Seit dem 6. Dezember hat Berni seinen Platz im Kader der Blue Jackets. Diese Rolle behielt er, obwohl er in zwölf NHL-Spielen noch keinen einzigen Punkt erzielte. Seine Beiträge sind statistisch nur schwer zu erfassen. Berni ist kein Spieler, der durch spektakuläre Aktionen auffällt, aber eben auch nicht durch Fehler.
"Er sieht selbstbewusst und sicher aus", äußerte sich Trainer Brad Larsen nach Bernis Berufung in die NHL über den 22-jährigen Verteidiger. "Wenn man sich Videos von ihm ansieht, findet man diese kleinen Dinge, die er macht, wenn Druck vom Gegner kommt. Er wirft den Puck nicht einfach nach vorne. Er ist bereit den Check einzustecken, dreht sich raus und kämpft. Als wir mit Clevelands Trainer Trent Vogelhuber geredet haben, hat er uns genau richtig beschrieben, wie Tim dort gespielt hat und das hat er perfekt auf die NHL übertragen."
Unter allen Rookie-Verteidigern mit wenigstens zehn Spielen hat Berni mit 6,24 Checks pro 60 Minuten Spielzeit die viertmeisten Hits. Außerdem blockt er beachtliche 4,07 Schüsse pro 60 Minuten und verzeichnete drei Puckeroberungen. Seine zuverlässige Spielweise machte ihn von einem Spieler, der nicht mal im Kader war, zum Rookie mit der sechstmeisten Eiszeit pro Spiel (18:24).
Sicherlich würde Berni gerne seinen ersten Punkt in der NHL feiern. Er ist sich aber absolut bewusst, was seine Spielweise und seine Rolle ist. Obwohl er in der Abwehr so gut ist, dass er trotz seiner null Punkte seinen Platz im Kader behält, sucht er ständig nach Wegen, seine Defensivarbeit zu verbessern. Genau diese Einstellung brachte ihn in die NHL.
Ähnliches: [Die zehn denkwürdigsten Momente des NHL-Jahres 2022\]
"Es gibt natürlich immer kleine Dinge, die ich noch verbessern muss", erklärte Berni. "Ich muss mehr Zweikämpfe gewinnen und den Puck besser behaupten. Insgesamt bin ich mit meinem Spiel aber zufrieden. Ich versuche auf meine Fähigkeiten zu vertrauen. Meine Mitspieler machen mir meinen Job aber auch einfach."
Der bescheidene Liganeuling beweist seit einem Monat, dass man sich auch dann als Rookie in der NHL durchsetzen kann, wenn man sich nicht sehenswert durch die Abwehr tanzt, um ein Highlight-Tor zu schießen. Harte Arbeit und diszipliniertes Abwehrverhalten sind sein Markenzeichen, mit dem er seine Chance in der Liga nutzen und sich seinen Platz im Kader verdienen konnte.