Nathan MacKinnon #29 of the Colorado Avalanche leans down for a face-off against Jamie Benn #14 of the Dallas Stars during the second period of the game at Ball Arena on March 16, 2025 in Denver, Colorado. (Photo by Ashley Potts/NHLI via Getty Images)

In der Western Conference kommt es direkt in der Ersten Runde zu einer Hammer-Serie zwischen den Dallas Stars und der Colorado Avalanche, die eigentlich auch ein Conference-Finale sein könnte. Klar in der Favoritenrolle befinden sich die Winnipeg Jets (gegen die St. Louis Blues) und Vegas Golden Knights (gegen die Minnesota Wild), doch sind ihre Gegner nicht zu unterschätzen. Große Fragezeichen stehen hinter den Edmonton Oilers, die es mit kaum zu knackenden und heimstarken Los Angeles Kings zu tun bekommen. NHL.com/de liefert Euch eine Vorschau auf die vier Serien in der Western Conference…

Winnipeg Jets (1. Central Division) – St. Louis Blues (2. Wildcard)
Saison-Serie: 3:1

Darf ich vorstellen: Die beste Mannschaft der regulären Saison sind die Winnipeg Jets (56-22-4), die sich im dritten Jahr in Folge für die Stanley Cup Playoffs qualifizieren konnten. Sie stellen die beste Defensive (2,32 Gegentore/Spiel), die drittbeste Offensive (3,35 Tore/Spiel) und das beste Powerplay (28,9 Prozent) in der NHL. Fünf ihrer Spieler, namentlich Kyle Connor (41-56-97), Mark Scheifele (39-48-87), Nikolaj Ehlers (24-39-63), Josh Morrissey (14-48-62) und Gabriel Vilardi (27-34-61) durchbrachen die Schallmauer von 60 Punkten. Insgesamt elf Spieler mit mehr als 30 Punkten sowie acht mit mehr als 15 Toren bezeugen die vorhandene Tiefe und das Secondary Scoring im Kader. In diesen Bereich fiel auch der Schweizer Power Forward Nino Niederreiter (82 Spiele, 17-20-37). Doch damit nicht genug: Mit Connor Hellebuyck steht der statistisch beste Torwart der Liga zwischen den Pfosten. Er hielt 47 Siege in 63 Spielen fest - nur acht NHL-Klubs holten als gesamten Team in 82 Partien mehr. Er hält auch die Bestwerte unter allen Stammkeepern in Gegentorschnitt (2,0), Fangquote (92,5 Prozent) und Shutouts (acht). Eine entscheidende Frage aber bleibt: Hält Hellebuyck auch so in den Playoffs weiter? Im Vorjahr hatte er genauso wie die Jets Probleme in der Endrunde, seine Statistiken sausten in den Keller (Fangquote: 92,1 auf 87 Prozent; Gegentorschnitt: 2,39 auf 5,23). Wie also wird sich der Elite-Goalie nun präsentieren?

Winnipegs Gegner, die St. Louis Blues (44-30-8), sind nach zwei Jahren Abstinenz wieder zurück in den Playoffs. Einen großen Anteil daran hat Jim Montgomery, der das Traineramt am 24. November von Drew Bannister übernahm. Seitdem zählen die Blues zu den sieben besten Teams der Liga (64,2 Prozent der Punkte geholt; 35-18-7). Überhaupt kommt St. Louis mit jeder Menge Rückenwind: Seit der 4 Nations Face-Off-Pause holte kein Team mehr Punkte (19-4-3), darunter war auch eine Siegesserie über zwölf Spiele. Viel erinnert deshalb an die Meistermannschaft von 2019, die im Januar noch im Tabellenkeller stand, im Juni aber den Stanley Cup in die Höhe stemmte. Damals war das Lied „Gloria“ der große Glücksbringer, jetzt ist das die Figur „Jobo“. Der große Vorteil bei der Truppe aus der „Gateway City“ ist, dass die ohne Druck aufspielen können. Ihre Stärke ist eine wuchtige wie torgefährliche blaue Linie. 46 Verteidiger-Tore, darunter alleine deren 16 von Colton Parayko (16-20-36), werden nur von zwei Teams übertroffen (Colorado Avalanche, 54; Columbus Blue Jackets, 51). Die Schwachstelle sind die Special Teams, die es zusammen auf nur 96,3 Prozent bringen, darunter ein Powerplay mit 22,1 Prozent (16.) sowie ein Penalty Killing von 74,2 Prozent (T-27.).

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      ANA@WPG: Scheifele beendet OT mit Siegtor

      Dallas Stars (2. Central Division) – Colorado Avalanche (3. Central Division)
      Saison-Serie: 1:2

      Die Dallas Stars (50-26-6) scheinen bereit für den ganz großen Wurf. Sie sind im vierten Jahr in Folge in den Playoffs und erreicht zuletzt zweimal hintereinander das Western Conference Finale (2023: 2:4 gegen die Vegas Golden Knights; 2024: 2:4 gegen die Edmonton Oilers). 2025 gehen die Texaner mit der besten Offensive im Westen an den Start (3,35 Tore/Spiel; 3.). Ihre Stürmer sammelten mit 611 Scorerpunkten die meisten in der gesamten Liga. Das gelang aufgrund ihrer unglaublichen Kadertiefe: Acht Spieler sammelten mindestens 40 Punkte, genauso viele schossen mehr als 15 Tore. Beeindruckend ist die Qualität auf der Center-Position mit den vier Mittelstürmern Roope Hintz (28-39-67), Matt Duchene (30-52-82), Wyatt Johnston (33-38-71) und Sam Steel (6-19-25). Ein Gamechanger könnte Nachverpflichtung Mikko Rantanen sein. Der finnische Scharfschütze kommt insgesamt in 82 Spielen auf 88 Scorerpunkte (32-56-88), alleine für Dallas sammelte er in 20 Partien 18 Punkte (5-13-18) und hebt die Qualität im Angriff noch einmal auf ein höheres Niveau. Sorgen gibt es im Lone Star State trotzdem, denn die reguläre Saison wurde mit sieben (!) Niederlagen in Serie abgeschlossen. Die Stars gehen also nicht gerade formstark in die Playoffs. Zusätzlich müssen die Stars auf Jason Robertson verzichten, der mit einer Unterkörperverletzung fehlen und von Woche zu Woche neu bewertet wird. Ein großes Fragezeichen steht hinter Top-Verteidiger Miro Heiskanen, der lange verletzt war und seit dem 28. Januar kein Spiel mehr absolviert hat. Ohne Heiskanen an der blauen Linie litt die Produktivität der Abwehr: 33 Verteidiger-Tore und 154 -Punkte bedeuten jeweils nur Rang 21 in der NHL. Mehr als fünf Treffer gelangen in diesem Mannschaftsteil nur Thomas Harley (16-34-50).

      Ein brutaler Auftaktgegner ist die Colorado Avalanche (49-29-44), die diese Erstrunden-Serie zu einem gefühlten Conference-Finale macht. Das Team aus Denver qualifizierte sich acht Jahre in Serie für die Playoffs und gewann 2022 den Stanley Cup. Das Championship-Fenster ist nach wie vor weit geöffnet. Immerhin verfügt die Avalanche über Superstar-Power dank Elite-Center Nathan MacKinnon (32-84-116) und Elite-Offensivverteidiger Cale Makar (30-62-92). Dank letzterem stellt Colorado die torgefährlichste blaue Linie in der NHL (54 Verteidiger-Tore, 1.; 211 -Punkte, 1.) und die sechstbeste Offensive (3,33 Tore/Spiel). In der Tiefe konnten fünf Spieler mehr als 40 Punkte sammeln - hier ist Dallas also besser aufgestellt. Schwachpunkt ist die Defensive mit 2,82 Gegentoren/Spiel (T-11.). Die große Hoffnung ist, dass sich Torwart Mackenzie Blackwood als verlässlicher Playoff-Starter entpuppt. Seit seinem Wechsel von den San Jose Sharks hat er ansehnliche Statistiken (2,33 Gegentore/Spiel, 91,3 Prozent Fangquote, drei Shutouts). Der X-Faktor könnte Kapitän Gabriel Landeskog werden. Der Stürmer absolvierte seit drei Jahren kein NHL-Spiel mehr und trug das Avalanche-Trikot zuletzt als er den Stanley Cup in die Höhe stemmte. Aufgrund einer komplizierten Knieverletzung (Knorpelschaden) drohte sogar das Karriereende. In den letzten Tagen wurde Landeskog in die AHL verliehen, um Spielpraxis zu sammeln. Für die Colorado Eagles markierte er in zwei Partien zwei Punkte (1-1-2).

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          DAL@SEA: Hintz vollendet starke Kombination mit Überzahl-Treffer

          Vegas Golden Knights (1. Pacific Division) – Minnesota Wild (1. Wildcard)
          Saison-Serie: 3:0

          Die Vegas Golden Knights (50-22-10) sind seit ihrer ersten NHL-Saison 2017/18 ein Dauergast in den Stanley Cup Playoffs und schafften in sieben von acht Jahren den Cut für die Endrunden-Teilnahme (zwei Final-Teilnahmen, ein Stanley Cup 2023). In allen Schlüssel-Statistiken taucht Vegas unter den Top 5 auf: Offensive (3,34 Tore/Spiel, 5.), Defensive (2,61 Gegentore/Spiel, 3.), Powerplay (28,3 Prozent, 2.), abgegebene Torschüsse (30,3/Spiel, 4.), zugelassene Torschüsse (26,1/Spiel, 4.). Die Scoring-Last verteilen die Golden Knights auf mehrere Schultern, sechs Spieler sammelten mehr als 50 Scorerpunkte. Elite-Stürmer wie Jack Eichel (28-66-94), Mark Stone (19-48-67) und Tomas Hertl (32-29-61) sorgen zudem für Qualität in der Spitze. Trotz ihrer harten Spielweise ist Vegas sehr diszipliniert und kassierte die wenigsten Strafminuten in der gesamten Liga (463 insgesamt, 5:38 Strafminuten/Spiel). Das ist insbesondere deshalb wichtig, weil das Penalty Killing mit nur 75,7 Prozent (26.) die Achillesferse ist. Nur 17,97 Checks/60 Minuten (27.) ist erstaunlich wenig - diese Zahl dürfte mit dem Playoff-Start aber nach oben schnellen. Mit im Schnitt 1,89 Metern (1.) und 92,7 Kilogramm (4.) sind die Golden Knights geradezu für die Playoffs gebaut.

          Die Minnesota Wild (45-30-7) sind nach einem Jahr ohne Playoffs zurück. Allerdings konnte die Mannschaft aus St. Paul seit zehn Jahren keine einzige Serie gewinnen. Im Vergleich mit Vegas sind die Wild eher schmöchtig, mit durchschnittlich 184,6 Zentimetern das kleinste Team der gesamten Liga sowie mit 89,4 Kilogramm die leichteste Playoff-Mannschaft. In den Schlüsselstatistiken ist Minnesota unterdurchschnittlich: Darunter die Offensive (2,74 Tore/Spiel, 25.), Defensive (2,88 Gegentore/Spiel, T-15.), das Powerplay (20,9 Prozent, 20.), Penalty Killing (72,4 Prozent, 30.), die Faceoffs (46,7 Prozent, 29.), eigene Torschüsse (27,6/Spiel, T-22.) und gegnerische Torschüsse (29,6/Spiel, 26.). Auch fehlt es an Elite-Spielern in der Spitze, der Top-Scorer ist Matt Boldy (27-46-73). Der eigentliche Superstar Kirill Kaprizov fiel die Hälfte der Spiele verletzt aus. Dass es die Wild trotzdem in die Playoffs schafften spricht wiederum für ihre Moral und Mentalität. Auch gelangen 21 Comeback-Siege (T-5.), darunter deren sieben trotz Zwei-Tore-Rückstand (T-2.) und deren neun im dritten Drittel (T-4.). Die Auswärtsbilanz (23-13-5) ist die beste aller acht Playoff-Teams, die in der Ersten Runde kein Heimrecht haben. Der österreichische Center Marco Kasper (82 Spiele, 24-36-60) spielte ein Karriere-Jahr. Das Team aus dem „State of Hockey“ sollte also nicht unterschätzt werden.

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              COL@LAK: Fiala führt die Kings mit zwei Treffern zum Sieg gegen die Avalanche

              Los Angeles Kings (2. Pacific Division) – Edmonton Oilers (3. Pacific Division)
              Saison-Serie: 3-1

              Zum vierten Mal in Folge schafften es die Los Angeles Kings (48-25-9) in die Playoffs, allerdings war bislang immer in der Ersten Runde gegen die Edmonton Oilers Schluss. Das soll sich jetzt ändern. Hoffnung macht eine Defensive die kaum zu knacken ist (2,48 Gegentore/Spiel, 2.; 25,5 gegnerische Torschüsse/Spiel, 2.; 81,4 Prozent in Unterzahl, 8.). Außerdem ist L.A. das beste Heim-Team in der gesamten Liga (31-6-4), wodurch der Heimvorteil zu einem Trumpf in dieser Serie werden könnte. Die Kings verfügen über eine gute Mischung aus Tempo und Physis. Zu den schnellen Spielern zählt der Schweizer Flügelflitzer Kevin Fiala (81 Spiele, 35-25-60), der einen neuen persönlichen Tore-Rekord aufgestellt hat. Augenscheinlich hat Los Angeles Probleme im Powerplay (17,9 Prozent, 27.), zuletzt aber erlebte das Überzahlspiel einen spürbaren Aufschwung in einer ungewöhnlichen und mit fünf Stürmern besetzten 2-1-2-Formation.

              Sechs Jahre in Folge lösten die Edmonton Oilers (48-29-5) das Playoff-Ticket und setzten sich in den letzten drei Jahren immer deutlichen gegen die Kings durch (2022: 4:3, 2023: 4:2, 2024: 4:1). In der Vorsaison fehlte den Kanadiern nur ein Sieg zum Gewinn des Stanley Cup (3:4 gegen die Florida Panthers). Die dabei gewonnene Erfahrung könnte sich jetzt auszahlen. Für die Oilers spricht, dass sie zwei der weltbesten Stürmer in ihren Reihen wissen: Top-Torjäger und Richard-Trophy-Gewinner Leon Draisaitl (52-54-106) und Kapitän Connor McDavid (26-74-100). Allerdings fehlten beide in den letzten Wochen verletzt. Gleiches gilt für Schlüsselspieler wie Zach Hyman, Ryan Nugent-Hopkins, Jake Walman, Stuart Skinner oder Mattias Ekholm. Letzterer, ein wichtiger Verteidiger, wird die erste Runde sogar verpassen. Die große Frage ist also, wie fit Edmonton überhaupt ist. Wirklich konstant präsentierte sich die Mannschaft das ganze Jahr nicht. Trotzdem ist den Oilers zuzutrauen, den Schalter in den Playoffs umzulegen. Viel wird davon abhängen, wie stabil die Defensive ohne Ekholm ist, ob Torwart Stuart Skinner wie im Vorjahr über sich hinauswachsen kann und ob Draisaitl und McDavid mit ihrem Scoring-Touch Fehler kaschieren können. Gefragt ist auch wieder das Secondary Scoring. Angesprochen fühlen dürfte sich hier etwa Stürmer Jeff Skinner, der in 15 Jahren in der NHL das erste Mal Playoffs spielen wird.

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