OTT Stutzle

Die Ottawa Senators konnten sich am Samstag weiterhin auf ihren deutschen Star Tim Stützle verlassen. Der Stürmer aus Viersen traf als einziger Spieler im Penaltyschießen und sorgte so für den 4:3-Heimsieg der Senators gegen die Vegas Golden Knights im Canadian Tire Centre. Ottawa punktete bereits im vierten Spiel in Folge und gewann drei dieser vier Partien.

„Unser Spiel abseits des Pucks ist vielleicht der wichtigste Faktor“; analysierte Stürmer Josh Norris die jüngsten Erfolge. „Darüber sprechen wir viel im Videostudium. Wir wollen einfach konstant spielen und wissen, wie wir in jeder Partie spielen müssen. Wie ich nach dem letzten Spiel schon gesagt habe, es ist vielleicht eine langweilige Antwort, aber das haben wir uns in den Kopf gehämmert. Es geht um komplettes Eishockey.“

Golden Knights setzen Senators unter Druck

Anders als bei den letzten beiden Siegen gegen die Tampa Bay Lightning und Dallas Stars, gelang den Senators gegen Vegas nicht der bessere Start. Die Golden Knights dominierten das Spielgeschehen zwar nicht, hatten aber das glücklichere Händchen im Abschluss. Jonathan Marchessault erzielte in der sechsten Minute mit einem Rückhandschuss aus dem Slot das 1:0 für die Gäste. Es war sein 30. Saisontor.

In der 12. Minute gab es eine weitere Schrecksekunde für die Senators, als Tim Stützle nach einem Beinstellen von Brendan Brisson stürzte und in die Bande krachte. Er konnte das Spiel fortsetzen, doch sein Team fand zunächst auch während zwei Powerplays keine Antwort auf das 1:0. Früh im zweiten Drittel erhöhte Chandler Stephenson im Powerplay sogar auf 2:0 (24.).

„Wenn wir in der Vergangenheit früh zurück lagen, haben wir zwar schon noch gearbeitet, aber jetzt haben wir in ein paar Spielen das Comeback geschafft und deshalb glauben wir jetzt daran“, erklärte Senators-Stürmer Drake Batherson. „Gegen so ein Team ist das nicht leicht. Ihre Abwehr hat einen erfahrenen Kern.“

Führungsspieler sorgen für Ottawas Comeback

Ottawa verwandelte das neu gefundene Selbstvertrauen schließlich in etwas Zählbares. Dafür waren einige der Anführer und gewohnten Leistungsträger mit verantwortlich. Nach exakt 29 gespielten Minuten brachte Verteidiger Thomas Chabot die Senators mit einem Handgelenkschuss aus dem hohen Slot ins Spiel.

„Wir wissen, wie wir spielen müssen und das setzen wir seit ein paar Spielen auch um“, zeigte Chabot sich zufrieden. „Am Ende geht es nur darum, dranzubleiben.“

Die Gastgeber machten es ihren Gegnern nach und verwerteten schließlich eins der wenigen Powerplays. Norris und Kapitän Brady Tkachuk unterbanden gemeinsam einen Versuch der Golden Knights den Puck zu klären und bedienten Drake Batherson, der frei im Slot stand und sich die Chance zum Ausgleich nicht nehmen ließ (39.).

„Josh kam mit dem Schläger ran, dabei ist der Schläger sogar gebrochen“, beschrieb der Torschütze die Situation. „Der Puck landete bei Brady und ich habe einfach so laut ich konnte geschrien und er hat in die Richtung meiner Stimme perfekt auf den Schläger gepasst. Großartige Aktion von ihm. Ich musste dann nur noch schießen.“

Im Schlussabschnitt fälschte Norris dann einen Schuss von Chabot zur ersten Führung der Senators ab (46.). Vegas gelang jedoch kurz vor der Schlusssirene der Ausgleich durch Stephenson.

Forsberg bleibt unschlagbar

In der Verlängerung waren die Senators die aktivere Mannschaft und bei den einzigen beiden Torschüssen der Golden Knights, war Verlass auf Torwart Anton Forsberg, der in letzter Zeit ein Erfolgsgarant ist.

„Er hat gut gespielt“, lobte Trainer Jacques Martin. „Am Anfang war er noch nicht so im Spiel, aber dann hat er mit immer mehr Selbstvertrauen und Haltung gespielt und einige starke Saves gezeigt. Im Penaltyschießen war er perfekt.“

Forsberg stoppte alle drei Schützen der Golden Knights im Penaltyschießen und fuhr damit seinen vierten Sieg in Folge ein. Er kehrte am 13. Februar nach einem Monat Verletzungspause zurück und hat seitdem in vier Spielen eine perfekte Ausbeute.

„Wir haben gerade eine gute Phase“, kommentierte Forsberg den jüngsten Erfolg. „Ich fühle mich in den Spielen wohler. Es macht zurzeit richtig Spaß. Ich glaube, das geht uns allen so. Wir schaukeln uns gegenseitig hoch. Ich mache ein paar gute Saves, die Jungs blocken einige Schüsse für mich und wir vertrauen mehr ineinander. Das funktioniert gerade richtig gut.“

Stützle setzt starke Form fort

Der Matchwinner war am Ende Stützle, einer der wichtigsten Spieler während der laufenden Erfolgsserie der Senators. Offiziell endete seine Punkteserie am Samstag, da Treffer im Penaltyschießen nicht mit in die Statistik zählen. Das heißt aber nicht, dass er nicht erneut eine wichtige Rolle einnahm. Er führte Ottawas Stürmer trotz seines Sturzes in die Bande im ersten Drittel mit 22:26 Minuten Eiszeit und fünf Checks an. Im Penaltyschießen gelang ihm das einzige und entscheidende Tor.

Zuvor hatte Stützle in vier Spielen in Folge gepunktet und dabei sechs Zähler (3 Tore, 3 Assists) gesammelt. Insgesamt führt er die Senators mit 53 Punkten (14 Tore, 39 Assists) in 55 Spielen an. Dank dieser Punkte gelang es den Senators mit dem Sieg gegen Vegas die rote Laterne in der Atlantic Division abzugeben. Ottawa überholte die Montreal Canadiens und belegt nun mit 53 Punkten (25-27-3) den vorletzten Platz der Division. Die Senators liegen einen Punkt vor Montreal und drei hinter den Buffalo Sabres, die bereits zwei Spiele mehr hinter sich haben.

Die nächste Gelegenheit für weitere Heldentaten wird es für Stützle am Montag geben, wenn die Senators auswärts bei den Washington Capitals antreten (7 p.m. ET; MySports EDGE, NHL.tv; Di. 1 Uhr MEZ).

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