Die San Jose Sharks sind nach einer 2:3-Auswärtsniederlage am Dienstagabend im Wells Fargo Center bei den Philadelphia Flyers als zweites Team der Liga nach den Chicago Blackhawks auch rechnerisch aus dem Rennen um die Stanley Cup Playoffs 2024 eliminiert worden.
San Jose verlor zehn der letzten elf Spiele (1-8-2) und konnte seit dem 1. Februar nur zwei Partien gewinnen (2-9-2). Dass den Sharks eine schwere Saison bevorstehen würde, war bereits nach den ersten Wochen klar, denn sie starteten mit einer 0-10-1-Bilanz in die Spielzeit 2023/24. Darunter waren zwei Klatschen mit jeweils zehn Gegentoren hintereinander (1:10 gegen die Vancouver Canucks, 2:10 gegen die Pittsburgh Penguins). Das erste Erfolgserlebnis gab es erst am 7. November mit einem 2:1-Sieg gegen die Flyers. Die Nord-Kalifornier saßen damit dauerhaft im Tabellenkeller der NHL fest und sind aktuell das ligaweite Schlusslicht (16-41-7).
Die wichtigsten Gründe für das vorzeitige Aus
Allen voran ist hier das Verletzungspech zu nennen: Mit Logan Couture (sechs Spiele, 0-1-1), bis zu seinem Trade zu den Vegas Golden Knights auch Tomas Hertl (48 Spiele, 15-19-34) und dem Deutschen Nico Sturm (45 Spiele, 5-6-11) fielen die Top-3-Center über weite Strecken der Saison aus. Auch in der Verteidigung schlug das Verletzungspech gnadenlos zu, sodass die Sharks zwölf verschiedene Abwehrspieler (bei sechs Positionen in der Aufstellung) und 22 unterschiedliche Stürmer (bei zwölf Positionen in der Aufstellung) einsetzten. Über die volle Distanz von bislang 64 Spielen ging nur ein einziger Spieler: Flügelstürmer Fabian Zetterlund (16-14-30).
Doch schon von vorherein war San Joses Verteidigung weder in der Spitze noch in der Tiefe konkurrenzfähig zusammengestellt worden. Der Abgang von Offensivverteidiger Erik Karlsson zu den Pittsburgh Penguins wog schwer und sorgte für Probleme beim Spielaufbau sowie bei der Produktivität von der blauen Linie. Gerade einmal 87 Punkte (20-67-87) wurden von Sharks-Verteidigern erzielt – nur die Blackhawks waren in diesem Mannschaftsteil ungefährlicher (13-73-86). Gleichzeitig war San Jose hinten extrem anfällig: 248 Gegentore in absoluten Zahlen sowie 3,88 Gegentreffer im Schnitt pro Partie bedeuten jeweils den Negativwert in der NHL. Kein Team ließ ligaweit mehr gegnerische Torschüsse zu (35,5 Schüsse/Spiel). Das Penalty Killing, in den letzten Jahren noch eines der wenigen Lichtblicke in der Bay Area, stürzte auf 73,6 Prozent ab und war damit das zweitschlechteste aller Klubs. Alle drei eingesetzten Torhüter blieben unter einer Fangquote von 90 Prozent.
Der Schuh drückte aber auch in der Offensive: Nur sechs Stürmer trafen zweistellig, keiner öfter als 16-mal. Nur fünf Spieler sammelten bisher mehr als 25 Scorerpunkte, zwei davon sind nicht mehr im Team: Hertl und Anthony Duclair (jetzt Tampa Bay Lightning) wurden vor der NHL Trade Deadline transferiert.