Der Utah Hockey Club hat am Dienstagabend im Bell Centre einen befreienden 3:2-Sieg n.V. bei den Montreal Canadiens eingefahren. Zum Matchwinner avancierte Verteidiger Mikhail Sergachev, der den Siegtreffer in der Overtime erzielte.

Beachtliche Comeback-Saison für Sergachev

Sergachev war der erste große Transfer des Utah Hockey Club und zweifelsohne der Königstransfer der neuesten Franchise in diesem Sommer. Der Verteidiger wurde am 29. Juni in einem Trade vom Tampa Bay Lightning akquiriert und bewies in seinen ersten 22 Spielen (6-9-15) für seinen neuen Klub, warum sie ihn unbedingt haben wollten.

Der zweifache Stanley Cup Champion (2020 und 2021 mit Tampa) erhält nicht nur die meiste Eiszeit bei Utah (im Schnitt 22:44 Minuten pro Partie), er befeuert auch die Offensive seiner Mannschaft. So auch am Dienstagabend in Montreal, wo der 26-jährige Russe den Siegtreffer in der Verlängerung besorgte.

Assistenz-Kapitän Sergachev zog vors Tor und empfing dort einen scharfen Querpass von Nick Schmaltz, den er aus kurzer Distanz nur noch über die Linie tippen musste (65.). Danach brachen die Emotionen aus ihm heraus.

„Nachdem ich getroffen habe, habe ich ein wenig die Fassung verloren. Das waren Emotionen pur“, erklärte Utahs Abwehrchef hinterher ganz entspannt.

Es war sein zweiter Treffer in den letzten drei Spielen, was ihn gleichauf mit Clayton Keller zum drittbesten Torjäger in Utah macht. Er ist damit voll auf Kurs, um seinen Karriere-Bestwert von zehn Treffern (2019/20 und 2022/23, jeweils für den Lightning) zu übertreffen. Hochgerechnet auf alle 82 Saisonspiele käme er bei aktuellem Tempo auf 22 Tore.

Überhaupt legt Sergachev eine beachtliche Comeback-Saison aufs Eis. Die Vorsaison war geprägt von Verletzungen, die ihn auf 34 Partien (2-17-19) für Tampa limitierten.

UTA@MTL: Sergachev gewinnt das Spiel mit einem Tip-in in der Overtime

Utah überzeugt mit Ruhe

An diesem Abend im Bell Centre überzeugten die Gäste aus Salt Lake City mit viel Ruhe. Dylan Guenther traf zum 1:0 (27.), doch auch ein zwischenzeitlicher 1:2-Rückstand sorgte nicht für Panik auf der Bank.

„Wir haben nach einer Minute im dritten Drittel ein Gegentor kassiert und sind zurückgekommen. Ich habe nicht gesehen, dass die Jungs niedergeschlagen waren, weder für sich selbst noch für das Team. Wir haben einfach weitergekämpft und haben uns dafür belohnt“, betonte Sergachev.

Jack McBain glich wenig später aus (45.) und zwang die Partie in die Verlängerung. Auch dort ließ sich Utah nicht aus der Ruhe bringen. Und das, obwohl es die letzten beiden OTs verloren hatte.

„Wir sind heute das ganze Spiel über ruhig geblieben, insbesondere in der Overtime“, attestierte Verteidiger Maveric Lamoureux. „Am Ende haben wir uns in der Verlängerung belohnt. Dass ‚Sergey‘ getroffen hat, war sicherlich ein besonderer Moment für ihn.“

UTA@MTL: McBain drückt den Puck in einer 2-auf-1-Situation über die Linie

Zumal Sergachev bereits der zweite Verteidiger in der Franchise-Geschichte des Hockey Clubs ist, der einen OT-Winner erzielen konnte. Dieses Kunststück gelang zuvor nur Michael Kesselring am 19. Oktober. Utah ist damit ligaweit das einzige Team mit mehreren Verteidiger-Toren in der Overtime.

„Es ist großartig. Dieser Sieg gibt unserem Selbstvertrauen einen Schub“, glaubt Sergachev. „Wir müssen nicht immer sechs Tore schießen, um ein Spiel zu gewinnen. Wir müssen unseren Torhütern besser helfen, damit wir nur ein oder zwei Gegentore kassieren und trotzdem gewinnen können. Das haben wir heute gezeigt. Genau so müssen wir weitermachen. Manchmal ist es nicht schön. Du musst zum Tor gehen, Schüsse nehmen, kriegst mal einen Ellenbogen ins Gesicht, aber beißt dich durch. Ich habe das Gefühl, dass wir das gerade umsetzen.

Die Jagd nach einem Playoff-Platz

Utah (9-10-3) meldete sich nach vier Niederlagen aus den letzten fünf Spielen mit einem Sieg zurück, steht auf Rang fünf in der Central Division und hat drei Punkte Rückstand auf einen Wildcard-Spot in der Western Conference.

Die nächsten Spiele aber haben es in sich: Der Reihe nach geht es gegen die Edmonton Oilers (Freitag, 9 p.m. ET; Samstag, 3 Uhr MEZ; NHL.tv), zu den Vegas Golden Knights und gegen die Dallas Stars - allesamt Mannschaften also, die derzeit auf einem Playoff-Platz stehen.

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