende mit 293 Treffern auf Rang drei.

Der 22-jährige Münchner JJ Peterka war mit 50 Punkten (28 Tore, 22 Assists) in seiner zweiten vollen Saison einer der wenigen positiven Faktoren. Die Spitzenstürmer der Sabres enttäuschten aber. Alex Tuch teilte sich den Titel des Topscorers mit Verteidiger Rasmus Dahlin mit 59 Punkten. Ein Jahr zuvor hatte Tuch 79 Punkte (36 Tore, 43 Assists) erzielt. Dylan Cozens verschlechterte sich von 68 auf 47 Punkte. Am weitesten stürzte aber Tage Thompson ab. Vorletzte Saison führte er die Sabres mit 94 Punkten (47 Tore, 47 Assists) an, gefolgt von 56 Zählern (29 Tore, 27 Assists) in der abgelaufenen Spielzeit.

Peterkas schönste Tore der Saison 2023/24

Teil des Problems war auch ein enttäuschendes Powerplay. Buffalo nutzte nur 16,6 Prozent seiner Chancen in Überzahl aus, nur drei Mannschaften hatten eine schlechtere Quote. Ein Jahr zuvor lag die Mannschaft mit 20,3 Prozent auf Platz 18 immerhin im Mittelfeld. Ein Blick in die individuelle Statistik der Topscorer macht den Unterschied im Powerplay noch deutlicher. Dahlin hatte 2022/23 in Überzahl 32 Punkte, in der folgenden Saison waren es nur noch 20. Thompson verschlechterte sich von 34 Punkten auf 16 und von 20 Treffern auf neun.

Führt Ruffs System die Sabres zurück zu alter Stärke?

Buffalo wird mit einigen personellen Veränderungen in die neue Saison gehen, allen voran der neue Cheftrainer. Lindy Ruff ersetzte diesen Sommer Don Granato. Ruff ist absolut kein unbeschriebenes Blatt, besonders bei den Sabres. Er führte das Team bereits von 1997 bis 2013 an und unter ihm erzielte Buffalo seine größten Erfolge, darunter der Einzug ins Stanley Cup Finale 1999. In seine Amtszeit, in der er auch den Jack Adams Award als bester Trainer der NHL gewann (2006), fällt auch der letzte Einzug in die Stanley Cup Playoffs 2011. Seitdem verpassten die Sabres die Playoffs 13 Mal in Folge.

Ruff erwartet von seiner Mannschaft mehr Härte und Geschwindigkeit, eine geradlinige Spielweise in der Offensive und ein physisches und unangenehmes Auftreten in der Abwehr. Um das zu erreichen, sollen die Neuzugänge Beck Malenstyn, Nicolas Aube-Kubel, Sam Lafferty, Jason Zucker und Ryan McLeod helfen. Lafferty, Malenstyn und Aube-Kubel verleihen den Sabres mehr Tiefe und Härte, McLeod und Zucker sorgen für Schnelligkeit und Torgefahr.

EDM@BUF: McLeod nutzt Draisaitls Zuspiel

Kann Buffalo konstante Leistungen bringen?

In der abgelaufenen Saison haderten die Sabres mit dem Auf und Ab ihrer Leistungen. Sie kassierten oft frühe Tore und mussten dann einem Rückstand hinterherlaufen, ein Problem, das durch die neue Struktur unter Ruff der Vergangenheit angehören könnte. In der abgelaufenen Spielzeit 2023/24 gewann Buffalo bis Silvester in 38 Spielen nur ein einziges Mal zwei Begegnungen in Folge. Die längste Erfolgsserie der Saison dauerte lediglich drei Spiele.

Die mangelnde Konstanz ist aber nicht nur ein Problem der Struktur und des Systems, sondern auch ein typisches Symptom einer Mannschaft im Neuaufbau. Die Sabres gehören zu den jüngsten Teams der Liga und junge Spieler machen Fehler, was zur Achterbahnfahrt des Niveaus beiträgt. Die jungen Akteure bekamen in Buffalo in den vergangenen Jahren aber viel Eiszeit und konnten so Erfahrung sammeln. Spieler wie Peterka (22 Jahre), Cozens (23) und die Verteidiger Rasmus Dahlin (24) und Owen Power (21) spielen wichtige Rollen, gehen mittlerweile alle mindestens in ihre dritte NHL-Saison und sollten weiterhin an Qualität und Stabilität gewinnen.

Im Tor mussten sich die Sabres vergangene Saison neben ihrer Nummer eins Ukko-Pekka Luukkonen immer wieder auf Rookie Devon Levi verlassen, der die hohen Erwartungen mit 89,9 Prozent Fangquote und 3,1 Gegentoren pro Spiel nicht erfüllen konnte. Neuzugang James Reimer gibt den Sabres eine weitere Option und deutlich mehr Erfahrung im Tor.

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