DET Marco Kasper

Jede Woche blickt NHL.com/de auf die Leistungen der deutschsprachigen, bereits gedrafteten Spieler und sich abzeichnende Entwicklungen in der AHL, der ECHL und im Junioren-Eishockey zurück.

In dieser Woche: Vorschau auf die Calder Cup Playoffs 2025.

Der Modus

Die Zusammensetzung der Calder Cup Playoffs, also die Endrunde in der AHL, ist eine Wissenschaft für sich. Der Weg zur Meisterschaft kann vier, aber auch fünf Runden umfassen. Vorgeschaltet ist die Erste Runde, die im Best-of-3-Modus ausgetragen wird. Es folgt das Division-Halbfinale im Best-of-5-Modus, für die alle Division-Sieger automatisch, manchmal aber auch der Zweite und/oder Dritter qualifiziert ist. Es folgen die Division-Finals (Best-of-5), die Conference-Finals (Best-of-7) und schlussendlich Calder Cup Finale, in dem der Gewinner der Western Conference auf den Gewinner der Eastern Conference trifft.

In der Atlantic Division haben sich sechs von acht Mannschaften für die Playoffs qualifiziert. Eine Wildcard für das Division-Halbfinale erhielt Titelverteidiger Hershey Bears (1.) sowie die Charlotte Checkers (2.). In der Ersten Runde treffen die Providence Bruins (3.) auf die Springfield Falcons) sowie die Wilkes-Barre/Scranton Penguins (4.) auf die Lehigh Valley Phantoms (5.). Hershey erhält im Division-Finale dann den niedriger platzierten Gewinner der Ersten Runde, Charlotte den besser platzierten. Für das Hartford Wolf Pack (7.) und die Bridgeport Islanders (8.) hat es nicht gereicht.

In der sieben Teams umfassenden North Division stehen direkt die Top-3-Teams im Division-Halbfinale: Die Laval Rocket (1.) mit dem österreichischen Verteidiger David Reinbacher und dem Schweizer Torwart Connor Hughes sowie die Rochester Americans (2.) und die Syracuse Crunch (3.), die sich im Division-Halbfinale gegenüberstehen. Zuvor wird in der Ersten Runde noch der Gegner für Laval ermittelt. Es duellieren sich die Toronto Marlies (4.) und die Cleveland Monsters (5.). Nicht geschafft haben es die Belleville Senators (6.) und die Utica Comets (7.).

Genau dasselbe System herrscht in der Central Division. Die Milwaukee Admiral (1.) warten im Division-Halbfinale aus den Erstrunden-Sieger der Paarung Chicago Wolves (4.) gegen Rockford Ice Hogs (5.). Fest steht bereits die Begegnung zwischen Texas Stars (2.) und den Grand Rapids Griffins (3.). Den Cut für die Playoffs verpasst haben die Iowa Wild (6.) und die Manitoba Moose (7.)

Die Pacific Division ist mit zehn Teams die größte aller vier Staffeln und hat deshalb ein anderes System mit gleich sieben Qualifikanten. Einzig die Colorado Eagles (1.) stehen sicher im Division-Halbfinale. Die folgenden Sechs spielen überkreuz in der Ersten Runde. Der laut Hauptrunden-Platzierung schlechteste Gewinner dieser drei Duelle trifft auf Colorado, die zweite Paarung tragen der höchstplatzierte und mittelplatzierte Gewinner aus. Die Paarungen in der Ersten Runde lauten Abbotsford Canucks (2.) gegen die Tucson Roadrunners (7.) mit den beiden deutschen Maksymilian Szuber und Julian Lutz. Der deutsche Trainer Marco Sturm trifft mit seinen Ontario Reign (3.) auf den San Jose Barracuda (6.). Außerdem bekommt es Vorjahres-Finalist Coachella Valley Firebirds (4.) mit den Calgary Wranglers (5.) zu tun. Für drei Mannschaften ist die Saison dagegen beendet: Die Bakersfield Condors (8.), San Diego Gulls (9.) und Henderson Silver Knights (10.) haben Sommerpause.

Die Deutschen: Szuber und Lutz mit Foto-Finish

Der deutsche Verteidiger Maksymilian Szuber und der deutsche Stürmer Julian Lutz lieferten sich mit ihren Tucson Roadrunners (34-32-6, 74 Punkte; Farmteam des Utah Hockey Club) ein Foto-Finish und landeten punktgleich mit den Bakersfield Conders (32-30-10, 74 Punkte) haarscharf über dem Strich, der Playoff-Teams von Nicht-Playoff-Teams trennt. Szuber (22) schloss die reguläre AHL-Saison mit 32 Punkten (7-25-32) aus 65 Spielen als torgefährlichster Abwehrspieler der Roadrunners ab. Lutz (21) wurde in seiner ersten AHL-Saison überhaupt von einer längeren Verletzung zurückgeworfen und kam am Ende auf 47 Spiele und 13 Punkte (2-11-13).

Der deutsche Trainer Marco Sturm coachte die Ontario Reign (43-25-4) Farmteam der Los Angeles Kings) in seinem dritten Jahr zum dritten Mal in die Calder Cup Playoffs. Bislang ging es für Ontario, eine Stadt in Kalifornien, in die Erste Runde (2022) und in die Division-Finals (2023). Geht es 2024 einen Schritt weiter?

Zwischenzeitlich kam auch der deutsche Torwart Philipp Grubauer für die Coachella Valley Firebirds (Farmteam des Seattle Kraken) in der AHL zum Einsatz. In sieben Spielen hielt er fünf Siege fest (5-2-0, 2,87 Gegentore/Spiel, 89,3 Prozent Fangquote), ehe er mit Spielpraxis ausgestattet in die NHL zurückgeholt wurde. Coachella Valley (37-25-10), das in den letzten zwei Jahren bis ins Calder Cup Finale vordrang, schloss die Hauptrunde als Vierter ab.

Die Schweizer: Bichsel empfiehlt sich für die NHL

Mit Akira Schmid von den Henderson Silver Knights (Farmteam der Vegas Golden Knights) und Connor Hughes von der Laval Rocket (Farmteam der Montreal Canadiens) fingen zwei Schweizer Torhüter in dieser Saison regelmäßig in der AHL.

Schmid hatte keinen leichten Stand in 30 Spielen beim abgeschlagenen Tabellenschlusslicht der Pacific Division. Der 24-Jährige aus Bern kam auf neun Siege (9-18-4), 3,58 Gegentore/Spiel und 88,6 Prozent Fangquote. Aktuell steht er im Kader der Golden Knights. Für Vegas absolvierte Schmid fünf NHL-Spiele (2-0-1, 1,26 Gegentore/Spiel, 94,4 Prozent Fangquote).

Hughes erhielt 29 Spiele für Laval, das die North Division dominierte. Der 28-jährige in London/Ontario geborene Nationaltorwart verbuchte 15 Siege (15-12-3) und kam auf einen Gegentorschnitt von 2,58, eine Fangquote von 90,5 Prozent sowie zwei Shutouts.

Verteidiger Lian Bichsel begann die Saison 2024/25 in der AHL bei den Texas Stars, verdiente sich dort aber den Call-up zu den Dallas Stars in die NHL, wo er in Spiel 1 der Stanley Cup Playoffs 2025 seine Premiere feierte. Der 20-Jährige aus Olten erhielt 28 AHL-Spiele für Texas (3-6-9) sowie 38 NHL-Partien für Dallas (4-5-9) und beeindruckte jeweils mit vielen und harten Checks.

Zwischenzeitlich ging auch Offensivverteidiger Rodwin Dionicio seine ersten Schritte in der AHL. Bei den San Diego Gulls (Farmteam der Anaheim Ducks) kam er 24-mal zum Einsatz (5-4-9), ehe er auf Leihbasis in die Schweiz wechselte. Dort lief der 21-Jährige aus Newark im US-Bundesstaat New Jersey für Biel-Bienne in der NL auf (neun Spiele, 0-6-6) und half danach der U20 in den Playoffs (14 Spiele, 6-5-11).

Die Österreicher: Kasper startet durch, Reinbacher wird zurückgeworfen

Wirklich lange war Stürmer Marco Kasper nicht in der AHL zu halten. Zwei Spiele absolvierte er für die Grand Rapids Griffins (1-1-2), ehe er dem Ruf aus der NHL folgte. Bei den Detroit Red Wings mauserte sich der 21-jährige Innsbrucker zum Stammspieler, begann als Center in der vierten Reihe und schloss als Flügelstürmer in der Top-Linie ab. Mit dieser Beförderung ging auch seine Produktivität nach oben. In 77 NHL-Spielen brachte es Kasper auf 37 Punkte (19-18-37).

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      Verteidiger David Reinbacher erlebte dagegen eine Horror-Saison mit einer schweren Verletzung in der Vorbereitung, die ihn fast die gesamte Spielzeit kostete. Der 20-Jährige aus Hohenems sammelte auf den letzten Metern noch zehn Spiele (2-3-5).

      Weitere Talente aus dem DACH-Raum, auf die es zu achten gilt:

      Unter den bereits gedrafteten DACH-Talenten in den kanadischen Juniorenligen ist der Schweizer Verteidiger Basile Sansonnens (NHL Draft 2024, 7. Runde, 221. Stelle von den Vancouver Canucks) mit den Rimouski Oceanic in den QMJHL-Playoffs ins Halbfinale eingezogen. Im Viertelfinale gelang ein 4:2-Sieg gegen die Chicoutimi Saguéens, nun warten die Shawinigan Cataractes in der nächsten Runde (Stand: 0:0). Bis hierhin bringt es der 18-Jährige aus Estavayer-Le-Lac in zehn Playoff-Partien auf einen Assist (0-1-1).

      Das deutsche Verteidiger-Talent Carlos Händel ist mit den Halifax Mooseheads im Viertelfinale der QMJHL-Playoffs ausgeschieden und wurde von den Rouyn-Noranda Huskies geweept (Serien-Stand: 0:4). Der 18-jährige Erlanger ist eine der deutschen Hoffnungen im NHL Draft 2025 und sammelte in zehn Playoff-Spielen vier Punkte (1-3-4).

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