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Die Stanley Cup Playoffs 2024 werden ohne die Buffalo Sabres stattfinden. Das Team von den Niagarafällen verlor am Dienstagabend im American Airlines Center trotz zweimaliger Führung mit 2:3 bei den Dallas Stars. 

Buffalo verpasste die Endrunde damit im 13. Mal in Folge. Beim letzten Playoff-Run im Jahr 2011 trug ein gewisser Jochen Hecht noch Trikot mit dem Büffelkopf. Der Rebuild trägt also auch nach fast anderthalb Jahrzehnten noch keine Früchte.

„Wir sind ein junges Team, das sollte aber keine Entschuldigung mehr sein“, sagte Abwehrchef Rasmus Dahlin. „Wir müssen in den Spiegel schauen und erkennen, dass wir besser werden müssen. Diese Lehre müssen wir aus dieser Saison ziehen und sichergehen, dass es nicht noch einmal passiert.“

Die Gründe für das Aus

Die Sabres ließen in dieser Spielzeit die Konstanz vermissen. Nur zweimal gelangen drei Siege im Stück. In einem schwachen Dezember (5-8-2) geriet Buffalo dann ein wenig hinter die Welle und konnte den Rückstand in der Tabelle nicht mehr aufholen.

„Wir haben es uns ein bisschen zu einfach vorgestellt und gedacht, dass uns alles zufliegt“, sagte der deutsche Flügelstürmer JJ Peterka schon im März in einer exklusiven Serie für NHL.com/de. „Das war nicht der Fall. Ich glaube, diese Saison hatten wir Probleme, Spiele in Folge zu gewinnen. Wir haben mal gewonnen, mal verloren und nie am Stück gepunktet. Im Februar hatten wir erstmals drei Spiele in Serie gewonnen, was krass ist, wenn das erst so spät passiert.“

Power Forward Alex Tuch schlug unmittelbar nach dem Aus in dieselbe Kerbe: „Wir haben dieselbe Anzahl an Siegen, wie die Teams, die vor uns stehen, wenn nicht sogar mehr. Diese Mannschaften haben es aber ein bisschen besser geschafft, defensiv abzuriegeln, Spiele in die Overtime zu zwingen und einen Extra-Punkt mitzunehmen. Jeder Punkt zählt. Wenn du mit dem Playoff-Push wartest, bis es zu spät ist, dann holt es dich am Ende ein. Genau das ist in dieser Saison passiert. Das stinkt uns.“

BUF@MTL: Tuch legt sich die Scheibe in Unterzahl vor und versenkt seinen Alleingang eiskalt im Tor

Zudem geriet Buffalo zu oft gleich im ersten Drittel in Rückstand (Tordifferenz: -32), was oftmals trotz eines starken dritten Drittels (+24) nicht mehr aufzuholen war.

Sicherlich hatte die mangelnde Produktivität in der Offensive einen großen Anteil: Im Schnitt 2,87 Tore pro Partie bedeuten einen geteilten 23. Rang. Nur 9,3 Prozent Erfolgsquote im Powerplay den zweitschlechtesten in der NHL. Überhaupt müssen die Sabres ihre Special Teams anschauen, denn 66,7 Prozent im Penalty Killing bedeuten ligaweit gar den schlechtesten Wert. Auch defensiv gibt es Steigerungspotenzial: Durchschnittlich 3,6 Gegentore pro Spiel besagen die statistisch sechstschlechteste Abwehr unter allen 32 Teams.

Was für die Zukunft optimistisch stimmt

Die Sabres stellen mit einem Altersdurchschnitt von 25,04 Jahren die jüngste Mannschaft in der NHL. Wichtige Leistungsträger wie Zach Benson (18), Owen Power (21), Peterka (22), Jack Quinn (22), Bowen Byram (22), Dylan Cozens (23), Peyton Krebs (23) oder Dahlin (23) sind erst 23 Jahre alt oder noch viel jünger. 

„Wir haben eine riesengroße Zukunft vor uns, eben weil wir so ein junges Team haben“, sagt Peterka.

Wie viel Talent in Buffalos Kern steckt zeigen diese Zahlen: 13 von 18 Skatern in der letzten Aufstellung wurden in der 1. Runde gedraftet. Darunter die Top-4-Verteidiger Byram (4th overall), Dahlin (1st overall), Power (1st overall) und Henri Jokiharju (29th overall). Alle Top-9-Stürmer sind Top-50-Picks: Peterka (34th overall), Tage Thompson (26th overall) und Alex Tuch (18th overall) in der ersten Reihe; Benson (13th overall), Cozens (7th overall) und Quinn (8th overall) in der zweiten Linie; Jeff Skinner (7th overall), Peyton Krebs (17th overall) und Jordan Greenway (50th overall) in der dritten Formation.

Zahlreiche weitere Talente schlummern in der Pipeline der Sabres. Darunter Spieler wie Matthew Savoie, Jiri Kulich, Isak Rosen, die bereits in der NHL debütieren durften, sowie noch nicht eingesetzte Prospects wie die Stürmer Noah Östlund und Anton Wahlberg, Verteidiger Maxim Strbak oder Torwart Topias Leinonen.

BUF@WSH: Peterka trifft doppelt und legt einmal auf

Peterka hebt sein Spiel auf ein neues Niveau

Eine steile Entwicklung hat Peterka genommen. Der Münchner ist aktuell zweitbester Torjäger bei den Sabres (28 Treffer) und auf Kurs für seine erste 30-Tore-Saison. Die Marke von 50 Scorerpunkten (28-22-50) hat der Flügelflitzer bereits geknackt. Peterka besticht mit außergewöhnlichem Tempo und steigerte sich in dieser Saison noch einmal in Sachen Schuss und Positionierung auf dem Eis. Nicht ohne Grund spielt der Linksschütze in der Top-Sturmreihe und im ersten Powerplay.

Durch das Verpassen der Stanley Cup Playoffs wird der Deutsche wohl zur Nationalmannschaft stoßen und die Weltmeisterschaft in Tschechien spielen. Schon bei der WM im Vorjahr war Peterka mit zwölf Punkten (6-6-12) Top-Scorer und Top-Torjäger (wie Nico Sturm von den San Jose Sharks) der DEB-Auswahl.

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