Wirbelsturm in Raleigh: Rücken- und Gegenwind zugleich
Die Carolina Hurricanes waren punktemäßig mit 63 Zählern das drittbeste Heim-Team sowie mit 31 Siegen sogar die geteilt beste Mannschaft auf eigenem Eis. Klar, dass sie sich beim heutigen Playoff-Auftakt einen Schub von den eigenen Rängen versprechen. „Das Wetter ist warm, die Fans sind wild“, weiß Carolinas Publikumsliebling Jordan Martinook. „Die Spiele bedeuten so viel. Es ist, als ob man einen ganz neuen Energieschub bekommt. Es ist, als ob man jeden Morgen vor einem Playoff-Spiel fünf Kaffee und zehn Red Bulls getrunken hätte. Ich weiß nicht, wie ich es beschreiben soll. Dein Leben wird davon beherrscht.“
Während die Hurricanes mit Rückenwind von den eigenen Rängen rechnen, müssen die Devils sich auch gegen diesen Gegenwind behaupten. „In Carolina ist es nicht leicht zu spielen“, weiß New Jerseys Trainer Sheldon Keefe. „Aber natürlich kannst du keine Serie gewinnen, wenn du nicht auch auswärts etwas reißt.“ Jemand, der sich im Lenovo Center bestens auskennt, sich nun aber in der Gäste-Kabine umzieht, ist Devils-Verteidiger Brett Pesce, der seine ersten neun NHL-Karriere-Jahre im Hurricanes-Trikot gespielt hatte. „Ich denke, das Wichtigste ist, mit ihrer Intensität mitzuhalten und diese sogar noch zu übertreffen“, so Pesce. „Sie sind natürlich ein tolles Team. Sie arbeiten sehr hart, was schon bei ihrem Trainer Rod Brind’Amour anfängt, der ein unglaublicher Trainer ist. Er wird sie mit Sicherheit gut einstellen, also müssen wir mit dieser Intensität umgehen lernen.“
Playoff-Premiere für Stützle
Tim Stützle steht vor seiner Premiere in den Stanley Cup Playoffs. Fünf Jahre spielt der Erstrunden-Pick der Ottawa Senators (NHL Draft 2020, 3. Stelle) schon in der NHL, nun gelang es, die siebenjährige Playoff-Durststrecke der Senators zu beenden. „Extrem groß“, ist die Vorfreude beim 23-jährigen Stürmer aus Viersen, der im „Battle of Ontario“, die Derby-Serie gegen die Toronto Maple Leafs, auch den Fans etwas zurückgeben möchte:
„Sie haben lange genug darauf gewartet, solche Spiele zu sehen. Auch für uns ist es cool, wenn wir den Fans etwas zurückgeben können. Sie haben sich das genauso verdient. Die Euphorie in der Stadt ist riesengroß.“
Wenn Ottawa eine Überraschung im 350 Kilometer entfernten Toronto landen möchte, wird es einen brandheißen Stützle brauchen. Die reguläre Saison beendete der Mittelstürmer mit einer Punkte-Serie von drei Spielen (3-4-7), er meldet sich also in Top-Form bereit für die schönste Jahreszeit.