Reimers Erklärungsversuch
„Es war am Samstag ein sehr emotionaler Sieg für uns“, ging Reimer auf die Suche nach einer Erklärung, warum es bei den Red Wings im ersten Drittel noch nicht richtig rund lief. Da hatte Detroit beim 6:4 gegen Tampa Bay den ersten Saisonsieg eingefahren. „Vielleicht waren das im ersten Drittel dann noch die Nachwirkungen“, meinte Reimer und grinste. Auch bei der 3:4-Niederlage zum Auftakt gegen die New Jersey Devils hatte Detroit vier Gegentreffer kassiert. Jetzt lief es wesentlich besser für die Mannschaft.
„Die letzten 40 Minuten waren wir am Drücker“, sagte der Torwart, der am Ende auf 23 Saves kam. Für ihn war der Shutout auch gleichbedeutend mit einem Eintrag in diverse Rekordlisten. Reimer hatte am 1. Juli einen Einjahresvertrag in Detroit unterschrieben. „Ich bin sehr glücklich. Es ist natürlich immer etwas Besonderes, wenn man im ersten Spiel für das neue Team kein Gegentor bekommt“, berichtete Reimer. Er ist erst der dritte Keeper in der langen und ruhmreichen Geschichte der Red Wings, der in seinem Debüt im Trikot mit dem geflügelten Rad auf der Brust seinen Kasten sauber hielt. Vor ihm gelangen das nur Ville Husso (14. Oktober 2022), mit dem er sich jetzt auch die Aufgaben zwischen den Pfosten teilt, und Dave Gatherum (11. Oktober 1953).
Shutout für fünfte Franchise
2006 zogen die Toronto Maple Leafs Reimer im NHL Draft in der vierten Runde mit dem insgesamt 99. Pick. Über Toronto, San Jose, Florida, Carolina und erneut San Jose landete der Veteran schließlich in Detroit. Die Red Wings sind bereits das fünfte Franchise, für das Reimer einen Shutout verbuchte. Nur vier Torhüter in der NHL-Historie haben das mit mehr Teams geschafft. Sean Burke führt die Liste mit sieben an, Lorne Chabot, Dwayne Roloson und Jaroslav Halak haben für jeweils sechs Klubs mindestens einmal den Kasten sauber gehalten.
Zufrieden war am Ende auch Seider. Der Deutsche hatte mit 22:25 Minuten die meiste Eiszeit aller Feldspieler bei den Red Wings. „Wir haben keinen guten Start erwischt. Dann haben wir es geschafft, die Scheibe gut hinter die Verteidigung zu bringen und haben dafür gesorgt, dass der Keeper sie nicht spielen kann. Auch unser Pressing hat gut funktioniert. Das waren die Schlüssel zum Sieg“, analysierte der gebürtige Zeller. Um das Team mache er sich keine Sorgen. Es mache immer Spaß, die Zweifler eines Besseren zu belehren. „Wir haben heute schon ein Ausrufezeichen gesetzt. Wir haben nicht unsere beste Leistung abgeliefert, aber haben viel Charakter gezeigt“, befand Seider.
„Auf dieser Leistung können wir aufbauen“, bilanzierte Trainer Lalonde. Im Großen und Ganzen sei das recht ordentlich gewesen. Aber die Eastern Conference verzeihe keine Schwächen. Am Mittwoch empfangen die Red Wings die ebenfalls gut aufgelegten Pittsburgh Penguins.