Knapp sieben Minuten vor Schluss sah es so aus, als würden die Edmonton Oilers die dritte Niederlage im dritten Spiel der Best-of-Seven-Serie in der Ersten Runde der Stanley Cup Playoffs 2025 kassieren. Die Oilers lagen 3:4 zurück, dann aber veränderte ein Doppelschlag binnen zehn Sekunden alles. Am Ende gewann Edmonton Spiel 3 gegen die Los Angeles Kings im Rogers Place mit 7:4 und verkürzte in der Serie auf 1:2. Einen Anteil am Sieg hatten zwei Doppelpacker, natürlich zwei Superstars, aber auch ein neuer Torwart.
Wenn zehn Sekunden 6:56 Minuten dauern
Um Mitte des dritten Drittels einen 3:4-Rückstand in einen 5:4-Vorpsrung zu verwandeln, benötigten die Oilers nur zehn Sekunden. Doch was in diesen zehn Spielsekunden zwischen beiden Toren passiert, für die in Realzeit 6:56 Minuten verstrichen waren?
Hierfür lohnt sich ein ganz genauer Blick auf den Ausgleichstreffer zum 4:4: Edmontons Evander Kane kickt den Puck im Gewühl im Torkreis Richtung Kings-Torwart Darcy Kuemper, reißt die Arme hoch und jubelt. Die Schiedsrichter geben das Tor wegen der aktiven Kick-Bewegung nicht, schauen sich die Szene aber noch einmal im Videobeweis an. Weil Kane nach seinem Kick den Schläger an den Puck brachte, um diesen über die Linie zu drücken, lautet die Entscheidung: gutes Tor.
„Ich habe den Puck ins Tor geschossen und wusste, dass sie das im Video erkennen würden“, sagte Kane. Es hat sich gut angefühlt, dann haben sie die Entscheidung aber angefochten. Du weißt nie, was in solchen Situationen passieren kann.“
Los Angeles‘ Trainer Jim Hiller machte tatsächlich von seiner „Coaches‘ Challenge“ Gebrauch und ließ die Szene ein weiteres Mal überprüfen. L.A. will eine Torhüter-Behinderung gesehen haben. Hat Kane Kuemper den Schläger aus der Hand geschlagen oder ihn mit dem Schläger weggedrückt?
„Wir hatten viel Zeit, also haben wir uns die Situation mehrfach angesehen. Wir hatten das Gefühl, dass es eine Torhüterbehinderung war. Also haben wir gechallenged. Manchmal gewinnst du bei solchen Entscheidungen, manchmal verlierst du. Heute haben wir verloren, was uns das Spiel gekostet hat. Anders kann man es nicht sagen.“
Die Schiedsrichter nämlich blieben bei ihrer Entscheidung und ließen den Treffer zählen. Durch die verlorene „Coaches‘ Challenge“ stand es nicht nur 4:4, sondern die Kings kassierten daraus resultierend eine Strafe wegen Spielverzögerung. „Es war ein wichtiges Tor, was unserer Mannschaft einen Schub gegeben hat“, so Kane. „Dann kommt unser Powerplay raus und macht sein Ding.“