Die Qualifikation für die Stanley Cup Playoffs, die am 20. April starten, kann den Nashville Predators keiner mehr nehmen. Das Team von Trainer Andrew Brunette hat einen der beiden Wildcard Plätze sicher. Beim 6:4-Sieg am Samstag im letzten Heimspiel der regulären Saison gegen die Columbus Blue Jackets zeigten die Predators ihren Fans, dass mit ihnen in der K.o.-Runde zu rechnen ist. Überragender Spieler auf dem Eis der Bridgestone Arena war der Schweizer Kapitän der Gastgeber, bei denen aber auch einige Nachlässigkeiten in der Defensive zu beobachten waren.
Roman Josi ist es gewohnt, viele Scorerpunkte zu sammeln. Doch vier Punkte in einem Spiel, das passiert auch dem gebürtigen Berner nicht so oft. Genauer gesagt war das sein achtes Spiel in der NHL mit vier Scorerpunkten. Damit belegt er in dieser Rangliste unter den aktiven Verteidigern Platz zwei hinter Erik Karlsson (Pittsburgh Penguins), der das schon zehnmal geschafft hat. Zwei Tore und zwei Vorlagen verbuchte Josi, der nominell Verteidiger ist, beim Erfolg gegen die Blue Jackets und war damit maßgeblich daran beteiligt, dass die Predators beste Aussichten haben, den ersten Wildcard Platz in der Endabrechnung der Western Conference zu besetzen. Verfolger Vegas Golden Knights hat zwar zwei Spiele weniger ausgetragen, aber auch schon fünf Zähler Rückstand.
Wie einst Bobby Orr
Nach seinen vier Punkten gegen Columbus hat Josi nun 85 Scorerpunkte in dieser Saison erzielt, 23 Tore und 62 Vorlagen. Seine beste Spielzeit war die 2021/2022. Damals verpasste er mit 96 Zählern (23 Tore, 73 Assists) nur knapp die 100-Punkte-Marke. Die aktuelle Spielzeit wird die zweitbeste in seiner NHL-Karriere. Bei den Toren hat er seine persönliche Bestmarke von vor zwei Jahren eingestellt und kann sie im letzten Spiel der regulären Saison bei den Pittsburgh Penguins noch ausbauen.
Was den Schweizer so gefährlich macht, ist seine Vielseitigkeit. Die demonstrierte er auch gegen Columbus. Bei seinem ersten Treffer, dem zwischenzeitlichen 2:1 (5.), zog er in Überzahl trocken und knallhart von der blauen Linie ab. Blue-Jackets-Keeper Jet Greaves (31 Saves) war da machtlos. Das galt auch für das sechste Tor der Predators, als der Schweizer in Manier von Legende Bobby Orr vor das Tor zog und mit einer geschickten Bewegung einschob.
Josi selbstkritisch
„Es war wohl nicht unser bestes Spiel und auch nicht der Stil, den wir zeigen wollen“, sagte Josi selbstkritisch zur Leistung des Teams. Diese Spiele seien nicht einfach, aber die Mannschaft habe einen Weg gefunden, zu gewinnen. „Es war wichtig für uns, im letzten Spiel der regulären Saison zu Hause den Sieg zu holen. Das ist die Hauptsache.“
Die Blue Jackets, für die der Playoff-Zug längst abgefahren ist, hatten nach der Schlusssirene mit 37 Schüssen genauso oft auf das Tor von Juuse Saros (35 Saves) gefeuert wie die Predators auf das Gehäuse von Greaves. Und die Gäste gingen nach 124 Sekunden sogar in Führung. James Malatesta sorgte mit seinem Handgelenkschuss aus dem Slot für einen kleinen Stimmungsdämpfer. Für ihn war es der erste Treffer in seiner NHL-Karriere. „Es hat sich richtig gut angefühlt. Ich hatte in den letzten Spielen schon ein paar Chancen“, sagte der Stürmer zu seinem ersten Erfolgserlebnis auf der großen Eishockeybühne.