Victor Eklund

NHL.com/de wirft in der Rubrik Draft Watch jeden zweiten Dienstag einen Blick auf die Kandidaten für den NHL Draft 2025. In dieser Ausgabe: Der starke Draft-Jahrgang der jungen Schweden

Das enge Rennen um den ersten Platz unter den nordamerikanischen Kandidaten für den NHL Draft 2025 ist ein Dauerthema. Matthew Schaefer, James Hagens, Porter Martone und Michael Misa übertreffen sich gegenseitig mit Glanzleistungen und ziehen viel Aufmerksamkeit auf sich.

Doch auch in Europa zeigen einige Spieler an der Spitze der Draft-Rankings viel Potenzial. Auf der Liste der internationalen Skater fällt auf, dass Schweden in diesem Jahrgang absolut dominant ist.

Wieder ein Eklund an der Spitze

Die Mid-Term Rankings des Central Scouting Service weckten Erinnerungen an den Draft 2021. Damals stand William Eklund auf ihrer Liste der Europäer ganz oben. Die San Jose Sharks drafteten ihn mit dem siebten Pick hinter Simon Edvinsson (Detroit Red Wings) als zweiten Europäer des Jahrgangs. Nun ist sein Bruder Victor die Nummer eins.

„Eklunds Bruder habe ich im Sommer und letztes Jahr einige Male gesehen“, ließ Mike Grier, der General Manager der Sharks, wissen. „Er ist wie sein Bruder, nur dass er rechts schießt. Er arbeitet fleißig und hat Kampfgeist. Er beschützt den Puck gut und setzt sich durch. Ein Unterschied ist, dass er vielleicht etwas härter spielt und seine Checks mehr zu Ende fährt. Da wird jemand einen sehr guten Spieler bekommen.“

Der ältere Eklund entwickelt sich beeindruckend. Vergangene Saison kam er in seiner ersten vollen Spielzeit in der NHL auf 45 Punkte (16 Tore, 29 Assists) in 80 Spielen. Diese Zahlen wird er wohl schnell hinter sich lassen, denn er hat in dieser Saison bereits 37 Punkte (zehn Tore, 27 Assists) in 49 Spielen erzielt.

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      SJS@WSH: Eklund entscheidet die Overtime mit einer fulminanten Direktabnahme im Powerplay

      Genau wie William, durchlief Victor den Nachwuchs des Traditionsvereins Djurgårdens IF aus Stockholm. Dort läuft er nun für die Profimannschaft in der HockeyAllsvenskan, der zweithöchsten Spielklasse Schwedens auf. In 32 Partien verzeichnete er 20 Punkte (elf Tore, neun Assists). Das ist der beste Wert aller U20-Spieler der Liga. Bei der Juniorenweltmeisterschaft 2025 steuerte er für Schweden zwei Tore und vier Assists in sieben Spielen bei.

      „Eklund hatte in der Allsvenskan einen guten Herbst und hat auch bei der U20-WM gut und effektiv gespielt“, lobte Jukka-Pekka Vuorinen, NHL Director of European Scouting beim CSS. „Er ist ein aktiver und aufmerksamer Spieler mit viel Selbstvertrauen und hoher Intensität. Er ist ein robuster Checker, der seine außergewöhnliche Beschleunigung und Geschwindigkeit in jedem Wechsel nutzt.“

      Talentschmiede Djurgårdens

      Djurgårdens brachte bereits einige bekannte Namen hervor. So spielten Mika Zibanejad, Niklas Kronwall und Alexander Wennberg alle für den schwedischen Rekordmeister, ehe sie ihren Weg in die NHL fanden.

      Der aktuelle Nachwuchs scheint besonders vielversprechend. Neben Eklund schafften es fünf weitere Talente aus dem Verein auf die Liste der Scouts. Zwei davon befinden sogar mit ihm unter den ersten sechs Spielern.

      Die Entwicklung von Anton Frondell wurde vergangenes Jahr von Verletzungen gebremst, doch in der laufenden Saison spielte er sich auf Platz zwei des Draft-Rankings. In 21 Spielen brachte er es auf elf Punkte (sechs Tore, fünf Assists). Der Höhepunkt seiner Saison war ein Spiel gegen Björklöven am 27. Januar, in dem er Djurgårdens mit zwei Toren und zwei Assists zu einem 5:2-Sieg führte. Frondell gilt als intelligenter Zwei-Wege-Stürmer mit guter Übersicht.

      Anton Frondell

      Eric Nilson wurde vom CSS auf Platz sechs gesetzt. Als Sohn des ehemaligen NHL-Spielers Marcus Nilson kam er in Calgary zur Welt. Nilson ist ein defensivstarker Center, der aggressiv dem Puck nachgeht und sich in Zweikämpfen gut durchsetzen kann. In der Offensive hat er Qualitäten als Spielmacher und eine ausgezeichnete Übersicht. Für Djurgårdens' U20 sind für ihn 34 Punkte (zehn Tore, 24 Assists) in 31 Spielen registriert.

      Fünf Schweden unter den ersten sieben

      Außer Djurgårdens schicken auch Modo und Luleå große Talente zum Draft. Für Milton Gastrin stehen sechs Einsätze für Modo in der SHL, der ersten schwedischen Liga, zu Buche. Er rangiert auf Platz vier der europäischen Skater. Größtenteils ist er aber für die U20 aktiv, für die er in 30 Spielen 34 Punkte (14 Tore, 20 Assists) zu verzeichnen hatte. Gastrin ist ein hervorragender Skater und harter Arbeiter und scheut sich nicht vor einer körperbetonten Spielweise.

      Für Luleå tritt Jakob Ihs-Wozniak mit einem Gardemaß von 1,90 Meter an. Der in Australien geborene Center hat einen erstklassigen Schuss, besticht aber auch durch präzises Passspiel mit gutem Timing. Er durfte für Luleå schon in zehn Spielen in der SHL ran und verbuchte dabei einen Assist. In der Nachwuchsliga J20-Nationell ist er mit 45 Punkten (16 Tore, 29 Assists) auf dem zehnten Platz. Im Ranking der Scouts liegt er auf Platz sieben.

      Konkurrenz aus Osteuropa

      Nur zwei Spieler unter den sieben besten Europäern sind keine Schweden. Der Russe Ivan Ryabkin ergatterte den dritten Platz, der Tscheche Vojtech Cihar schob sich auf Platz fünf zwischen die Skandinavier.

      Ryabkin begann die Saison in seiner Heimat bei Dynamo Moskau. Hauptsächlich spielte der Center in der Nachwuchsliga MHL, in der er zwölf Punkte (ein Tor, elf Assists) in 15 Partien erzielte. Mittlerweile ist er in Nordamerika in der USHL aktiv. Der Szenenwechsel scheint ihm gut zu tun. In neun Auftritten für die Muskegon Lumberjacks sammelte er neun Punkte (drei Tore, sechs Assists). Er ist ein fähiger Spielmacher, der sich mit seinen 1,82 Meter und 90 Kilogramm durchsetzen kann. Bisher mangelt es ihm aber Konstanz.

      Cihar verbrachte die gesamte Saison in der tschechischen Tipsport Extraliga. Seine größte Stärke ist sein Skating. Er ist schnell und wendig und spielt immer mit vollem Einsatz. Dadurch kann er den Gegner im Forechecking unter Druck setzen. Allerdings fehlt ihm die Durchschlagskraft vor dem Tor, die viele seiner Konkurrenten zeigen. In 33 Spielen für den HC Energie Karlovy Vary gelangen ihm sieben Punkte (drei Tore, vier Assists).

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