Das Schöne am Sport ist, dass er kaum berechenbar ist! Favoriten können stolpern, Außenseiter spielen sich in den Vordergrund und ein teurer Kader muss kein Garant für Erfolg sein, zumal sich Verletzungen und unerwartete Ereignisse ebenfalls auf das Ergebnis auswirken können.
Trotzdem wagen Experten Prognosen und tippen den Ausgang, was der Leser bzw. die Leserin gerne analysiert und daraus eigene Rückschlüsse zieht oder mit anderen Fans darüber diskutiert.
Betrachtet man rückblickend die Tipps der neun NHL.com/de-Autoren vor der Saison, so fällt auf, dass das tatsächlich Eingetretene sehr weit davon abweicht. Zu ihrer Ehrenrettung muss man sagen, dass es vielen Journalisten und Experten in dieser NHL-Saison so erging.
Beispiele für eine außergewöhnliche reguläre Saison gefällig? Keiner hatte auf der Rechnung, dass die Winnipeg Jets die Presidents‘ Trophy und die Washington Capitals als zweitbestes Team nach Punkten die Metropolitan Division gewinnen würden. Hätte man darauf gewettet, die Quoten wären sicher gut gewesen. Oder dass die Boston Bruins, New York Rangers und Nashville Predators in ihren Divisionen unter ferner Liefen landen und nicht einmal die Stanley Cup Playoffs erreichen würden.
Und so bleibt festzuhalten, dass lediglich unsere Autoren Christian Rupp und Robin Patzwaldt jeweils mit dem Sieger der Atlantic Division, den Toronto Maple Leafs, richtig lagen. Ansonsten wurden als Divisionssieger glatte 18-mal auf Teams getippt, die nicht einmal die Playoffs erreichten (7x Rangers, 5x Predators, 3x Bruins, 3x Canucks). Immerhin 16 Tipps umfassten Teams, die wenigstens in ihrer Division Zweiter oder Dritter wurden.
Müßig zu erwähnen, dass alle Tipps auf den Gewinner der Presidents‘ Trophy komplett daneben lagen. Die Rangers waren hier mit vier Nennungen der große Favorit.
Sollten die Stanley Cup Playoffs so weitergehen, wie die bisherige Saison 2024/25 verlief, dann dürfen wir uns auf ein unerwartetes Stanley Cup Finale 2025 freuen. Wie wäre es mit Ottawa Senators gegen die St. Louis Blues? Mal abgesehen von einer Beteiligung Tim Stützles, was aus deutscher Sicht erfreulich wäre, ein ziemlich abwegiger Gedanke. Oder die Maple Leafs nutzen eiskalt aus, dass ihr Angstgegner Boston nicht dabei ist, und beenden ihre Stanley Cup-Flaute nach 58 Jahren und die kanadische nach 32 Jahren?