In der Western Conference kommt es direkt in der Ersten Runde zu einer Hammer-Serie zwischen den Dallas Stars und der Colorado Avalanche, die eigentlich auch ein Conference-Finale sein könnte. Klar in der Favoritenrolle befinden sich die Winnipeg Jets (gegen die St. Louis Blues) und Vegas Golden Knights (gegen die Minnesota Wild), doch sind ihre Gegner nicht zu unterschätzen. Große Fragezeichen stehen hinter den Edmonton Oilers, die es mit kaum zu knackenden und heimstarken Los Angeles Kings zu tun bekommen. NHL.com/de liefert Euch eine Vorschau auf die vier Serien in der Western Conference…
Winnipeg Jets (1. Central Division) – St. Louis Blues (2. Wildcard)
Saison-Serie: 3:1
Darf ich vorstellen: Die beste Mannschaft der regulären Saison sind die Winnipeg Jets (56-22-4), die sich im dritten Jahr in Folge für die Stanley Cup Playoffs qualifizieren konnten. Sie stellen die beste Defensive (2,32 Gegentore/Spiel), die drittbeste Offensive (3,35 Tore/Spiel) und das beste Powerplay (28,9 Prozent) in der NHL. Fünf ihrer Spieler, namentlich Kyle Connor (41-56-97), Mark Scheifele (39-48-87), Nikolaj Ehlers (24-39-63), Josh Morrissey (14-48-62) und Gabriel Vilardi (27-34-61) durchbrachen die Schallmauer von 60 Punkten. Insgesamt elf Spieler mit mehr als 30 Punkten sowie acht mit mehr als 15 Toren bezeugen die vorhandene Tiefe und das Secondary Scoring im Kader. In diesen Bereich fiel auch der Schweizer Power Forward Nino Niederreiter (82 Spiele, 17-20-37). Doch damit nicht genug: Mit Connor Hellebuyck steht der statistisch beste Torwart der Liga zwischen den Pfosten. Er hielt 47 Siege in 63 Spielen fest - nur acht NHL-Klubs holten als gesamten Team in 82 Partien mehr. Er hält auch die Bestwerte unter allen Stammkeepern in Gegentorschnitt (2,0), Fangquote (92,5 Prozent) und Shutouts (acht). Eine entscheidende Frage aber bleibt: Hält Hellebuyck auch so in den Playoffs weiter? Im Vorjahr hatte er genauso wie die Jets Probleme in der Endrunde, seine Statistiken sausten in den Keller (Fangquote: 92,1 auf 87 Prozent; Gegentorschnitt: 2,39 auf 5,23). Wie also wird sich der Elite-Goalie nun präsentieren?
Winnipegs Gegner, die St. Louis Blues (44-30-8), sind nach zwei Jahren Abstinenz wieder zurück in den Playoffs. Einen großen Anteil daran hat Jim Montgomery, der das Traineramt am 24. November von Drew Bannister übernahm. Seitdem zählen die Blues zu den sieben besten Teams der Liga (64,2 Prozent der Punkte geholt; 35-18-7). Überhaupt kommt St. Louis mit jeder Menge Rückenwind: Seit der 4 Nations Face-Off-Pause holte kein Team mehr Punkte (19-4-3), darunter war auch eine Siegesserie über zwölf Spiele. Viel erinnert deshalb an die Meistermannschaft von 2019, die im Januar noch im Tabellenkeller stand, im Juni aber den Stanley Cup in die Höhe stemmte. Damals war das Lied „Gloria“ der große Glücksbringer, jetzt ist das die Figur „Jobo“. Der große Vorteil bei der Truppe aus der „Gateway City“ ist, dass die ohne Druck aufspielen können. Ihre Stärke ist eine wuchtige wie torgefährliche blaue Linie. 46 Verteidiger-Tore, darunter alleine deren 16 von Colton Parayko (16-20-36), werden nur von zwei Teams übertroffen (Colorado Avalanche, 54; Columbus Blue Jackets, 51). Die Schwachstelle sind die Special Teams, die es zusammen auf nur 96,3 Prozent bringen, darunter ein Powerplay mit 22,1 Prozent (16.) sowie ein Penalty Killing von 74,2 Prozent (T-27.).