Robin Antenen

NHL.com/de wirft in der Rubrik Draft Watch jeden zweiten Dienstag einen Blick auf die Kandidaten für den NHL Draft 2025. In dieser Ausgabe: Die erste „Players to Watch“-Liste.

Am 23. Oktober hat der Central Scouting Service seine erste „Players to Watch“-Liste der Saison veröffentlicht. Darauf sind die Nachwuchsspieler aufgeführt, die für den NHL Draft 2025 in Frage kommen und unter Beobachtung der Scouts stehen.

Die Kandidaten werden in einem vierstufigen System bewertet. Spieler mit der Bestnote A gelten als Kandidaten für die erste Draft-Runde. Die Kategorie B weist auf Spieler hin, die voraussichtlich in der zweiten bis dritten Runde gedraftet werden. Mit C werden Talente bedacht, die in den Runden vier und fünf gesehen werden. Ein W bekommen die Kandidaten für die sechste und siebte Runde.

Talentierte Stürmer an der Spitze

Insgesamt erhielten 24 Spieler die Höchstwertung A. Darunter sind ein Torhüter, sieben Verteidiger und 16 Stürmer (elf Center, drei Rechtsaußen, ein Linksaußen). Wenig überraschend ist, dass sich die Favoriten James Hagens, Anton Frondell, Porter Martone, Ivan Ryabkin und Roger McQueen in dieser Kategorie finden.

Besonders Hagens hat es den Scouts angetan. Er hat beste Chancen auf den ersten Pick im nächsten Draft. Der Center vom Boston College sammelte diese Saison bereits sechs Punkte (ein Tor, fünf Assists) in nur vier Spielen. In der vorherigen Saison führte er die U18 des US National Team Development Programs mit 102 Punkten (39 Tore, 63 Assists) aus 58 Spielen an.

„Bei James gibt es keinen Zweifel, dass es für ihn an der Zeit ist, auf einem höheren Niveau zu spielen und mehr gefordert zu werden“, ist sich Associate Director of NHL Central Scouting David Gregory sicher. „Dass er am Boston College, einem der besten Teams der NCAA, ein Umfeld hat, dass so einen Rohdiamanten veredeln kann, ist gut für ihn. Er macht einen erwachsenen Eindruck. Es wirkt, als wäre er schon lange am College und nicht erst in seinem ersten Jahr. Sein Skating, seine Spielintelligenz und seine Arbeitshaltung bringen ihn in die Elite.“

Hagens up ice

Das Gegenstück zu Hagens, der ein relativ kleiner, dafür aber schneller und wendiger Spieler mit feiner Technik ist, stellt Porter Martone dar. Martone bezeichnet sich selbst als Power Forward. Mit seinem körperbetonten Stil hat der gut 1,90 Meter große Außenstürmer gewaltigen Erfolg. In der Ontario Hockey League verbuchte er für die Brampton Steelheads bereits 25 Punkte (zwölf Tore, 13 Assists) in elf Spielen.

„Mir gefällt, dass Porter jede Spielweise annehmen kann“, lobte Nick Smith vom CSS. „Das wird sich gut auf das nächste Level übertragen lassen. Er hat erstklassige Instinkte, die es ihm erlauben, das Tempo des Spiels zu bestimmen. Er hat auch die nötige Technik, um die Zeit und den Raum, die er sich erarbeitet, zu nutzen. Er kann körperlich hart spielen und setzt sich durch.“

Torwart außer Konkurrenz

Joshua Ravensbergen ist der einzige Torhüter, der es in die A-Kategorie geschafft hat. Der kanadische 1,96-Meter-Hühne befindet sich in der Western Hockey League in seiner zweiten Saison bei den Prince George Cougars und liegt nach elf Partien bei einer Bilanz von 7-1-2 mit 90,1 Prozent Fangquote und 3,13 Gegentoren pro Spiel.

Joshua Ravensbergen

„Er macht einen sehr professionellen Eindruck, nimmt viel Platz ein und bewegt sich gut durch den Torraum“, erklärte Scout Al Jensen. „Er macht alle Lücken schnell dicht und hat gute Chancen, zum ersten Torwart eines NHL-Teams zu werden.“

Ravensbergen wäre seit dem Draft 2021 der erste Torhüter, der in der ersten Runde gewählt wird.

Drei deutsche Kandidaten

Aus Deutschland schafften es die beiden Nordamerika-Legionäre Carlos Händel und David Lewandowski auf die Liste. Lewandowski wechselte erst nach Saisonstart zu den Saskatoon Blades in die WHL. Mit vier Punkten (zwei Tore, zwei Assists) in sechs Spielen läuft das Engagement des Stürmers in Kanada gut an.

Händel ist bei den Halifax Moose Heads in der Quebec Major Junior Hockey League aktiv. Als Verteidiger überzeugt er mit neun Punkten (ein Tor, acht Assists) in 14 Partien.

Etwas überraschend wurde das Lager der Jungadler Mannheim mit den Stürmern Rihards und Gustavs Griva und Dustin Willhöft nicht bedacht. Dafür steht Außenstürmer Sebastian Zwickl von den Starbulls Rosenheim unter Beobachtung der Scouts. In der DEL2 sammelte der 17-Jährige drei Punkte (ein Tor, zwei Assists) in 13 Spielen. Zwickl und Lewandowski erhielten von den Scouts die Note W, Händel wird mit einem C etwas besser eingeschätzt.

Schweizer Spieler dürfen auf zweite Chance hoffen

Aus der Schweiz dürfen einige Kandidaten auf eine zweite Chance hoffen. Verteidiger Daniil Ustinkov und die Stürmer Kimi Körbler, Robin Antenen und Jan Dorthe hätten alle bereits beim Draft 2024 gewählt werden können. Mit der Note W wurden sie nun erneut in die Liste aufgenommen.

Neu dabei sind die Torhüter Matia Birchler und Elijah Neuenschwander. Birchler erhielt ebenfalls ein W, Neuenschwander ist der einzige Schweizer in der Kategorie C.

Neuenschwander steht in der U20 des HC Fribourg-Gottéron zwischen den Pfosten. Er stand bei sechs der sieben Siege seines Teams im Tor und hat mit 2,08 Gegentoren pro Spiel den drittbesten Wert der Liga.

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