Norway v Germany - 2025 IIHF Ice Hockey World Championship

International Ice ist die wöchentliche Serie von NHL.com/de, in der über Spieler mit NHL-Bezug aus den wichtigen europäischen Ligen berichtet wird. Dabei richtet sich der Fokus auf Akteure aus Deutschland, der Schweiz und Österreich.

Anstatt bei Punktspielen in der Penny DEL und der National League waren sechs ehemalige NHL-Profis aus Deutschland und der Schweiz in der vergangenen Woche bei internationalen Turnieren für ihre Nationalteams im Einsatz. Marc Michaelis (Adler Mannheim) und Dominik Kahun (Lausanne HC) gehörten zum Aufgebot der DEB-Auswahl beim Deutschland Cup in Landshut. Tobias Rieder (EHC Red Bull München) musste seine Teilnahme verletzungsbedingt absagen. Reto Berra, Christoph Bertschy (beide Fribourg-Gottéron), Calvin Thürkauf (HC Lugano) und Tim Berni (Servette-Genève HC) liefen für die Schweiz bei den Finland Hockey Games 2025 (früher Karjala Cup) auf, die im finnischen Tampere und im schwedischen Ängelholm ausgetragen wurden.

Nach Platz 2 im Vorjahr gewannen die Deutschen dieses Jahr ihr Heimturnier nach Siegen gegen Lettland und die Slowakei sowie einer Niederlage gegen Österreich. Es war der insgesamt elfte Triumph in 36 Deutschland-Cup-Ausgaben. Die Schweiz landete bei den Finland Hockey Games nach einem verheißungsvollen Auftakt mit einem Erfolg gegen die Finnen und zwei Pleiten gegen Schweden und Tschechien lediglich auf dem vierten und damit letzten Rang.

Die deutsche Nationalmannschaft legte in heimischen Gefilden einen starken Auftakt hin und gewann gegen Lettland mit 4:1. Die Letten gingen zwar nach sechs Minuten in Führung, doch Dominik Kahun erzielte gerade einmal 34 Sekunden später den Ausgleich. Im weiteren Verlauf waren die Deutschen spielbestimmend. Allerdings konnten sie sich erst im letzten Drittel entscheidend absetzen. Der vierte deutsche Treffer war Marc Michaelis vorbehalten. Er stellte mit einem Empty-Net-Goal rund zweieinhalb Minuten vor Schluss den Endstand her.

Marc Michaelis of Germany in action during the 2024 IIHF Ice Hockey World Championship Quarterfinal match between Switzerland and Germany on May 23, 2024 in Ostrava, Czech Republic. (Photo by PressFocus/MB Media/Getty Image

Trotz des klaren Sieges gab es einen Wermutstropfen für das Gewinnerteam. Kahun schied in der 33. Minute wegen einer Handverletzung aus. Für ihn war damit nicht nur die Partie, sondern auch der Deutschland Cup vorzeitig beendet.

Im zweiten Match kassierten die Schützlinge von Bundestrainer Herold Kreis eine bittere 2:5-Pleite gegen Österreich. Diesmal konnte auch Assistenzkapitän Michaelis keine Akzente im Spiel nach vorne setzen. Er gab keinen einzigen Torschuss ab und beendete die Partie mit einer Plus-Minus-Bilanz von -2.

In der letzten Begegnung zeigten sich die Deutschen dagegen wieder von ihrer Sahneseite. Durch ein ungefährdetes 3:0 gegen die Slowakei verdrängte die DEB-Auswahl den direkten Kontrahenten in der Endabrechnung noch von Rang 1. Michaelis blieb erneut ohne Scorerpunkt.

„Es war ein schöner Abschluss hier in Landshut. Wir haben gewonnen – das freut uns natürlich sehr. Ich habe heute eine Mannschaft gesehen, die mit Leidenschaft, Einsatz und Zusammenhalt gespielt hat. Diese Geschlossenheit und das Engagement sind ein starkes Fundament für unser Eishockey“, lautete das Fazit von Bundestrainer Kreis.

Die Schweiz setzte bei den Finland Hockey Games im ersten Spiel ebenfalls ein Ausrufezeichen. Nach zwei torlosen Dritteln rangen sie die Finnen in den letzten 20 Minuten noch mit 3:1 nieder. Großen Anteil am Erfolg hatte Torhüter Reto Berra. Er wehrte 16 von 17 Schüssen auf seinen Kasten ab, was einer Fangquote von 94,12 Prozent entsprach. Christoph Bertschy setzte den Schlusspunkt zum 3:1. Tim Berni war mit 23:11 Minuten Eiszeit der meistbeschäftigte Akteur auf Seiten der Nati. Die Freude über den Sieg wurde aber durch die Verletzung von Calvin Thürkauf getrübt. Er konnte im weiteren Turnierverlauf nicht mehr eingreifen.

Die zweite Begegnung der Schweizer endete mit einer 3:8-Pleite gegen Schweden. Christoph Bertschy lieferte die Vorlage zum zwischenzeitlichen 3:6. Chancenlos waren die Eidgenossen auch bei ihrem letzten Auftritt gegen Tschechien. Sie zogen mit 0:4 den Kürzeren. Schlussmann Berra gelang es nicht, an seine Glanzleistung gegen Finnland anzuknüpfen. Seine Mitspieler ließen ihn jedoch auch in einigen Situationen schmählich im Stich. Nach vier Gegentoren in 27 Minuten musste Berra nach gut einer halben Stunde seinen Platz zwischen den Pfosten räumen.

Christoph Bertschy

Bereits im kommenden Monat besteht für das Schweizer Team die Chance zur Wiedergutmachung. Vom 11. bis 14. Dezember empfängt die Nati im Rahmen der SWISS Ice Hockey Games die drei Kontrahenten aus Finnland, Schweden und Tschechien in der Swiss Life Arena in Zürich. Dieses Turnier ist wie die Finland Hockey Games ein Bestanteil der Euro Hockey Tour 2025/26.

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