Zehn Spiele hatte Nico Hischier überhaupt nicht getroffen, am Montagabend im Prudential Center beendete der Schweizer diese Durststrecke mit dem ersten Hattrick seiner NHL-Karriere. Der Kapitän verhalf seinen New Jersey Devils damit auch zu einem 5:2-Heimsieg gegen die Nashville Predators.

Historischer Dreierpack

„Es fühlt sich gut an“, sagte Hischier zu seiner Gefühlslage nach dem ersten NHL-Dreierpack in seinem Leben. „Ich hatte schon bessere Spiele, in denen ich aber keine drei Tore geschossen habe. Manchmal gehen die Dinger rein, manchmal nicht. Wenn du drei Tore schießt, dann hast du natürlich etwas richtig gemacht, es gibt aber so viele andere Bereiche, in denen du in dieser Liga gut sein musst.“

Nicht ohne Grund zählt der emsige Schweizer als einer der besten Zwei-Wege-Verteidiger der Liga. Dass der 25-Jährige aus Brig nun auch als Torjäger herausragte, machte die Sache umso schöner.

„Ich freue mich einfach für ihn“, sagte Teamkollege Erik Haula. „Er ist einfach so ein wichtiger Spieler für uns. Er spielt seit acht Jahren hier und heute gelingt ihm sein erster Hattrick. Man könnte meinen, er hätte das schon fünf oder sechsmal geschafft.“

Ein lupenreiner Hattrick

In der Tat musste Hischier bis in seine achte NHL-Saison warten, ehe ihm der erste Dreierpack gelang. Binnen 13:05 Minuten im zweiten Drittel gelang ihm sogar ein lupenreiner Hattrick. In der Franchise-Geschichte (New Jersey Devils, Kansas City Scouts und Colorado Rockies) erzielten erst drei weitere Spieler drei aufeinanderfolgende Tore im selben Drittel. Zu diesem elitären Kreis zählen auch Peter Stastny (29. Dezember 1991), Stephane Richer (29. März 1993) und Brian Gionta (12. Oktober 2006).

Bei seinem ersten Streich nahm Hischier auf dem rechten Flügel an Fahrt auf, empfing einen Pass seines Landsmanns Timo Meier, zog mit viel Tempo vors Tor und tunnelte Predators-Torwart Juuse Saros zum 2:1 (24.).

Danach verteilte Hischier die Scheibe im Powerplay von hinter dem Tor auf Dougie Hamilton, dessen Direktabnahme für ein Durcheinander im Slot sorgte. Hischier lauerte im rechten Faceoffkreis, kam an den Puck und jagte diesen unter die Latte zum 3:1 (31.).

Bei seinem Meisterstück verwandelte Hischier dann noch einen Alleingang per Tunnel zum 4:1 (37.).

„Ich musste lachen, weil ich gar nicht wusste, wie der reingegangen ist“, sagte Hischier über seine erste Reaktion. „Ich hatte schon ein paar Doppelpacks in meiner Karriere. Irgendwie ist das dritte Tor heute auch gefallen, ich weiß aber gar nicht wie, denn eigentlich wollte ich hoch schießen, aber ich nehme das gerne mit.“

Erster Gratulant auf dem Eis war Meier. Bei der Ansprache nach dem Spiel scherzte Trainer Sheldon Keefe: „Nico, mir hat gefallen, dass du ein besseres zweites Drittel hattest.“

NSH@NJD: Hischier erzielt lupenreinen Hattrick zum ersten Mal in seiner Karriere

Devils stürmen an die Spitze

Die zwei Punkte hatte New Jersey nach dem Hischier-Hattrick allerdings noch nicht ins Trockene gebracht. Beim Stand von 4:2 im dritten Drittel nämlich kassierte Meier eine große Strafe und wurde zum Duschen geschickt. Die Devils mussten also fünf Minuten in Unterzahl überstehen.

„Die Strafe hat mir natürlich nicht gefallen und auch nicht der Fakt, dass wir daraufhin in einer solchen Situation waren“, sagte Keefe. „Die Jungs mussten sich da durchkämpfen und einen Weg finden. Wir haben diese lange Unterzahl wunderschön überstanden. Wir sind nicht in Panik verfallen und hatten alles unter Kontrolle. Wir waren ruhig, sind rausgegangen und haben es erledigt. Es war herausragend.“

Am Ende feierten die Devils (15-7-2-) den dritten Sieg in Serie sowie den achten aus den letzten zehn Spielen und übernahmen die Tabellenführung in der Metropolitan Division.

„Wir haben für jedes Spiel einen Plan. Wenn wir uns daran halten, dann gibt es uns die Chance, ein Hockey-Spiel zu gewinnen. Dieser Plan kann sich immer ändern, je nachdem gegen wen du spielst“, erklärte Hischier.

Josi sieht nach Schweizer Treffen Verbesserungsbedarf

Beim Schweizer Treffen zwischen Hischier (3-0-3, sechs Schüsse, 18:03 Minuten Eiszeit), Meier (0-1-1, fünf Schüsse, 13:37 Minuten) und Jonas Siegenthaler (21:37 Minuten) mit Nashvilles Roman Josi (0-1-1, drei Schüsse, 27:58 Minuten) setzte sich das Trio aus New Jersey am Ende verdient durch (46:21 Torschüsse).

„Es gibt viel zu verbessern, denke ich“, sagte Josi. „Sie waren heute schneller, haben mehr Zweikämpfe gewonnen und waren über 60 Minuten die bessere Mannschaft. Im dritten Drittel haben wir nochmal gedrückt, aber da war es schon viel zu spät. Wir haben das schon angesprochen: Wenn wir mal ein gutes Spiel haben, fallen wir zurück ins alte Fahrwasser und haben wieder ein schlechtes Spiel. Wir befinden uns aber nicht in einer Position, um uns das erlauben zu können. Wir brauchen mehr Konstanz.“

Die Predators (7-12-3) sind Siebter in der Central Division.

Verwandte Inhalte