Die Sabres haben soeben einen Roadtrip durch Kalifornien mit dem dritten Sieg in Folge abgeschlossen und sich mit 23 Punkten (11-9-1) aus 21 Spielen auf den dritten Platz der Atlantic Division vorgearbeitet. Dieser Platz würde den Sabres zur langersehnten Qualifikation zu den Stanley Cup Playoffs reichen. Dort waren sie zuletzt im Jahr 2011 vertreten und dann 13 bittere Jahre nicht mehr.
Peterka selbst konnte in den zurückliegenden drei Spielen nicht punkten, doch auch das gehört zum Reifeprozess dazu. Trotzdem zufrieden zu sein und das Teamergebnis über das persönliche zu stellen.
„Nach dem holprigen Start, haben wir uns sehr gut entwickelt“, betont Peterka. „Wir haben immer wieder mal gewonnen und dann auch wieder verloren. Aber jetzt kommt ein bisschen Stetigkeit herein, dass wir mehr Punkte sammeln, als liegenzulassen. Vor allem dieser Roadtrip mit drei Siegen gegen gute Teams hat uns gezeigt, dass wir jedes Team in dieser Liga schlagen können. Es hat unser Selbstbewusstsein gesteigert. Daran müssen wir jetzt anknüpfen und unser Spiel durchziehen.“
Begonnen hatten die Sabres bei der NHL Global Series 2024 in München mit einem Vorbereitungsspiel gegen den EHC Red Bull (5:0) und in Prag mit zwei Saisonspielen gegen die New Jersey Devils (1:4 und 1:3). Ein Event, bei dem Peterka selbst auch in seiner Persönlichkeit gewachsen ist. Er war schließlich der Fremdenführer des Teams. Eine Tatsache, die sein Standing gefördert hat.
„Den Reiseführer zu spielen war ganz lustig, den Jungs ein bisschen München zu zeigen“, erklärt Peterka. „Wir hatten Zeit, die Altstadt anzuschauen und auf das Oktoberfest zu gehen. Es war cool, in die Restaurants mit ihnen zu gehen, die ich mag. Das hat mir schon gefallen und ich stand im Mittelpunkt. Normal sind wir im Team eine Führungscrew.“
Die Stimmung im Team war großartig und trotzdem gab es in Prag einen Rückschlag, nachdem beide Partien gegen die Devils am 4. und 5. Oktober mit nur jeweils einem erzielten Tor verloren gingen. Das war nicht unbedingt zu erwarten. Bitter für Peterka auch, dass er beim zweiten Spiel schon nach wenigen Minuten nach einem harten Check von Devils-Verteidiger Dawson Mercer in der neutralen Zone verletzt ausscheiden und zwei weitere Spiele verpassen musste.
„Es ist sehr schade, da man dem Team auf dem Eis helfen will“, erklärt Peterka. „Von daher ist von der Tribüne aus zuzuschauen immer schwer und unangenehm. Man fühlt sich dann so machtlos. Ich habe einfach geschaut, so schnell wie möglich zurückzukommen, aber mit einer Gehirnerschütterung ist das immer so seine eigene Sache. Da sollte man nichts überstürzen und sich die Extrazeit nehmen, um keine dauerhaften Probleme zu bekommen. Am Ende waren es zwei Spiele, die ich verpasst habe und ich muss froh sein, dass alles so gut lief.“
Auf die Frage, ob man einem Gegenspieler so einen Check persönlich übelnimmt, zuckt Peterka kurz und lächelt, bevor er diplomatisch antwortet: „Es ist eine schwierige Situation. Es gehört einfach zum Spiel und es passiert im Sport, dass man sich verletzt. Das kann man nicht immer verhindern. Es war ein Foul und dass man so gezielt einen Gegenspieler treffen will, hat schon einen bitteren Beigeschmack. Im Endeffekt war ich froh, dass ich nicht so lange ausgefallen bin, wie am Anfang erwartet wurde.“
Ein besonderer Schreckmoment war es auch für die anwesenden Freunde und die Familie von Peterka, die ihren JJ zum Spiel in Tschechien begleitet hatten. „Es waren viele Leute von mir da“, erzählt er. „Es war schade, vor allem, da ich sehr früh ausgeschieden bin. Ich hatte nur ein oder zwei Wechsel. Aber am Ende habe ich das Spiel noch mit meiner Familie fertiggeschaut. Das war auch ganz gut.“
Seit er auf dem Eis wieder mitagieren darf, geht es ihm besser und er zeigt seitdem zunehmend, dass er zu einem Leistungsträger der Sabres geworden ist. Bei seiner Rückkehr ins Team am 16. Oktober erzielte er gegen die Pittsburgh Penguins direkt zwei Tore und ließ in den folgenden beiden Partien jeweils ein weiteres folgen.
„Wenn ab und zu was gesagt werden muss, dann ergreife ich in der Kabine schon das Wort, aber das ist eher selten der Fall“, räumt Peterka über seine Führungsqualitäten ein. „Normal mache ich auf dem Eis mein Ding und gehe mit gutem Beispiel voran.“
Ein besonderer Tick hat sich bei ihm auch durchgesetzt, denn er verlässt beim Warmmachen immer als Letzter das Eis. „Es hat sich so seit meinem Beginn in der NHL als eine Routine eingeprägt, dass ich das mache“, sagt er dazu und macht sich dann mit dem neuem Selbstbewusstsein auf den Weg in Richtung Teambus. Auf zu neuen Taten!