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Ein ereignisreiches Wochenende der Saison 2017/18 liegt hinter uns. Nicht nur das die Fans in Schweden die Colorado Avalanche und die Ottawa Senators bei der SAP Global Series 2017 in Stockholm bewundern durften, es war auch das Hockey Hall of Fame Wochenende in Toronto. Dabei wurden die neuesten Mitglieder offiziell in den Olymp des Eishockeys aufgenommen.

Diese Ehre wurde der Spielerin Danielle Goyette zuteil, die im Laufe ihrer Karriere mit der kanadischen Nationalmannschaft zwei Mal olympisches Gold und acht Mal Gold bei einer Weltmeisterschaft gewann. Neben ihr wurden noch Clare Drake, der als Trainer den Rekord für die meisten Siege im kanadischen College-Eishockey hält, und Jeremy Jacobs geehrt, der 36 Jahre lang Eigentümer der Boston Bruins war.
Als ehemalige NHL-Spieler wurden Mark Recchi, Dave Andreychuk, Paul Kariya und Teemu Selanne aufgenommen. Bei der Zeremonie am Montagabend, kamen die Kandidaten in Toronto auf die Bühne und hielten ihre Dankesreden.

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"Meine Karriere verlief manchmal ziemlich langsam", scherzte Andreychuk. "Aber wie mein letzter Trainer (John Tortorella) einmal zu mir sagte: 'Zäh wie Sirup, aber irgendwie erledigt er immer seinen Job."
Der ehemalige Linksaußen, der es in Diensten der Buffalo Sabres, Toronto Maple Leafs, New Jersey Devils, Boston Bruins, Colorado Avalanche und Tampa Bay Lightning auf insgesamt 640 Tore und 1338 Punkte in 1639 Spielen brachte, machte auch die moralische Unterstützung durch seinen Vater, der zu Tränen gerührt im Publikum saß, verantwortlich.
"Ich habe ihn an jedem Spieltag um vier Uhr am Nachmittag angerufen. Wir haben dann nicht über das anstehende Spiel gesprochen, sondern über andere Dinge."
Jacobs wurde noch in der Rede eines anderen Mitglieds des Jahrgangs 2017 erwähnt. Mark Recchi, der mit 577 Toren und 1533 Punkten den zwölften Platz der ewigen Scorerliste belegt, erinnert sich gerne an die letzten Jahre seiner Karriere in Boston zurück.
"Ich hätte mir kein besseres Ende für meine Karriere vorstellen können, als in British Columbia den Titel zu gewinnen, für Jacobs und ein Team, welches bereits seit 39 Jahren nicht mehr gewonnen hatte. Darauf bin ich bis heute besonders stolz."
Wie nicht anders zu erwarten war, machten sich die beiden anderen Spieler zum großen Teil gegenseitig für ihren Erfolg verantwortlich. Paul Kariya und Teemu Selanne, die über Jahre hinweg Seite an Seite gespielt hatten, verstanden sich nicht nur auf dem Eis quasi blind, sie sind auch im Leben abseits des Sports schnell beste Freunde geworden. Beim Hockey Hall of Fame Legends Classic am Sonntag, wechselte Kariya nach der Hälfte des Spiels sogar die Seiten, um ein letztes Mal Seite an Seite mit seinem Kumpel Selanne zu spielen.
"Es gibt einen Mann, dem ich immer dankbar sein werde", sagte Selanne. "Und der ist da drüben, Paul Kariya. Für mich ist er der beste Spieler, mit dem ich je spielen durfte. Ich habe so viel von ihm gelernt."

Kariya

Kariya sieht den Finnen als genauso wichtig für seine Karriere an: "Teemu, ich würde heute nicht hier stehen, hätte ich nicht die Chance gehabt, mit dir zu spielen. Wir werden immer Brüder sein, in diesem Leben und im nächsten."
Es war ein bewegendes und bewegtes Wochenende, an dessen Ende die Hockey Hall of Fame um sieben Mitglieder Reicher ist, die sich ihren Platz jeweils hart erarbeitet und zweifelsohne jedes auf seine Art verdient haben. Nun heißt es wieder abwarten, wer als nächstes in die heiligen Hallen des Eishockeys einzieht.
Ein Kandidat, an dessen Qualifikation für die Hall of Fame wohl grundsätzlich keinerlei Zweifel besteht, ist Martin Brodeur. Der langjährige Torwart der New Jersey Devils war bereits zu seinen aktiven Zeiten längst eine Legende. Auch unter den Feldspielern sind einige Vertreter, welche früher oder später sicherlich einmal in der Hall of Fame landen werden. Daniel Alfredsson ist einer der aussichtsreichsten Kandidaten, genau wie wohl auch Martin St. Louis. Keith Tkachuk ist der beste Torschütze, der für die Wahl qualifiziert ist und bisher noch nicht in die Hall of Fame aufgenommen wurde. Des Weiteren stehen noch Namen wie Curtis Joseph, Jermy Roenick, Pierre Turgeon und Alexander Mogilny im Raum.