schmid thompson

NHL.com/de präsentiert in der Rubrik Rookie Watch aktuelle Themen rund um die diesjährigen Rookies. In dieser Ausgabe: Die diesjährigen Rookie-Torhüter.

Unter den Rookies werden Torhüter oft übersehen. Ein junger Stürmer, der spektakuläre Tore liefert, wie vergangene Saison Trevor Zegras, ist schlicht spektakulärer. Das gleiche gilt für Verteidiger, die krachende Checks liefern, wie Moritz Seider vergangene Saison, oder Arber Xhekaj in dieser Saison. Hinzu kommt, dass Torhüter für gewöhnlich erst deutlich später ihr Potenzial erreichen. Erfahrung ist für sie noch wertvoller, als für Verteidiger und Stürmer, daher liefern sie zu Beginn ihrer Karriere oft noch keine beeindruckenden Leistungen.

BOS@NSH: Swayman stoppt alle 42 Torschüsse beim 2:0

Trotzdem spielen sich immer wieder Torhüter in ihrer Rookie-Saison ins Rampenlicht. Jeremy Swayman, Alex Nedeljkovic und Spencer Knight wussten in den vergangenen beiden Jahren zu überzeugen. Diese Saison kamen bisher zwölf Rookie-Torhüter zum Einsatz, fünf weniger, als bis zum 6. Dezember vor einem Jahr. Aber auch wenn der Jahrgang relativ klein scheint, ist er in der Spitze doch stark besetzt. Logan Thompson, Stuart Skinner und der Schweizer Akira Schmid stechen besonders heraus.
Zwei der zwölf Neulinge bestritten wenigstens die Hälfte der Spiele ihrer Mannschaft. Die Edmonton Oilers vertrauen auf Skinner. Der 24-Jährige wurde in Edmonton geboren und bestritt bisher 14 der 26 Spiele der Oilers. Dabei kommt er auf eine Bilanz von 7-6-0, 91,6 Prozent Fangquote und 2,93 Gegentore pro Spiel. Seine Leistungen sind beachtlich, besonders wenn man bedenkt, dass der Fokus in Edmonton klar auf der Offensive liegt. Das macht Skinners Job nicht gerade einfacher, wie weitere Statistiken belegen. Nur fünf Teams lassen mehr Torschüsse als die Oilers zu. Im Durchschnitt werden die Torhüter der Oilers 33,6-mal pro Partie geprüft. Skinner schneidet deutlich besser ab, als sein erfahrener Kollege Jack Campbell. Der bringt es zwar ebenfalls auf eine Ausbeute von 7-6-0, hielt aber nur 87,2 Prozent aller Torschüsse und kassierte 4,12 Tore pro Spiel.

SV VAN

Der einzige Rookie-Torhüter mit mehr Einsätzen als Skinner, ist Thompson von den Vegas Golden Knights. Dank einer starken Bilanz von 13-5-0, 92,1 Prozent Fangquote und 2,55 Gegentoren pro Spiel, fällt sein Name immer wieder in der Diskussion um die Calder Trophy für den besten Rookie der Saison. Außerdem ist er einer von nur zwei Rookie-Torhütern, denen in dieser Spielzeit ein Shutout gelang. Pyotr Kochetkov von den Carolina Hurricanes blieb einmal ohne Gegentor, Thompson gelang das zwei Mal.
Für den ersten Monat der Saison war Thompson der unbestrittene Star unter den jungen Torhütern. Seitdem spielt sich jedoch Schmid immer mehr ins Rampenlicht. Am 10. November bestritt er seinen ersten Einsatz der Saison, als die New Jersey Devils ihn im dritten Drittel gegen die Ottawa Senators einwechselten. Er hielt alle sieben Torschüsse für den Rest der Partie und verhalf den Devils zu einem 4:3-Sieg nach Verlängerung.

OTT@NJD: Schmid rettet gegen Tkachuk

Er bestritt seitdem fünf der elf Spiele der Devils und teilt sich die Rolle zwischen den Pfosten mit Vitek Vanecek. Die beiden sind mit dafür verantwortlich, dass die Devils die Metropolitan Division mit 41 Punkten (20-4-1) anführen und punktgleich mit den Boston Bruins an der Spitze der NHL liegen.
Während Vaneceks Statistik seit 10. November mit einer Bilanz von 5-1-1, 92 Prozent Fangquote und 2,3 Gegentoren durchaus stark ist, wirken seine Zahlen im Vergleich zu Schmids wie die eines Amateurs.
Der 22-jährige Berner hat in fünf Einsätzen mit fünf Siegen eine makellose Bilanz. Die Art und Weise, wie er seine Erfolge einfuhr, ist noch beeindruckender. In den vier Spielen, die er von Anfang an bestritt, kassierte er zwei Mal zwei Tore, zwei Mal nur eins. Er hielt unglaubliche 94,9 Prozent aller Schüsse und kassierte 1,42 Tore pro Spiel. Mit diesen Werten führt er nicht nur alle Rookies an, sondern liegt auf Platz eins unter allen Torhütern der NHL, die mehr als ein Spiel bestritten.
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Schmid hatte bereits vergangene Saison sechs Spiele, wartete dabei jedoch vergeblich auf seinen ersten Sieg, kassierte 4,83 Tore pro Spiel und hielt 83,3 Prozent aller Schüsse. Diese Erlebnisse scheinen nun weit entfernt. In seiner aktuellen Form könnte er nicht nur Vanecek seine Rolle bei den Devils abnehmen, sondern Thompsons Position als Nummer eins unter den Rookies ins Wanken bringen. Setzt er seine beeindruckenden Auftritte für die Devils fort, könnte der junge Schweizer sich sogar in das Rennen um die Calder Trophy spielen.