Einzig bei der Schussquote ist eine Delle in den guten Zahlen erkennbar. Draisaitl netzt bei 10,7 Prozent seiner Abschlüsse ein. Den ligaweiten Durchschnitt von 10,6 Prozent übertrifft er zwar leicht, doch 38 Prozent der anderen Akteure sind hier effizienter als Draisaitl.
In den vergangenen Jahren war die Schussquote die ultimative Stärke des Angreifers der Oilers. 2021/22 netzte er in 19,8 Prozent der Fälle ein. 2022/23 waren es sogar 21,1 Prozent. Beide Male konnten nur wenige andere Spieler diese Quoten übertreffen. Es wird, besonders beim Blick auf die kaum reduzierte Häufigkeit der Schüsse deutlich, dass die Erfolgsquote von Draisaitl noch der Erwartung hinterherhinkt.
Die Gefahrenzone
Der Bereich vor dem Tor ist aus Sicht der Stürmer die Zone, aus der sie am liebsten ihre Schüsse abgeben. Der Slot wird nicht umsonst von den Verteidigern besonders stark bewacht, ist die Chance auf Tore bei Abschlüssen aus diesem Areal doch besonders hoch. Draisaitl war in den vergangenen Jahren genau aus diesem Bereich einer der gefährlichsten Angreifer. 2012/22 konnte er aus 96 Abschlüssen 26 Treffer erzielen. Die Quote von 27,1 Prozent gehörte zu den 14 besten Prozent der Liga.
2022/23 erhöhte Draisaitl seine Erfolgsquote aus der Gefahrenzone auf erstaunliche 34,2 Prozent und lag damit unter den Top-Fünf-Prozent der NHL. In der laufenden Saison fiel die Erfolgsquote auf 12,5 Prozent und zwei Tore aus 16 Versuchen. Mit 56 Prozent an Akteuren, die hier schwächer abschneiden gehört er zwar noch zur oberen Hälfte in der Statistik, ist jedoch weit von den eigenen Erwartungen entfernt, besonders da der Ligadurchschnitt bei 17,9 Prozent liegt.
Der Blick auf die mittlere Distanz bis auf Höhe der Bullykreise untermauert die Ladehemmung bei Draisaitl. Nach 15,4 Prozent (2021/22) und 14,5% (2022/23) fiel die Erfolgsquote in der laufenden Spielzeit auf 5,9 Prozent. Dabei traf er lediglich einmal aus dem Bereich um den rechten Anspielpunkt in der Angriffszone, das Areal, aus dem er sonst in Überzahl besonders viel Gefahr ausstrahlte.
Kein Grund zur Sorge
Die Bedenken um die Saison der Oilers und die persönliche Statistik von Draisaitl sind durchaus verständlich und eng miteinander verknüpft.
Erfolgserlebnisse des Deutschen würden Edmonton wichtiges Selbstvertrauen geben und dafür sorgen, dass die notwendige Aufholjagd eingeleitet wird.
Beim Blick auf die abgegebenen Schüsse wird deutlich, dass Draisaitl weiterhin am Torerfolg arbeitet und zu den Spielern gehört, die am häufigsten (16) aus dem Slot den Abschluss suchen (90. Perzentile). Auch insgesamt ist Draisaitl unter den fleißigsten Schützen zu finden. Lediglich fünf Prozent der NHL-Spieler schlossen noch häufiger als 56-Mal ab.