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Vor dem Start der NHL Preseason 2024/25 am 21. September bietet NHL.com/de einen detaillierten Einblick in jedes Team.

In dieser Ausgabe: Winnipeg Jets

Den Rückblick auf die vergangene Saison 2023/24 erleben die Winnipeg Jets mit einem lachenden und einem weinenden Auge. Überragend präsentierte sich die Mannschaft aus der kanadischen Provinz Manitoba in der regulären Saison und stellte mit 52 Siegen einen neuen Franchise-Rekord auf. Mit einer 52-24-6-Bilanz und 110 gesammelten Punkten war Winnipeg sogar das viertbeste Team in der gesamten Liga und gerade einmal vier Punkte vom Gewinn der Presidents‘ Trophy entfernt. Diesen Schwung konnten die Jets allerdings nicht mit in die Stanley Cup Playoffs mitnehmen. Dort war bereits in der ersten Runde nach fünf Spielen gegen die Colorado Avalanche Schluss (1-4).

„Ich finde, dass wir Jets sehr stolz auf das sein können, was wir im letzten Jahr erreicht haben. Wir haben eine richtig gute reguläre Saison gespielt, in der wir lange im Rennen um die Presidents‘ Trophy mit dabei waren, bis wir ein wenig ins Stolpern geraten sind“, resümierte der Schweizer Power Forward Nino Niederreiter im Gespräch mit NHL.com/de im Rahmen der European Player Media Tour in Prag/Tschechien. „Wenn du gewinnen willst, musst du natürlich auch den ersten Brocken aus dem Weg räumen. Du musst jede Mannschaft schlagen, wenn du den Stanley Cup gewinnen möchtest. Deswegen ist es ja so schwer. Wir wissen, dass wir es in der kommenden Saison besser machen müssen.“

Niederreiters schönste Tore der Saison 2023/24

Dabei vertraut Winnipeg offenbar auf eine Entwicklung des vorhandenen Personals. General Manager Kevin Cheveldayoff ist es nämlich nicht gelungen, die Mannschaft auf dem Papier zu verbessern: Stürmer wie Tyler Toffoli (zu den San Jose Sharks) oder Sean Monahan (Columbus Blue Jackets) konnten ebenso wenig gehalten werden wie die Verteidiger Nate Schmidt (Florida Panthers) und Brenden Dillon (New Jersey Devils) sowie Backup Laurent Brossoit (Chicago Blackhawks).

Einspringen sollen nun Eigengewächse wie Dylan Samberg (25 Jahre), Logan Stanley (26) oder Ville Heinola (23) in der Abwehr sowie David Gustafsson (24) oder Brad Lambert (20) im Angriff. Der vielversprechendste Neuzugang für einen Platz im Opening-Night-Roster ist Ersatztorwart Kaapo Kahkonen (New Jersey Devils).

„Vor zwei Jahren haben wir damit begonnen, eine Grundlage dafür zu schaffen, wie wir aussehen und spielen wollten, wie wir unser tägliches Geschäft angehen wollten“, sagt Trainer Scott Arniel und vertraut auf die bewährten Akteure aus der Vorsaison.

GM Cheveldayoff stimmt mit ein: „Wir haben einen Kern von Spielern, die sich gemeinsam entwickelt haben, und eines ist ganz klar: Sie wollen gemeinsam gewinnen, und das ist gut so. Darauf können wir aufbauen.“

Die Scoring-Last wird - wie schon im Vorjahr - auf Schlüsselspielern wie Nummer-1-Center Mark Scheifele, Abwehrchef Josh Morrissey sowie den Top-6-Flügelstürmern Kyle Connor und Nikolaj Ehlers liegen. Gut zu Gesicht stehen würde den Jets noch ein hochwertiger Mittelstürmer für die zweite Reihe. Die Angriffsformation mit Niederreiter, Kapitän Adam Lowry und Mason Appleton zu den besten dritten Reihen der Liga zählen.

WPG-COL R1, GM2: Scheifele lenkt einen Schuss von Vilardi zum 2:1 ins Tor

Die wohl wichtigste Personalie aber trägt Schienen, Blocker und Fanghandschuh: Stammtorwart Connor Hellebuyck (60 Spiele, 37-19-4, 2,39 Gegentore/Spiel, 92,1 Prozent Fangquote, fünf Shutouts) wurde mit der Vezina Trophy als bester Torwart der Saison ausgezeichnet. In den Playoffs aber blieb Winnipegs Fels in der Brandung ebenfalls hinter den Erwartungen zurück (fünf Spiele, 1-4, 5,23 Gegentore/Spiel, 87 Prozent Fangquote).

Hellebuyck als Mikrokosmos der gesamten Jets-Mannschaft - die es in der Postseason jetzt besser machen möchte…

Voraussichtliche Aufstellung

Kyle Connor - Mark Scheifele - Gabriel Vilardi
Cole Perfetti - Vladislav Namestnikov - Nikolaj Ehlers
Nino Niederreiter - Adam Lowry - Mason Appleton
Morgan Barron - David Gustafsson - Alex Iafallo

Josh Morrissey - Dylan DeMelo
Dylan Samberg - Neal Pionk
Logan Stanley - Colin Miller

Connor Hellebuyck
Kaapo Kahkonen

Top-Talent, auf das es zu achten gilt

Brad Lambert (C) – Der 20-Jährige wurde in Lahti als Sohn eines Kanadiers und einer Finnin geboren und beim NHL Draft 2022 in der 1. Runde an 30. Stelle von Winnipeg ausgewählt. Nach drei Jahren Profi-Eishockey in der heimischen Liiga wechselte der 1,83 Meter große Rechtsschütze in die Organisation der Jets und lief seither 78-mal in der AHL für die Manitoba Moose auf (23-35-58). In der Vorsaison durfte der Stürmer zudem sein NHL-Debüt geben (18. April 2024; 0-1-1 und +1 bei 13:51 Minuten Eiszeit beim 4:2-Heimsieg gegen die Vancouver Canucks). Nun will sich Lambert im Training Camp für einen Center-Platz bewerben. Für ihn sprechen seine Dynamik, gutes Skating, weiche Hände und gefährliche Instinkte. In der Mitte scheint das Talent seine Stärken besser ausspielen zu können als auf dem Flügel.

Brad Lambert WPG top prospects 32 in 32

Was eine erfolgreiche Saison ausmacht

Winnipeg will sich erneut für die Stanley Cup Playoffs qualifizieren. Die Chancen stehen mit dieser Kader-Tiefe gut. Allerdings sind die Jets über den Sommer nicht besser geworden. „Die reguläre Saison ist hart. Wir müssen die Playoffs erreichen, das ist natürlich der einzige Fokus“, unterstrich Cheveldayoff. „Als wir uns am Ende der letzten Saison mit den Jungs unterhalten haben, haben wir darüber gesprochen, dass wir einen Weg finden müssen, es besser zu machen.“ Obwohl die Jets unbequem zu bespielen sind, scheint die starke Konkurrenz in der Central Division mehr Format zu haben. Ob sich Winnipeg also in einer Playoff-Serie gegen Teams wie die Dallas Stars, Colorado Avalanche oder Nashville Predators durchsetzen kann, bleibt abzuwarten.

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