CAR Logan Stankoven

NHL.com/de präsentiert in der Rubrik Rookie Watch aktuelle Themen rund um die diesjährigen Rookies. In dieser Ausgabe: Herausforderungen und Chancen eines Transfers.

Die NHL Trade Deadline 2025 machte auch vor einigen Talenten nicht halt. Selbst einer der punktbesten Rookies der Saison, Logan Stankoven, war vor einem Transfer nicht sicher. Er war Teil des Tauschs, der Starstürmer Mikko Rantanen zu den Dallas Stars brachte. Stankoven ging dafür zu den Carolina Hurricanes, obwohl sich seine Zahlen bei den Stars sehen lassen konnten. Für einen jungen Spieler kann das eine Enttäuschung sein, die am Selbstvertrauen nagt. Es kann aber auch ein Ansporn sein, um noch einen Gang hochzuschalten und zu beweisen, dass es ein Fehler war, ihn abzugeben.

Die Punkte stimmen, die Tore fehlen

Die Erwartungen an Stankoven waren in Dallas groß. Er hatte bereits in der vergangenen Saison 24 Spiele in der NHL bestritten und dabei 14 Punkte (sechs Tore, acht Assists) gesammelt. Vor der Saison zählte er zu den Favoriten für die Calder Trophy (Bester Rookie).

Die erwartete Rolle des jungen Centers war klar. Er sollte ein Torjäger sein. Seinen Torinstinkt hatte er im Nachwuchs und in der American Hockey League über Jahre hinweg unter Beweis gestellt. Nachdem er in der zweiten Runde beim NHL Draft 2021 (Nummer 47) gewählt worden war, erzielte er über zwei Saisons 79 Tore in 107 Spielen für die Kamloops Blazers in der Western Hockey League. 2023/24 verbuchte er neben seinen sechs Toren in der NHL noch 24 Treffer in 47 AHL-Spielen für die Texas Stars.

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      WPG@CAR: Stankoven in Überzahl

      Diese Saison punktete er für Dallas von Beginn an, doch die Tore wollten nicht in der erwarteten Menge fallen. Mit 29 Punkten war Stankoven zur Trade Deadline der fünftbeste Rookie-Scorer der Saison. Es gab aber durchaus Kritik an ihm, da von seinen Punkten nur neun auf Tore entfielen.

      Die Stars hätten ein Talent von Stankovens Kaliber trotzdem nicht abgegeben, wenn sich nicht eine besondere Gelegenheit ergeben hätte. Rantanen war der begehrteste Spieler zum Transferschluss. Für ihn nach Carolina geschickt zu werden, ist keine Schande.

      Blitzstart mit der richtigen Einstellung

      Der Wechsel zu den Hurricanes ist für Stankoven zunächst vielleicht eine Enttäuschung. Es ist aber auch eine Chance, mit einem Neustart seinen Torinstinkt wiederzufinden. Im ersten Spiel machte der Rookie jedenfalls einen guten Eindruck bei seiner neuen Mannschaft.

      Die Hurricanes trafen am Sonntag zu ihrer ersten Partie mit ihren neuen Mitspielern Stankoven und Mark Jankowski auf die Winnipeg Jets. Jankowski schoss bei dem 4:2-Heimsieg die ersten beiden Tore, Stankoven fälschte im Powerplay zum 3:0 ab, das sich als das Siegtor herausstellen sollte.

      „Auf diesem Niveau ist es so schwierig, den Torwart direkt zu bezwingen“, erklärte Stankoven und blieb trotz der erfolgreichen Premiere bescheiden. „Für viele Treffer muss man einfach vor das Tor gehen. Das war heute sicher nicht mein bestes Spiel und ich werde etwas Zeit brauchen, um mich an die Mitspieler und das System zu gewöhnen.“

      Die großen Veränderungen mitten in der Saison sind besonders für einen jungen Spieler, der diese Erfahrung zum ersten Mal macht, nicht leicht. Für den 30-jährigen Jankowski ist es bereits sein fünftes Team in der NHL. Stankoven kannte bisher nur Dallas.

      „Wenn man das erste Tor geschafft hat, beruhigt sich alles ein bisschen“, ließ Stankoven wissen. „Das hat ‚Janks‘ auch gesagt: Wenn das erste Tor erledigt ist, hat man seinen Platz. Es ist super und gibt mir auf jeden Fall Selbstbewusstsein.“

      Stankoven ist nicht der erste Rookie, dem es so ergeht, und er wird auch nicht der letzte sein. Es finden sich aber immer wieder Beispiele, in denen der Szenenwechsel von Vorteil war.

      Erfolg und Hoffnung

      Wie es ideal läuft, sieht man am Beispiel von Nikolaj Kovalenko. Er wechselte bereits im Dezember von den Colorado Avalanche zu den San Jose Sharks. In Colorado erzielte er in den ersten beiden Monaten seiner Rookie-Saison acht Punkte (vier Tore, vier Assists) in 28 Spielen. Nach dem Wechsel verbesserte sich seine Ausbeute deutlich auf neun Punkte (zwei Tore, sieben Assists) in nur 19 Partien.

      Auf eine ähnlich erfolgreiche Entwicklung hofft Marat Khusnutdinov. Der 22-jährige Center bringt viele Qualitäten mit, die Grundlage einer vielversprechenden Karriere sein sollten. Er ist ein sehr guter und schneller Skater, technisch versiert und ein harter Arbeiter. Bei den Minnesota Wild versprach man sich viel von ihm, doch in der Offensive wollte für ihn einfach nichts funktionieren. Nach 57 Spielen kam er nur auf zwei Tore und fünf Assists.

      Vor der Deadline schickten die Wild Khusnutdinov zu den Boston Bruins. Wie es für ihn dort laufen wird, ist nach nur einem Spiel noch nicht zu sagen. Wie Kovalenko hat er aber die Möglichkeit, mit dem Neustart ein neues Niveau zu finden.

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