„Es war eine super tolle Nachricht. Er hat mir viel Glück gewünscht und gesagt, dass wenn ich Fragen habe, ich mich jederzeit bei ihm melden kann. Das hat mir sehr viel bedeutet“, berichtet Samanski. „Ich war erstmal perplex und nervös, ihm zu antworten. Dass er sich die Zeit nimmt, mir zu schrieben, ist ein tolles Gefühl und nicht selbstverständlich.“
Draisaitl selbst sprach in einem Mediengespräch am Donnerstag, an dem auch NHL.com/de teilnahm, über den Neuzugang aus Straubing: „Ich habe mir den Spengler Cup ein bisschen angeschaut, da sah er sehr gut aus. Ich habe mit Jungs aus der DEL geredet, jeder sagt, dass er großes Potenzial hat und auch physisch schon jetzt auf einem guten Level ist. Ich freue mich sehr darauf, einen deutschen Kollegen in der Organisation zu haben. Hoffentlich packt er es. Manchmal ist der Weg in die NHL ein wenig länger, mal dauert es ein paar Jahre, mal klappt es sofort. Ich freue mich sehr, Josh bei uns zu haben. Ich werde versuchen, ihm das Leben so einfach wie möglich zu machen.“
Samanskis Reaktion auf die warmen Worte des NHL-Top-Torjägers: „Das ist natürlich surreal! Ich kann das noch gar nicht richtig glauben. Für mich ist es noch schwer vorstellbar, dass ich bald mit Superstars wie Draisaitl oder Connor McDavid auf dem Eis stehen könnte. Ich freue mich natürlich riesig. Die Chance ist unglaublich. Ich freue mich zu sehen, was das für ein Level sein wird und wie schwer es ist, da mitzuhalten.“
Ein Vorgeschmack auf die Arbeitslast in der NHL
In Nordamerika wird der 1,90 Meter große Angreifer von seiner Physis profitieren. „Ich glaube, es gibt einen bestimmten Stil, den ich spielen möchte und muss. Ich werde mich auf jeden Fall anpassen und jede Rolle übernehmen.“
Einen Vorgeschmack darauf, wie es ist, die Arbeitslast in der NHL mit mindestens 82 Saisonspielen bzw. in der AHL mit mindestens 72 Partien zu stemmen, erhielt Samanski bereits in der aktuellen Spielzeit: Insgesamt 59 DEL-Spiele (12-21-33; reguläre Saison und Playoffs), acht CHL-Partien (2-2-4), fünf Einsätze beim Spengler Cup (2-1-3) sowie acht Auftritte mit der deutschen Nationalmannschaft (1-1-2) machen unter dem Strich eine Marathon-Saison von 80 Spielen.
„In der CHL waren es unglaubliche Spiele mit hohem Tempo. Der Spengler Cup war sehr anstrengend, aber ein einmaliges Erlebnis. Nach den Spielen habe ich immer schnell abgeschaltet und direkt nach vorne geblickt, mich um meinen Körper gekümmert, gut gegessen, und viel geschlafen, was nach Spielen nicht immer einfach ist, weil der Adrenalinpegel sehr hoch ist“, sagt Samanski. „Trotzdem hat es brutal viel Spaß gemacht, auf dem Eis zu stehen. Was die da in der NHL leisten, ist natürlich top, deswegen spielen dort auch die besten Spieler.“
Weitere Partien könnten in der WM-Vorbereitung sowie einer möglichen Weltmeisterschaft mit Deutschland hinzukommen. „Ich werde alles geben, um im finalen Kader zu stehen“, verspricht das ungedraftete Talent. „Wir haben auf jeden Fall eine gute Zeit und viel Spaß mit allen Jungs.“
Mit Geduld, Arbeitseifer und Vorfreude ins nächste Kapitel
Durch die Training Camps in der NHL steht Samanski vor einem kurzen Sommer. Danach beginnt der Kampf um einen Kaderplatz bei den Oilers, den er selbstbewusst und mit viel Vorfreude annehmen möchte.
„Mein Ziel ist nicht, in der AHL zu spielen“, betont der Senkrechtstarter. „Jeder Leistungssportler will so hoch wie möglich und gegen die Besten der Besten spielen. Ich sehe eine realistische Chance. Über die Jahre hinweg habe ich gezeigt, dass ich mir Sachen erarbeiten möchte und nicht alles von Anfang an bekomme. Ich komme aus einer großen Familie, da wurde einem nichts geschenkt. Ich bringe viel Geduld mit, möchte erstmal alles und jeden dort kennenlernen und muss mich ans kleine Eis gewöhnen, wobei ich da ein gutes Gefühl habe. Wenn ich erstmal in er AHL spielen muss, dann spiele ich eben da und versuche, mich für höhere Aufgaben zu empfehlen.“