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Vor dem Start der NHL Preseason 2024/25 am 21. September bietet NHL.com/de einen detaillierten Einblick in jedes Team.

In dieser Ausgabe: Vegas Golden Knights

Die Vegas Golden Knights gehörten zu den Enttäuschungen der Saison 2023/24. Nach einer wechselhaften Hauptrunde mit einer Bilanz von 45-29-8 und den daraus resultierenden 98 Punkten qualifizierte sich der Stanley Cup Champion von 2023 als Vierter der Pacific Division gerade noch über eine Wildcard für die Stanley Cup Playoffs.

Hier wehrte man sich dann zwar in der ersten Runde nach Kräften gegen die Dallas Stars, unterlag diesen aber letztendlich in einer Best-of-7-Serie mit 3-4. Für einen Titelverteidiger sicherlich kein Ergebnis, das den eigenen Vorstellungen entsprach.

Die Ansprüche in Vegas sind hoch, kann das Team aus seinen ersten Spielzeiten in der Liga doch eine herausragende Bilanz vorweisen: Die Golden Knights haben es in sieben Jahren sechsmal in die Playoffs geschafft, elf Playoff-Serien und einen Stanley Cup (2023) gewonnen.

Kein Wunder also, dass Spieler aus dem aktuellen Kader wie selbstverständlich die Saisonziele für 2024/25 hoch hängen, obwohl der Kader über den Sommer hinweg etliche hochkarätige Persönlichkeiten verloren hat. „Playoffs“, lautete dann auch wie aus der Pistole geschossen das ausgerufene Saisonziel von Center Tomas Hertl. „Die sind eine Art Pflichtveranstaltung für uns.“

DAL@VGKR, Sp5: Eichel holt Führung zurück

In Las Vegas bauen sie in diesen Tagen darauf, dass nach dem frühen K.o. in der ersten Runde, in der kommenden Spielzeit ein ähnlicher Effekt einsetzen wird, wie ihn die Mannschaft nach der Saison 2021/22 zuwege brachte. Damals folgte auf das komplette Verpassen der Postseason im Folgejahr der erste Stanley-Cup-Titel.

Jack Eichel erhofft sich für die anstehende Saison jedenfalls eine ganz ähnliche Dynamik. „Wir sollten extrem motiviert sein“, sagte der Nummer-1-Center vor ein paar Tagen im NHL Network. „Als wir vor zwei Jahren in die Saison gingen, nachdem wir die Playoffs verpasst hatten, kamen alle in wirklich guter Form ins Camp und hatten in dieser Saison viel zu beweisen. Letztes Jahr hatten wir meiner Meinung nach wieder sehr hohe Erwartungen, aber offensichtlich haben wir unsere Aufgabe nicht erfüllt. Ich würde also erwarten, dass alle in diesem Jahr wieder im Trainingslager und bei der Arbeit voll bei der Sache sind und versuchen, allen zu beweisen, dass wir ein Stanley-Cup-Anwärter sind, und alles tun, um wieder an die Spitze zu gelangen.“

Ein Selbstläufer wird das mit hoher Wahrscheinlichkeit nicht werden, denn das Team hat in der Offseason gleich sieben Spieler des Meisterschaftsteams von 2023 verloren: Die Stürmer Jonathan Marchessault (Nashville Predators), Chandler Stephenson (Seattle Kraken), William Carrier (Carolina Hurricanes ), Michael Amadio (Ottawa Senators) und Paul Cotter (New Jersey Devils) sowie Verteidiger Alec Martinez (Chicago Blackhawks) und Torwart Logan Thompson (Washington Capitals). Vegas verlor zudem Stürmer Anthony Mantha, der erst zur NHL Trade Deadline 2024 kam, an die Calgary Flames.

Besonders schwer dürfte der Verlust von Marchessault wiegen, war er doch seit dem NHL Expansion Draft 2017 ein „Vegas Born“-Spieler bei den Golden Knights. Er ist zugleich der Rekordhalter des Teams in der regulären Saison in Bezug auf Tore (192), Vorlagen (225) und Punkte (417) sowie in den Playoffs in Bezug auf Tore (36) und Punkte (75). Als Vegas den Stanley Cup gewann, sicherte er sich die Conn Smythe Trophy als wertvollsten Spieler der Playoffs.

Als Ersatz sicherte sich Vegas die Dienste von Torhüter Ilya Samsonov und Akira Schmid sowie von Stürmer Victor Olofsson und Alexander Holtz. Die wohl prominentesten Zugänge wurden von den Verantwortlichen schon vor der Trade Deadline zu Jahresbeginn getätigt: Hertl und Verteidiger Noah Hanifin. Beide sollen ihr Können ab Saisonstart besonders vorteilhaft einbringen, nachdem sie sich in neuer Umgebung eingewöhnen konnten und fit sind.

Durch die zahlreichen prominenten Abgänge entstand auf der anderen Seite aber eben auch Platz für junge Spieler und nachrückende Talente, die um einen Platz im NHL-Kader des Teams aus Nevada kämpfen werden, darunter Pavel Dorofeyev und Brendan Brisson.

Bei den Golden Knights vertrauen die Kaderplaner selbstbewusst darauf, dass sie immer noch ausreichend erfahrene Führungsspieler im Kader haben, angefangen mit Kapitän Mark Stone. Die Mannschaft ist mit Adin Hill im Tor zudem noch immer sehr stark besetzt. In der Verteidigung kann man außerdem mit Hanifin, Brayden McNabb, Alex Pietrangelo und Shea Theodore glänzen. Die Center Eichel, Hertl und William Karlsson versprechen zusätzliche Klasse auf dem Eis. Ob das am Ende jedoch ausreichen wird, um weiter zu kommen als zuletzt, bleibt vorerst abzuwarten.

Voraussichtliche Aufstellung

Ivan Barbashev - Jack Eichel - Victor Olofsson

Pavel Dorofeyev - Tomas Hertl - Mark Stone

Brendan Brisson - William Karlsson - Alexander Holtz

Brett Howden - Nicolas Roy - Keegan Kolesar

Noah Hanifin - Alex Pietrangelo

Brayden McNabb - Shea Theodore

Nicolas Hague - Zach Whitecloud

Adin Hill

Ilya Samsonov

COL@VGK: Hertl komplettiert mit PPG in OT das Comeback

Top-Talent, auf das es zu achten gilt

Kaedan Korczak (D) – Der Abwehrspieler, den die Golden Knights im NHL Draft 2019 an Position 41 ausgewählt hatten, könnte schon in der anstehenden Saison für Furore in der NHL sorgen. Nach einer stetigen Entwicklung im Profi-Eishockey scheint die Zeit für den 23-Jährigen gekommen. In der Vorsaison lief er 26-mal für Vegas auf und erzielte dabei neun Punkte (ein Tor, acht Assists). Im AHL-Farmteam Henderson Silver Knights kam er kurioserweise auf eine identische Ausbeute in genau so vielen Spielen. „Kaedan Korczak wird dieses Jahr ein Vollzeit-NHL-Spieler sein, basierend auf dem, was wir letztes Jahr in unserem Team von ihm gesehen haben“, sagte General Manager Kelly McCrimmon. „Ich denke, er ist mehr als bereit, in die NHL-Aufstellung zu rücken.“ Die Fans in Las Vegas dürfen auf seine weitere Entwicklung gespannt sein.

Was eine erfolgreiche Saison ausmacht

Schließt man sich den vielen positiven Stimmen aus dem Team an, ist das Erreichen der Playoffs für die Golden Knights im Grunde eine Art von Selbstverständlichkeit. Besser noch: Es soll erneut nach dem Stanley Cup gegriffen werden. In Anbetracht der diversen hochkarätigen Abgänge wäre es wohl keine Überraschung, wenn die Reise in der Postseason schon vorher enden würde.

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