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NHL.com/de präsentiert in der Rubrik Rookie Watch aktuelle Themen rund um die diesjährigen Rookies. In dieser Ausgabe: Rookies in den Special Teams.

Wenn ein Spieler auf der Strafbank sitzt und es zu einem Powerplay oder einer Unterzahlsituation kommt, kann das entscheidenden Einfluss auf den weiteren Verlauf des Spiels haben. Deshalb stehen in solchen Momenten für gewöhnlich die besten Spieler auf dem Eis. Rookies kommen hier nicht oft zu Eiszeit, doch einige junge Spieler zeigen früh Potenzial für die Special Teams.
Dass die größten Talente, wie die Stürmer Matty Beniers (Seattle Kraken), Mason McTavish (Anaheim Ducks), Cole Perfetti (Winnipeg Jets) und Mattias Maccelli (Arizona Coyotes) in Überzahl zum Einsatz kommen, ist nicht verwunderlich. Sie sind die vier Topscorer unter den Rookies und ihre Offensivqualitäten sind perfekt für das Powerplay geeignet.

SEA@BUF: Beniers baut Torserie auf fünf Spiele aus

Doch auch einige Verteidiger haben an der blauen Linie das Vertrauen ihrer Trainer und werden dort in der wichtigen Rolle des Puckverteilers eingesetzt. Das absolute Paradebeispiel dafür ist Calen Addison von den Minnesota Wild. Er führt alle Rookies mit 202:22 Minuten Eiszeit in Überzahl an und ist 74 Prozent von Minnesotas Zeit im Powerplay im Spiel. Er steuert die erste Powerplayformation und sammelte 18 seiner 28 Punkte in Überzahl.
Den zeitlich zweitgrößten Anteil am Powerplay seiner Mannschaft hat ein weiterer Abwehrspieler. Marcus Bjork übernimmt 60,5 Prozent der Überzahl bei den Columbus Blue Jackets. In nur 27 Spielen sammelte er dabei bereits sechs Punkte.
Ottawas Verteidiger Jake Sanderson zeichnet sich hingegen besonders durch Effizienz aus. Er ist an kaum mehr als einem Drittel der Powerplays der Senators beteiligt, mit zwölf Powerplay-Punkten liegt er unter allen Rookies aber punktgleich mit McTavish auf Platz zwei hinter Addison.

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Neben den Elite-Verteidigern und den Top-Scorern spielten sich auch zwei weitere Angreifer durch ihre Torgefahr ins Rampenlicht. Kirill Marchenko von den Blue Jackets und Dylan Guenther von den Coyotes kommen erst auf 37, beziehungsweise 33 Spiele, befinden sich aber unter den besten Rookie-Torjägern in Überzahl. Marchenko führt die Liganeulinge mit sechs Treffern an, Guenther belegt mit vier Toren Platz drei hinter McTavish.

CAR@CBJ: Marchenko holt gegen Canes ersten Hattrick

In Unterzahl sind Rookies noch seltener zu finden. Schließlich geht es darum, Tore zu vermeiden. Kleine Fehler können schwerwiegende Konsequenzen haben. Erfahrung ist daher von großem Wert, weshalb nur ein einziger Rookie wenigstens 50 Prozent der Zeit in Unterzahl seiner Mannschaft bestreitet.
Auf Sanderson bauen die Senators nicht nur in Überzahl, sondern auch mit einem Mann weniger auf dem Eis. Er übernimmt 53,2 Prozent ihrer Zeit in Unterzahl. Der Plan scheint aufzugehen, denn mit einer Unterzahlquote von 82,1 Prozent befindet sich Ottawa unter den zehn besten Teams der NHL. Dass Sanderson daran so einen großen Anteil hat, spricht für seine Spielintelligenz, Übersicht und Disziplin.
Im Penalty Kill kommen deutlich mehr junge Verteidiger als Angreifer zum Einsatz. Unter den Stürmern sticht Noah Cates, die Allzweckwaffe der Philadelphia Flyers, heraus. Er kommt in allen Situationen zum Einsatz, auch in beiden Special Teams. Kein anderer offensiver Rookie übernimmt einen höheren Anteil (38 Prozent) der Unterzahlsituationen seiner Mannschaft.

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Minnesotas Mason Shaw ist mit Blick auf die Unterzahl ebenfalls eine Erwähnung wert. Er schuf sich eine besondere Nische. Während es für gewöhnlich darum geht, die Zeit ablaufen zu lassen, bis das Team wieder komplett ist, fallen er und sein Sturmpartner Connor Dewar durch die hohe Zahl an Konterchancen in Unterzahl auf. Den beiden gelingt es immer wieder, im eigenen Drittel an den Puck zu kommen, was oft dazu führt, dass Shaw den schnellen Dewar mit einem langen Pass zum Gegenstoß schickt. So gelangen ihm bereits zwei Assists. Shaw und Cates (1 Tor, 1 Assist) sind die einzigen beiden Rookies mit mehr als einem Punkt in Unterzahl. Spieler, die wie Shaw und Cates Torgefahr in Unterzahl ausstrahlen, können mit Glück die Wende in einem Spiel einleiten. Zumindest wird der Gegner im Powerplay aber weniger aggressiv agieren, wenn die Gefahr eines Konters so groß ist.
Einsätze in den Special Teams, gerade so früh in der Karriere eines Spielers, sprechen für das Vertrauen, das die Trainer in ihre Schützlinge haben. Diese Eiszeit ist eine große Chance für die Rookies, um sich zu beweisen. Machen sie ihren Job gut, können sie die Entwicklung ihrer Laufbahn damit für die kommenden Jahre beeinflussen.