Matthews AS celebrates with Bieber

Auston Matthews von den Toronto Maple Leafs steht beim NHL All-Star Weekend 2024 gleich doppelt im Fokus. Nicht nur als ein Vertreter aus der diesjährigen Gastgeberstadt beförderten den Center ins Zentrum der Aufmerksamkeit, sondern auch seine sportlichen Leistungen der vergangenen Wochen.

In der Eishockeywelt fragen sich in diesen Tagen viele, ob es Matthews als erstem Spieler seit Jahren gelingen kann, am Ende der laufenden Hauptrunde die 70-Tore-Marke in der Liga zu erreichen und dadurch ein kleines Stück NHL-Geschichte zu schreiben.

Zum Zeitpunkt der Pause rund um das NHL All-Star Game sind die Chancen für Matthews groß, dass ihm dieses Kunststück in ein paar Monaten gelingen kann. Nach 46 Einsätzen in 2023/24 stehen für den Center aus Toronto 40 Treffer zu Buche. Damit ist Matthews der erfolgreichste Torjäger der Liga, liegt drei Tore vor Sam Reinhart von den Florida Panthers (37 Treffer aus 49 Spielen).

NHL.com/de hat sich am Donnerstag, dem offiziellen Medientag beim All-Star Weekend 2024 in Toronto, bei den Kollegen von Matthews umgehört, wie sie dessen Leistungen einschätzen und wie sie seine Chancen sehen, als erster Spieler seit der Saison 1992/93, in der sowohl Teemu Selanne (Winnipeg Jets) wie auch Alexander Mogilny (Buffalo Sabres) mit jeweils 76 Saisontreffer die Schallmauer von 70 Toren durchbrachen, diesen Meilenstein zu knacken.

Dass seine Teamkameraden von den Maple Leafs ihm das Erreichen der 70er-Marke zutrauen, ist wenig überraschend. So lobte William Nylander Matthews fast schon überschwänglich. „Es ist verrückt. Es fühlt sich so an, als ob alle paar Spiele ein Hattrick dabei herauskommt. Es macht viel Spaß, zu sehen, wie er das Spiel dominiert", gab dieser zur Protokoll. Mitchell Marner ergänzte: „Es stimmt, es fühlt sich gerade wirklich so an, als ob fast jedes Mal, wenn er auf dem Eis ist, die Möglichkeit besteht, dass ein Tor fällt. Es ist cool, ein Teil davon zu sein. Ich spiele ziemlich viel mit ihm - man sucht normalerweise immer nach dem Spieler mit der Rückennummer 34 auf dem Eis. Im Regelfall hat man dann eine gute Chance, dass etwas passiert."

Doch Lob gab es unter den derzeit in Toronto versammelten All-Stars längst nicht nur aus Reihen seiner Mannschaftkameraden, die während der Hauptrunde ständig das Vergnügen haben den besten Torjäger der Liga an ihrer Seite zu haben. So sagte Clayton Keller von den Arizona Coyotes, der im Sommer während der Offseason mit Matthews trainiert hatte, über die gute Form seines Freundes: „Das ist wirklich unglaublich. Er hat einen Wahnsinnslauf. Auston spielt derzeit sehr konstant und macht unglaubliche Dinge auf dem Eis. Seine Technik ist einmalig. Er hat zudem ein gutes Gespür für die Situation.“

TOR@WPG: Matthews sammelt sein 40. Saisontor und seinen 600. Punkt

Torhüter Connor Hellebuyck von den Jets sah auf Nachfrage hin, in Matthews‘ Jagd nach der 70-Tore-Marke sogar etwas Gutes für die gesamte NHL. „So etwas zu sehen erfreut einen im Allgemeinen auch als Gegner. Es ist immer gut für die Liga, wenn solche Leistungen von historischem Ausmaß abgeliefert werden. Es hilft dem Spiel zu wachsen. Immer wenn positive Schlagzeilen produziert werden ist das am Ende gut für uns alle“, meinte er. Kyle Connor, in der Liga ebenfalls für das Team aus Winnipeg aktiv, ergänzte: „Er trifft derzeit in einem irren Tempo. So viele Tore zu diesem Zeitpunkt… Das ist unglaublich. Seine Dynamik und seine Schusstechnik sind einfach beeindruckend. Er hat das volle Paket und es macht unglaublich viel Spaß ihm bei den Spielen auf dem Eis zuzusehen.“

„Sein Schuss ist einfach herausragend. Auston ist zudem auch ein sehr cleverer Spieler“, befand Goalie Sergei Bobrovsky von den Panthers. Doch er gab auch einen relativierenden Aspekt in Richtung des aktuell besten Torschützen der Liga zu bedenken: „Im Mannschaftssport ist man aber immer auch auf seine Teamkameraden angewiesen. In der modernen NHL kann keiner mehr alleine glänzen. Er profitiert also in diesen Tagen auch zu einem erheblichen Teil von der guten Chemie mit seinen Mannschaftskameraden in Toronto. Das darf man dabei aus meiner Sicht nicht vergessen.“

Boone Jenner von den Columbus Blue Jackets war ebenfalls voll des Lobes: „Er ist sehr vielseitig. Ich hoffe für ihn, dass er diese besondere Saison fortsetzen so erfolgreich fortsetzen kann und den Meilenstein am Ende tatsächlich erreicht. Als Gegner ist er unglaublich schwer zu verteidigen.“

„Es sieht wirklich so aus, als könnte er die 70-Tore-Marke erreichen“ sagte Alex DeBrincat von den Detroit Red Wings. Und eine Begründung lieferte der Flügelstürmer auch gleich mit: „Er trifft auf unterschiedliche Art und Weise, ist daher sehr schwer auszurechen. Deshalb hat er aus meiner Sicht sicherlich eine gute Chance diesen Meilenstein am Ende der regulären Saison als erster Akteur in diesem Jahrtausend zu knacken.“

Ein großes Lob gab es für Mathews ebenfalls von Frank Vatrano, der die Anaheim Ducks beim diesjährigen All-Star Weekend vertritt. „Auston ist aus meiner Sicht einfach der beste Torjäger in dieser Liga“, meinte er. „Wenn man ihn beobachtet, dann sieht man sofort seine große Klasse.“

Auch wenn viele seiner All-Star-Kollegen optimistisch sind, vorerst gilt es noch abzuwarten, ob Matthews diese unglaubliche Marke am Ende wirklich erreichen kann. Selbst wenn er in der Endabrechnung knapp an diesem Meilenstein scheitern sollte, die bisher erfolgreichsten Torschützen der vergangenen Jahre zu übertrumpfen, wäre für den Nummer-1-Pick aus dem NHL Draft 2016 sicherlich ebenfalls ein schönes Ziel. Zumindest nahe gekommen sind der 70-Tore-Marke zuletzt Alex Ovechkin (Washington Capitals) in der Saison 2007/08, als ihm 65 Treffer gelangen, und Connor McDavid, der in der Saison 2022/23 für die Edmonton Oilers immerhin 64 Mal traf.