Schweizer Kader für die Olympischen Spiele

Die NHL gab in der vergangenen Woche bekannt, dass sie ihre Spieler für die Olympischen Spiele 2026 und 2030 freigeben wird. Somit stehen allen teilnehmenden Nationen auch die Top-Spieler aus der besten Liga der Welt zur Verfügung. NHL.com/de stellt einen möglichen Schweizer Kader für die nächsten Winterspiele in Mailand und Cortina d’Ampezzo (Italien) vor.

TORHÜTER

Akira Schmid (New Jersey Devils)

Sein Stern begann in den Stanley Cup Playoffs im Frühjahr 2023 so richtig zu funkeln. Mit zwei Shutouts in der ersten Runde gegen die New York Rangers sorgte er dafür, dass die Devils einen der Mitfavoriten auf die Meisterschaft nach sieben Duellen ausschalteten. Im gesamten Verlauf der Endrunde hütete er neunmal das Gehäuse (acht Starts). Seine Matchbilanz belief sich auf 4-4 und die Fangquote betrug 92,1 Prozent. Sollte sich Schmid bis 2026 einen Stammplatz in Newark oder gegebenenfalls bei einem anderen NHL-Team erkämpft haben, dürfte kein Weg an ihm vorbeiführen.

NJD@WPG: Schmid hält gegen Perfetti im 1. Drittel

Reto Berra (Fribourg-Gottéron)

Wenn die Schweiz schon heute den Kader für Olympia nominieren müsste, spräche einiges für den aus dem Zürcher Unterland stammenden Routinier. Berra spielt eine überragende Saison für Fribourg-Gottéron in der National League. Mit einem Gegentorschnitt von 1,98 führt er derzeit das Ranking der Liga an. Seine Fangquote von 92,85 Prozent ist die zweitbeste unter den Schweizer Torhütern in der Eliteklasse des Landes. Ein Problem könnte allerdings sein Alter sein. Berra wäre bei Olympia 2026 bereits 39 Jahre alt. Mit seiner geballten Erfahrung aus sechs WM-Turnieren und Olympia 2014 in Sotchi könnte der frühere NHL-Profi (Calgary Flames, Colorado Avalanche, Anaheim Ducks, Florida Panthers) zumindest eine Backup-Rolle bei den Spielen 2026 einnehmen – falls er nicht vorher die Kelle an den Nagel hängt.

VERTEIDIGER

Roman Josi (Nashville Predators)

Die Teilnahme an den Olympischen Spielen 2026 mit der Schweiz wäre ein weiterer Höhepunkt in der Karriere des Kapitäns der Nashville Predators. Josi weiß ebenfalls, wie es sich anfühlt, bei diesem sportlichen Großereignis dabei zu sein. 2014 in Sotchi gehörte er zum Aufgebot der Nati und stand in allen vier Begegnungen auf dem Eis. Der Berner hält mit aktuell 878 Einsätzen in der regulären Saison den Schweizer NHL-Rekord. Gleiches gilt für die 646 Scorerpunkte und die 478 Assists. Mit seiner enormen Erfahrung ist er unverzichtbar bei einem olympischen Eishockey-Turnier.
Jonas Siegenthaler (New Jersey Devils)

Nachdem er sich bei den Washington Capitals erste Sporen in der NHL verdiente, schaffte der Zürcher bei den New Jersey Devils endgültig den Durchbruch. 2022/23 hatte er mit seinen Leistungen in der Defensive großen Anteil daran, dass sich die Vertretung aus Newark zum ersten Mal seit fünf Jahren wieder für die Stanley Cup Playoffs qualifizierte. In jener Spielzeit brachte es der Blueliner auf 80 Partien, 21 Punkte (vier Tore, 17 Assists) und eine imposante Plus-Minus-Bilanz von +27.

Lian Bichsel (Dallas Stars/Rögle BK)

Der Oltner gehört zu den hoffnungsvollsten Verteidiger-Talenten bei den Eidgenossen. Die Dallas Stars wählten ihn beim NHL Draft 2022 in der ersten Runde an Gesamtposition 18 aus. Er begann die Saison 2023/24 bei der AHL-Filiale Texas Stars und wurde im November an Rögle BK aus der schwedischen SHL ausgeliehen. Dort soll er sich auf Erstliganiveau weiterentwickeln und sich das nötige Rüstzeug für die NHL holen. Von 2021 bis 2023 war er bereits in der SHL für Leksands IF am Puck.

J.J. Moser (Arizona Coyotes)

Der Bieler gilt als Mr. Zuverlässig bei den Coyotes. Seit seinem Debüt in der NHL am 27. Januar 2022 bestritt er 171 von 185 möglichen Pflichtspiele bei Arizona. Dabei überzeugte Moser nicht nur in der Defensive, sondern auch durch seinen Zug nach vorne. Insgesamt sind für ihn 64 Punkte (14 Tore, 50 Assists) registriert. Seine herausgehobene Stellung bei den Coyotes wird durch die Tatsache unterstrichen, dass er in der zweiten Powerplay-Einheit als Quarterback gesetzt ist.

WPG@ARI: Moser erzielt Eröffnungstor mit der Rückhand

STÜRMER

Kevin Fiala (Los Angeles Kings)

Kein anderer Akteur der Kings hat in den vergangenen zwei Jahren mehr Punkte pro Spiel gesammelt als Fiala. Mit 0,98 Zählern im Schnitt in der regulären Saison stach er sogar Klublegende und Kapitän Anze Kopitar aus (0,88). Der St. Galler war im Juni 2022 von den Minnesota Wild zu den Kaliforniern gewechselt. 117-mal trug er seitdem das Trikot mit der Krone. Dabei gelangen ihm 36 Tore und 79 Assists, was sich zu 115 Punkten aufsummiert. Mit 42 Zählern in zwei Jahren ist er zudem unangefochtener Powerplay-König.
Nico Hischier (New Jersey Devils)

Der Kapitän der Devils zählt zu den defensivstärksten Angreifern der NHL und gilt daher seit geraumer Zeit zu den heißen Anwärtern auf die Frank J. Selke Trophy. Mit einer durchschnittlichen Eiszeit von 18:14 Minuten pro Match führt Hischier die Allzeit-Bestenliste der Schweizer NHL-Stürmer an. In 417 Partien gelangen ihm 314 Punkte (122 Tore, 192 Assists).

Timo Meier (New Jersey Devils)

Der Power Forward ist ein sicherer Anwärter auf eine Top-6-Position in der Abteilung Attacke. In 506 Partien für die San Jose Sharks und die Devils erzielte er 348 Punkte (172 Tore, 176 Assists). Seine persönliche Saisonbestmarke liegt bei 76 Zählern aus der Saison 2021/22, als er für San Jose aktiv war. Der Herisauer ist nicht zuletzt im Powerplay eine Waffe. 45 Tore und 81 Punkte sind für ihn in der Überzahlstatistik festgehalten.

Nino Niederreiter (Winnipeg Jets)

Niemand aus der Riege der Schweizer NHL-Spieler hat so viele Tore in der regulären NHL-Saison geschossen wie Niederreiter. 217-mal traf der Churer ins Schwarze. Kurioserweise hat er nach 857 Einsätzen (Platz zwei hinter Josi) für die Wild, Predators und Jets genauso viele Assists wie Treffer vorzuweisen. Im Dezember verlängerte er seinen Vertrag in Winnipeg um drei Jahre.

MIN@WPG: Niederreiter trifft gegen Gustavsson

Philipp Kurashev (Chicago Blackhawks)

Der aus Münsingen stammende Center hat sich in seinen vier Jahren bei den Blackhawks kontinuierlich gesteigert. Wenn er von Verletzungen verschont bleibt und seinen Scoring-Touch aus den zurückliegenden Monaten beibehält, könnte er am Ende dieser Saison bei 42 Punkten landen. Seine bisherige NHL-Bestmarke aus der Saison 2022/23 steht bei 25 Zählern aus 70 Spielen. In dieser Runde hat er bis dato 24 Punkte aus 43 Auftritten auf dem Konto.

Pius Suter (Vancouver Canucks)

Die Canucks haben sich vom Kellerkind der Liga zum Geheimfavoriten auf den Cup-Sieg gemausert. Von dieser Entwicklung profitierte auch Suter. Sein großer Vorzug ist die Variabilität in seinem Spiel. Als defensiv orientierter Stürmer versteht er sich zum einen auf die Absicherung nach hinten. Zum anderen verfügt er über Scorerqualitäten. Diese wies der Zürcher in den letzten drei Spielen vor der All-Star-Pause eindrucksvoll nach. In diesen Begegnungen kam er auf sechs Punkte. Darunter war ein Hattrick im Match gegen die St. Louis Blues. 2019/20 avancierte er in Diensten der ZSC Lions mit 53 Punkten zum Topscorer der National League.

WEITERE KANDIDATEN FÜR DEN 23-MANN-KADER

Sandro Aeschlimann (Tor, HC Davos), Dean Kukan (Verteidigung, ZSC Lions), Mirco Müller (Verteidigung, HC Lugano), Tobias Geisser (Verteidigung, EV Zug), Denis Malgin (Sturm, ZSC Lions), Calvin Thürkauf (Sturm, HC Lugano), Fabrice Herzog (Sturm, EV Zug), Christoph Bertschy (Sturm, Fribourg-Gottéron), Gregory Hofmann (Sturm, EV Zug), Damien Riat (Sturm, Lausanne HC), Sven Andrighetto (Sturm, ZSC Lions)

DIE MÖGLICHE AUFSTELLUNG

Tor:

Akira Schmid, Sandro Aeschlimann, Reto Berra

Verteidigung:

Roman Josi – Jonas Siegenthaler

J.J. Moser – Dean Kukan

Lian Bichsel – Tobias Geisser

Mirco Müller

Sturm:

Kevin Fiala – Denis Malgin – Fabrice Herzog

Nino Niederreiter – Nico Hischier – Timo Meier

Calvin Thürkauf – Philipp Kurashev – Christoph Bertschy

Gregory Hofmann – Pius Suter – Damien Riat

Sven Andrighetto

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